Versammlungsbaum in Kaphatika Malawi

»Ich will weiter für die Menschen da sein«

Bruder Bert Meyer musste Malawi wegen Corona verlassen

Erinnern Sie sich noch an diesen Baum? Mit ihm begann unsere Geschichte in Kaphatika. Das erste Bild aus der Mitte des kleinen Dorfes erreichte Sie 2016. Knapp vier Jahre leben und arbeiten Pallottiner in Malawi. Seit Anfang an dabei ist Br. Bert Meyer, der damals ins Ungewisse aufgebrochen ist. Aufgrund der Corona-Krise ist er jetzt in Deutschland:

Wie ist die Situation in Malawi zurzeit?

Die Menschen haben Angst. Die Regierung hat zuerst die Grenzen zugemacht, die meisten Ausländer, wie ich auch, haben auf Anraten das Land verlassen. Alle Supermärkte und Shops haben geschlossen und in Kürze gehen die Ölvorräte des Landes zu Ende. All das steigert die politische Krise im Land! Seit der manipulierten Präsidentschaftswahl 2019 gibt es viele Demonstrationen und Gewaltausbrüche – die Menschen sind in Aufruhr.

Weiß man, wie hart der Corona-Virus Malawi treffen wird?

Das sind zur Zeit alles nur Vermutungen. Ein Hoffnungspunkt ist die sehr junge Bevölkerung – junge Menschen gelten ja als nicht so anfällig. Gleichzeitig macht die katastrophale Situation des Gesundheitssystems große Sorge – es existiert eigentlich nicht. Was dann eine Pandemie anrichten wird, ist völlig offen!

Wie geht es den malawischen Mitbrüdern, die ja dort geblieben sind?

Die Mitbrüder reagieren sehr gelassen. Wir sind im ständigen Kontakt. Sowohl in Lilongwe, der Hauptstadt, wie auch in Kaphatika ist noch alles in Ordnung.

Bruder Bert in Malawi
Bruder Bert Meyer beim Besuch der Schule in Kaphatika.

Vier Jahre in Malawi – was ist dein Zwischenstand?

Alles wächst! – ich bin unglaublich viel unterwegs. Die vielen Neuaufbrüche müssen gut begleitet werden. Dieses Jahr wollten wir eigentlich anfangen zu bauen: das Seminarhaus in Balaka für die jungen Mitbrüder; in der Hauptstadt Lilongwe würden wir gerne in einem der Stadtteile eine Kirche bauen. Mal sehen wie es weitergeht. Gott sei Dank – konnten wir das Pfarrhaus in Kaphatika fertigstellen, da fehlen nur noch ein paar Details, dann können die Mitbrüder einziehen. Da bin ich sehr dankbar, dass das so gut gelaufen ist!

Wie geht es – nach Corona – weiter?

Wir wachsen in Malawi – erstmal personell. Der erste Kurs mit sieben jungen Männern aus Malawi beginnt das Postulat, die Einführungszeit in die Gemeinschaft. Seit letztem Dezember sind Francis und Richard als neugeweihte Diakone in Kaphatika und verstärken unsere kleine Gemeinschaft. Nächstes Jahr kommen weitere junge Mitbrüder, dann kann viel Neues entstehen.

Was würdest Du Dir wünschen?

Nach den Jahren des Beginns – es war wirkliche Aufbauarbeit, aber es waren auch Jahre des Kennenlernens der Menschen, der Kultur, der Art, wie man in Malawi lebt, – wünsche ich mir Zeit, um die Lebenssituation der Menschen zu verbessern. Die Maismühle in Kaphatika, die Schule dort, aber auch kleine Zeichen, wie das Pflanzen von Baumsetzlingen, sind erste Schritte. In Zukunft kann ich mir zusammen mit den jungen Mitbrüdern noch mehr vorstellen: für die Menschen da zu sein. Wir planen gerade eine neue Schule im Süden; dort, wo wenig Bildung ist, wollen wir präsent sein, helfen. Und immer wieder Wasserprojekte: Brunnen für die Dörfer graben – da ist Hilfe notwendig …

Lieber Bert, danke für das Gespräch, Dir eine gute Zeit in Deutschland, mit der Hoffnung, dass Du bald wieder nach Malawi zurückkannst!

Das Interview mit Bruder Bert Meyer führte Missionssekretär Pater Markus Hau (rechts im Bild)

Interview von Pater Hau mit Bruder Bert Meyer
Bruder Bert Meyer (links) musste Malawi wegen Corona verlassen. Wir wollten wissen, wie es den Mitbrüdern und unseren Projekten in Malawi geht.

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