Brief aus Rom

Botschaft des Generalrektors an die Gemeinschaft

Sehr geehrte Provinziale und Regionale,
Liebe Mitbrüder,

Grüße vom Generalat in Rom. Ich bin sicher, Sie alle wissen um die Coronavirus-Pandemie (COVID-19), die derzeit in über hundert Ländern grassiert. Der erste Fall des Coronavirus wurde im Dezember 2019 in Wuhan in der chinesischen Provinz Hubei entdeckt. Über seinen Ursprung sind verschiedene Theorien und Mythen im Umlauf. Einige sagen, es sei nur ein Medienrummel oder eine Ansammlung von „Fake News“, von falschen, irreführenden Nachrichten. In jedem Fall sind wir jetzt mit einer globalen Situation konfrontiert, die enorme Folgen für die Gesundheit, das soziale Leben und die Wirtschaft hat. Viele sagen, dass die weltweite Verbreitung dieses Virus uns in ein Land führt, dass uns noch völlig unbekannt ist.

Ich erhalte viele Anfragen von Mitbrüdern bezüglich der Situation in Rom. Sie alle wissen, dass Italien im Moment eine wirklich schwere Zeit vor sich hat. Ganz Italien wird zur „Sperrzone“ erklärt. Alles ist geschlossen, außer den Apotheken und den Geschäften mit den wichtigsten Dingen des täglichen Lebens. Zu Hause zu bleiben scheint der beste Weg zu sein, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Wir alle sind also im Haus und setzen die täglichen Aktivitäten der Gemeinschaft fort. Dankbar darf ich sagen, dass es uns gut geht. Wir haben die notwendigen Schritte zu unserem Schutz unternommen. Soweit ich weiß, geht es unseren Mitbrüdern und den Mitgliedern der pallottinischen Familie in anderen Teilen Italiens ebenfalls gut. Vielen Dank für Ihre Sorge und für Ihr Gebet.

In Anbetracht der gegenwärtigen Unsicherheit, die in vielen Ländern besteht, müssen wir möglicherweise einige der Visitationen und Treffen, die für die nahe Zukunft geplant waren, verschieben. Der Generalrat wird sich weiterhin um alle Bedürfnisse unserer Gesellschaft kümmern. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.

Die Welt hat in ihrer langen Geschichte viele Tragödien erlebt. Selbst in diesem Augenblick werden neben dem Coronavirus ständig hilflose Menschen in Syrien von allen Seiten bombardiert. Tausende von Menschen fliehen aus dem Kriegsgebiet. Vielerorts sterben Kinder und alte Menschen an Hunger, Krankheit und Kälte. Es ist furchtbar, solch eine Kultur der herzlosen Gleichgültigkeit gegenüber der Not und dem Leiden anderer zu erleben!

Dieser Virusangriff erinnert uns an existenzielle und spirituelle Realitäten unseres Lebens. Er legt die Zerbrechlichkeit, Verletzlichkeit und Sterblichkeit eines jeden Menschen offen. Er trifft die Wurzel unserer menschlichen Selbstgefälligkeit, das Gefühl der Selbstgenügsamkeit und die Illusion der Unsterblichkeit. Er enthüllt die nackte Wahrheit unseres Seins als Geschöpf, und nicht als Schöpfer. Es ist eine Erfahrung des Armseins, eine existenzielle Haltung, die für unseren Glauben an die unerschöpfliche Liebe und unendliche Barmherzigkeit Gottes notwendig ist. Eine solche Erfahrung der Armut macht uns wirklich zu Menschen, die authentisch und mitfühlend sind.

Deshalb, liebe Mitbrüder, möge dies eine Glaubenserfahrung werden, die uns zu einer echten Bekehrung des Herzens führt, besonders in dieser Fastenzeit. Auf diese Weise werden wir gut vorbereitet sein, das Ostergeheimnis zu feiern, indem wir uns selbst sterben und im auferstandenen Herrn zu neuem Leben auferstehen.

Es ist der Augenblick, in Demut und mit Vertrauen zu beten; es ist die Zeit der Anbetung des Herrn, gegenwärtig in der Eucharistie. Deshalb wende ich mich an alle Mitglieder und Gemeinschaften und bitte Sie alle, inständig Gottes Hilfe bei der Überwindung der Coronavirus-Pandemie zu erflehen und um Frieden in der Welt und Gesundheit für alle Menschen, die ja alle Kinder Gottes sind, zu beten.

Heute, feiern wir den siebten Jahrestag der Wahl von Papst Franziskus. Danken wir dem Heiligen Vater, dass er uns durch sein Leben lehrt, was es bedeutet, von der Freude des Evangeliums durchdrungen zu sein. Unser Wunsch: „Mögen Sie Ihren Petrusdienst mit Ihrem vertrauten Lächeln noch viele Jahre fortsetzen“.

Wir vertrauen unsere Bitten Maria, der Mutter Jesu und unserer Mutter, an: „Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesmutter, verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren. O du glorreiche und gebenedeite Jungfrau”.

Ich verspreche Ihnen mein Gebet am Altar unseres heiligen Gründers Vinzenz Pallotti, und wünsche Ihnen ein frohes Fest des heiligen Josef, des Schutzpatrons der Kirche.

In mitbrüderlicher, pallottinischer Verbundenheit,

P. Jacob Nampudakam SAC
Generalrektor
Rom, den 13. März 2020

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