Die Laien stärken, heißt den Klerus stärken
Bischof Bertram Meier zu Besuch bei den Pallottinern
Es war Zufall und doch „ein schönes Zeichen“, wie Vizerektor Pater Christoph Lentz zur Begrüßung sagte: Einen Tag nach seiner Weihe besuchte der Augsburger Bischof Bertram Meier das Provinzialat der Pallottiner. Zuvor hatte er das Patronatsfest in der Wallfahrtskirche Herrgottsruh gefeiert, dessen Termin er schon im Februar zugesagt hatte. Dass dies der Tag nach seiner Inbesitznahme des Bistums sein sollte, konnte damals niemand ahnen.
Bischof Betrtram Meier sah den Besuch daher nun als seine „Dankwallfahrt“ an und freute sich bei den Pallottinern zum Mittagessen eingeladen zu sein. Er lobte die Gemeinschaft der Pallottiner als eine „wahrhaft katholische Gemeinschaft“, weil sie so vielfältig sei. Und ihr Charisma, die Laien zu stärken, werde im Bistum Augsburg gebraucht.
Der Bischof betonte, dass es keine Selbstentmachtung des Klerus sei, die Laien zu stärken. Vielmehr hätten die Geweihten die Aufgabe, die Gemeinde zusammenzuhalten. Die Laien zu stärken bedeute daher auch den Klerus zu stärken, sagte der Bischof. Die Pallottiner lebten vor, dass Vielfalt keine gegenseitige Bedrohung sei, sondern eine Bereicherung.
Wunsch nach stärkerer Einbindung
Vizerektor Pater Christoph Lentz begrüßte Bertram Meier in der „drittgrößten Priester- und Brüdergemeinschaft in der Diözese nach den Benediktinern und Salesianern“ und verband damit den Wunsch, noch stärker in die Arbeit in der Diözese eingebunden zu werden.
Lentz, der auch Leiter des Pastoraltheologischen Instituts der Pallottiner ist, zitierte den Bischof, der mit Blick auf das Volk Gottes am Tag zuvor gesagt hatte: „Ich brauche euch und ich baue auf euch.“ Lentz fügte hinzu: „Das hören wir gerne und fühlen uns angesprochen, mitzugestalten.“ Denn sein Eindruck sei gewesen, dass dies bisher im Bistum nicht so gesehen worden sei, obwohl man in der Diözese an den Pallottinern nicht vorbeikomme. Lentz erhofft sich, dass der Bischof vor allem Fragen stelle, denn „Gott wohnt mehr in der Frage als in der Antwort“ wie es der Salzburger Theologe Gottfried Bachl einmal formuliert habe.
Als Domkapitular war Meier unter anderem Leiter der Referate Ökumene, Weltkirche und Ordensgemeinschaft. Schon von daher hat der neue Bischof einen guten Draht zu den Pallottinern. Sein erstes Pontifikalamt in Herrgottsruh, das er vor dem Besuch feierte, war dabei auch gleichzeitig ein kleiner Abschied von Wallfahrtsdirektor Pater Sascha-Philipp Geißler, der eine Hamburger Pfarrei übernehmen wird. Für Bischof Bertram war es eine Ehrensache, den bereits im Februar vereinbarten Termin für das Patronatsfest in Friedberg trotz seiner Weihe am Vortrag einzuhalten. „Für mich bedeutet mein Besuch hier eine Wallfahrt als Dank für meinen Weg“, betonte der Bischof. Bereits als junger Kauferinger hatte er beim Dreifaltigkeitsfest in Herrgottsruh ministriert.
Regenwetter und die Coronaregeln konnten den am Vortag frisch geweihten Bischof Bertram Meier nicht davon abhalten, seinen Besuch in Friedberg als freudiges Ereignis zu gestalten. Feierlich und mit persönlicher Note beging er zusammen mit Wallfahrtsdirektor Pater Sascha Philipp Geißler und weiteren Konzelebranten das Dreifaltigkeitsfest als Hauptpatronatsfest der Wallfahrtskirche Herrgottsruh. Beim anschließenden Empfang und dem Eintrag in die goldenen Bücher der Stadt Friedberg und des Landkreises im Divano, dem Ort der Begegnung der Stadtpfarrei St. Jakob, schlug er einen herzlichen Plauderton an.
Text und Bilder: Alexander Schweda
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