Beim „Treffen der Kanzlisten“ ging es um eine bessere Welt
Wohltäterinnen und Wohltäter tragen die Projekte mit
Beim diesjährigen Kanzlisten-Treffen im Provinzialat in Friedberg trafen sich Mitte März die vier Hauskanzleien (Bruchsal, Freising, Hersberg, Hofstetten) und die drei Provinz-Kanzleien (Nord, Süd, Österreich), um gemeinsam über aktuelle und zukünftige Aufgabenstellungen und Herausforderungen in der Ansprache und Betreuung von Spenderinnen und Spendern zu beraten.
Dabei wollen die Pallottiner nicht nur „helfen“, sie wollen vielmehr „unsere Welt verbessern“. Am Reich Gottes mitbauen. Durch ihr Leben und Wirken den unsichtbaren, liebenden Gott sichtbar machen. Also keine Kleinigkeit!
Berichte aus aller Welt
Der neue Missionssekretär der Pallottiner Pater Markus Hau ist gerade rechtzeitig von seinen Antrittsbesuchen in den Partnerprojekten zurückgekehrt und konnte viel Erfreuliches berichten: „Viele unserer Bemühungen der vergangenen Jahre tragen mittlerweile Früchte. Wie unser Heinrich Vieter Schulzentrum in Jaunde oder unsere indischen Kinderheime. In den ersten Monaten als Missionssekretär durfte ich Kamerun, Nigeria und Indien besuchen. Da habe ich viel Spannendes erlebt, vor allem die Arbeit der Mitbrüder vor Ort hat mich beeindruckt. Ich konnte sehen, was auch mit unserer Hilfe dort in den vergangenen Jahren entstanden ist. Das muss weitergehen! Ich komme zurück mit ganz vielen neuen Projekten, wo es in mir brennt, da mitzuarbeiten. Bei meinen anstehenden Besuchen in unserer neuen Mission in Malawi oder Südafrika diesen Sommer wird es sicher nicht anders sein. Und dann habe ich natürlich auch viel Not erlebt. Wie in einem Kinderheim in Chhattisgarh/ Indien, in Kuturwa, wo wir unbedingt sofort helfen müssen, damit die Kinder dort menschenwürdig leben können. Da muss unsere Unterstützung schnell kommen.“
Langjährige Mitstreiter in Deutschland und Österreich
Die Kanzlisten berichteten ihrerseits von den unterschiedlichen Interessen und Kontakten mit den Wohltäterinnen und Wohltätern der Pallottiner. Manche Spenderinnen und Spender unterstützen und begleiten seit vielen Jahren „ihr“ Projekt oder „ihren Pallottiner“. Manche haben sich sogar vor Ort über Erfolge und Bedürfnisse von Missionaren und Hilfesuchenden informieren können.
Für die Wohltäter sei es außerdem wichtig, dass mit der Spende eine spürbare Veränderung möglich wird. Und dass die Erfolge oder Misserfolge direkt kommuniziert werden. Dabei sei es den Meisten klar, dass manchmal nur kleine Schritte möglich sind. Dann sei es sinnvoll, von den vielen kleinen Teilerfolgen zu berichten. Das motiviere alle zum Weitermachen. Kanzlisten, wie Wohltäterinnen und Wohltäter gleichermaßen.
Mission und Kanzleien arbeiten Hand in Hand
Im Alltag sind die Kanzlistinnen und Kanzlisten damit beschäftigt, für Projekte zu werben, Spenden zu verbuchen, Adressen zu aktualisieren, Spendenbescheinigungen auszustellen und die Spendengelder an die richtigen Zwecke bzw. Orte weiterzuleiten. Dabei arbeiten sie mit dem Missionssekretariat Hand in Hand. Dieses betreut die Missionare und Projektpartner in aller Welt. Die Partnerschaft ist auf Augenhöhe, es gilt die Interessen, Stärken und Bedürfnisse von Hilfesuchenden und HelferInnen ernst zu nehmen. Dabei bleibt die Verantwortung für die Entwicklung vor Ort bei den Projektpartnern.
2018 soll ein Drittel mehr gefördert werden
Die Adventsaktion der Pallottiner 2017 sei nicht ganz so gut verlaufen, wie man sich erhofft hatte. Deshalb will man die Projekte der Berliner Kommunität noch zusätzlich aus eigenen Mitteln unterstützen; das Geld stammt aus den persönlichen Einkünften der Patres und Brüder die bei verschiedenen Diözesen in einem Dienstverhältnis stehen. Der Provinzökonom Pater Rainer Schneiders und der Missionssekretär Pater Markus Hau werden die genauen Zahlen wieder im alljährlichen Rechenschaftsbericht veröffentlichen. Er liegt automatisch dem kostenlosen Magazin „Pallottis Werk“ (Ausgabe 03) bei, außerdem sind die aktuellen Zahlen ab Sommer, wenn alle Projekte abgerechnet wurden, im Internet öffentlich zugänglich. André Lersch, der neue Chef-Fundraiser der Pallottiner ist mit den anderen Spendeneinkünften von 2017 aber sehr zufrieden. Gleichzeitig hängt er die Messlatte für 2018 sehr hoch: „Wenn wir alle Vorhaben angehen wollen, dann müssen wir versuchen, unsere Spendeneinahmen in den kommenden Jahren um ca. 30 % zu steigern. Sonst gehen einige Projekte leer aus.“
Im Dialog für eine bessere Welt
Der Kern der heutigen Missionsarbeit ist die Begegnung zwischen Menschen zu ermöglichen. Den Dialog mit den Menschen zu führen. Und sich als Anwalt für benachteiligte Menschen und gegen Unrecht einzusetzen. Dabei wollen die Pallottiner für Gott und ihren Glauben Zeugnis ablegen, in Einklang mit dem Evangelium und in uneingeschränktem Respekt vor und in Liebe zu allen Menschen.
Deshalb sind auch der Kontakt und der Dialog mit den Wohltäterinnen und Wohltätern so wichtig. Wie können wir heute und morgen in Gerechtigkeit und Frieden leben, in Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa? Wer kann und wer muss welchen Beitrag leisten? Wo können wir wirkungsvoll helfen, wo müssen wir uns einmischen, wo sollten wir uns respektvoll heraushalten?
Schwerpunkte für 2018
Die Pfingstaktion der Pallottiner 2018 wird die Möglichkeit einer dezentralen, sauberen Energiegewinnung für unsere Projekte in Indien und Afrika in den Blick nehmen. Wenn Kinderheime und Versorgungseinrichtungen unabhängig vom maroden Stromnetz, selbst solare Energie erzeugen können, dann ermöglicht das sowohl Bildung, wie auch die Bewässerung der Felder.
Die Erbschaftsbroschüren der Pallottiner werden derzeit überarbeitet. Sie geben Hilfestellung für die eigene Vorsorge und werben um eine Vermächtnisspende. Es wurde beschlossen, sie auch im kommenden Jahr einem größeren Kreis von Interessentinnen und Interessenten zugänglich zu machen und in den Kirchenzeitungen wieder einen Gutschein beizulegen.
Was ist ein Kanzlist bzw. eine Kanzlistin?
Das Wort „Kanzlei“ kommt eigentlich aus dem Mittelhochdeutschen und beschrieb ursprünglich den meist mit Schranken (mhd. kanzelie) gesicherten Raum einer Behörde. Weder ein moderner noch ein besonders attraktiver Begriff! Bei einem Kanzlisten oder einer Kanzlistin stellt man sich demnach vielleicht eher altmodische Menschen mit Stehpulten und Ärmelschonern vor.
Dabei sind Kanzlisten eher sehr praktisch denkende Mitbrüder: die Hauskanzlei einer örtlichen Kommunität der Pallottiner ist traditionell dafür zuständig, dass niemand verhungert und dass es beim Dach nicht hineinregnet. Also dafür, dass man nicht mehr ausgibt als man einnimmt. Und dass die apostolischen Unternehmungen im In- und Ausland wirkungsvoll unterstützt bzw. langfristig finanziert werden können. Und modern müssen Kanzlisten heutzutage auch sein, geht es doch darum, mit den Unterstützern in Kontakt zu bleiben, und dafür braucht es heute nicht nur Briefe, Zeitschriften und das Telefon, sondern auch E-Mails, das Internet und die Social Media.
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