Heiligkeit in unheiligen Zeiten?
– Spannende Jubiläumsakademie an der Vinzenz Pallotti University
Am 8. und 9. Dezember 2023 fand – anlässlich der Heiligsprechung von Vinzenz Pallotti vor 60 Jahren – an der Vinzenz Pallotti University in Vallendar die Jubiläumsakademie der Pallottiner – mit 60 Teilnehmerinnen statt. Das Thema der Akademie war „Phänomen Heiligkeit – theologische und religionswissenschaftliche Perspektiven – Sehnsucht und Projektion, Faszination und Manipulation – zur Ambivalenz des Heiligen“.
Provinzial Pater Markus Hau SAC eröffnete die Veranstaltung und anschließend stimmte der Diözesanbischof von St. Pölten, Alois Schwarz, mit seinem Festvortrag zum Thema “Heilige Ansprüche in unheiligen Zeiten – Herausforderungen und Chancen christlichen Lebens heute” auf die Akademie ein und kam zu dem Schluss, dass wir zwar in anspruchsvollen Zeiten leben, jedoch keineswegs in unheiligen. Heiligkeit sei ein Beziehungsgeschehen und nur in der Beziehung zu Gott möglich, so Schwarz. Um den Weg der Heiligkeit zu beschreiten, brauche es beides: der Mensch müsse an Gott dran bleiben, denn Gott bleibe auch immer am Menschen dran.
Von der Unvollkommenheit der Seligen und Heiligen
Der zweite Veranstaltungstag bot ein vielfältiges Vortragsprogramm und thematisierte das Heilige aus verschiedenen Aspekten, verbunden mit einem kurzen Blick in andere Kulturen und Religionen. Was sperrig klingen mag, wurde spannend und kurzweilig umgesetzt. Themen waren beispielswiese „Heilige – unvollkommene Vorbilder“ und „Indien – heiliger Boden, heiliges Land“.
Das Programm war vom Pallotti Institut so ausgerichtet worden, dass auch die interkulturelle Dimension und ein Blick in andere Religionen vorkamen. Anton Rüttenauer legte die biblischen Grundlagen dar, die Heiligkeit, die immer für jemanden ist, also einen Beziehungsausdruck darstellt. P. Anton Witwer SJ, der langjähriger Generalpostulator für Heiligsprechungen der Jesuiten war und das Institut für Spiritualität an der Gregoriana leitete, betonte die Unvollkommenheit der Seligen und Heiligen und zeigte auf, dass die Kanonisierung nicht die moralische Qualität der betreffenden Personen, sondern das Wirken Gottes hervorheben wolle.
Von Gotteslob-Liedern bis zu White Metal
Dr. Stefan Ley, Leiter der Katholischen Fachstelle für Jugendarbeit Westerwald/Rhein-Lahn und Jugendseelsorger, der selbst Vollblutmusiker ist, referierte mitreißend zum Thema „God is a DJ – über Popmusik und Glaube“. Er lud mit Hörbeispielen zu einem Streifzug durch die Landschaft verschiedenster musikalischer Genres ein und analysierte diese, von klassischen Gotteslob-Liedern über Rock, Pop und Soul bis hin zu White Metal. Dabei betonte er die Wichtigkeit einer pastoralen Öffnung für modernes und populäres geistliches Liedgut, ohne deren Anwendung er in der Pastoral gar nicht arbeiten könne.
Die Jubiläumsakademie wurde von den Teilnehmerinnen als konstruktiv, facettenreich und inspirativ gelobt, was auch jederzeit an der guten und gelösten Stimmung ablesbar war.
Text und Fotos: Vinzenz Pallotti University
Fotografin: Daniela Hahn
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