Wir müssen unterscheiden lernen

Eine Verdrehung der Wahrheit kann gefährliche Auswirkungen haben

Am kommenden Sonntag wird in den katholischen Kirchen Deutschlands der sogenannte „Mediensonntag“ begangen, auch „Welttag der sozialen Kommunikationsmittel“ genannt, weil er in der ganzen katholischen Kirche weltweit stattfindet.

Auch wenn die Botschaft vom Heiligen Vater bereits am 24. Januar 2018 veröffentlicht wurde, wird der Welttag der sozialen Kommunikationsmittel in Deutschland erst am zweiten Sonntag im September begangen, in diesem Jahr also am kommenden Sonntag, dem 9. September 2018. In Österreich fand er bereits am 13. Mai statt.

Die Konzilsväter erhofften sich 1963 von der Einführung eines besonderen Tages die Möglichkeit, dem Apostolat der Kirche in der Öffentlichkeit die ideelle und materielle Unterstützung der Gläubigen zu sichern und ihm damit auch mehr Nachdruck zu verleihen. Seit 1967 gibt es jedes Jahr ein Medienthema, zu dem der Papst eine Botschaft veröffentlicht.

In diesem Jahr spricht sich Papst Franziskus gegen „Fake News“ und eine irreführende Sprache aus. Und er mahnt, dass auch unleugbare Fakten nicht so vorgetragen werden dürfen, dass sie andere abwerten und verletzen oder Polemik, Spaltung oder Resignation auslösen.
Er ruft die Gläubigen auf, die befreiende Wahrheit zu suchen und zu „enthüllen“. Das liege in der Verantwortung aller Menschen, wobei Journalistinnen und Journalisten – als Hüter der Nachrichten – hier eine ganz besondere Mission zu erfüllen hätten. Im Mittelpunkt der Berichterstattung müsse der Mensch stehen. Es gelte einen „Journalismus für den Frieden“ voranzutreiben, der als ein Dienst verstanden wird, der allen Menschen zugutekommt, vor allem jenen, die keine Stimme haben. Ein Journalismus, der „die tatsächlichen Ursachen der Konflikte zu erforschen sucht, um ihre Wurzeln zu verstehen“ und der nach „alternativen Lösungen sucht“.

Auch wir Pallottiner nahmen und nehmen gerne Medien zu Hilfe, um unsere „Mission“ zu erfüllen. Bereits 1892 gründeten wir den „Stern von Afrika“, 1900 den ersten Verlag und ab 1924 den Kameruner „Missionskalender“, aus dem der heutige Pallottiner-Lesekalender entstand. Information für Spender und Missionsinteressierte stand dabei im Vordergrund. Aber neben der Mission zur Evangelisierung Afrikas hatte die Gemeinschaft nie ihre „Mission“ in der Heimat vergessen, wie es von unserem Gründer stets gefordert wurde: Glauben vertiefen, verlebendigen, verbreiten.
Seitdem ist unser Medienangebot bunter geworden. Neben den Büchern des Pallotti Verlags und unseren Zeitschriften „das zeichen“ und „Pallottis Werk“ gibt es jetzt auch Angebote im Internet und in den neuen Medien, sogenannte E-Books, mehrere CDs und eine DVD. Wir werden uns die Anregungen von Papst Franziskus zu Herzen nehmen und sie als Reflexionsgrundlage nutzen. Besonders die neuen digitalen Medien bergen die Gefahr, voreilig und unreflektiert zu kommentieren oder abwertend Partei zu ergreifen. Da bietet uns die sechsseitige Botschaft zum 52. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel eine gute Grundlage zur Selbstreflexion.

„Wenn wir die Wahrheit erkennen wollen, müssen wir zwischen dem unterscheiden, was der Gemeinschaft und dem Guten zuträglich ist, und dem, was dagegen dazu neigt zu isolieren, zu spalten, Gegensätze zu schüren.“

Papst Franziskus

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