Pallotti hätte seine Freude daran
25 Jahre Vallendarer Glaubenskursarbeit wurden gefeiert
Vallendar, 12. Mai 2017 Die Vallendarer Glaubenskursarbeit feierte ihr 25-jähriges Bestehen. Im Mittelpunkt standen ein festlicher Akt und die Eucharistiefeier mit Bischof Stefan Ackermann. Unter den über 100 Gästen waren neben vielen heute noch ehrenamtlich Engagierten, und Mitgliedern aus Gruppen der WeG-Gemeinschaft Emmaus, auch zahlreiche ehemalige Glaubenskursteilnehmer und Teilnehmerinnen sowie langjährige Freunde und Förderer.
Die Quelle war spürbar
Die Überzeugung, dass Gott seiner Kirche im heutigen Umbruch neue Perspektiven eröffnet, zieht sich wie ein roter Faden durch die pastoralen Angebote der WeG-Initiative „Glaube hat Zukunft“. Die Initiative möchte ihre Erfahrungen teilen und interessierte Erwachsene in ihrer Sehnsucht nach einer lebendigen Gottesbeziehung stärken. Ebenso liegt ihr auch die Weiterentwicklung der Pastoral am Herzen. Für den Wandel vor Ort gibt es ermutigende Impulse und zukunftsorientierte Perspektiven.
Dazu bietet die Initiative Einzelnen und Gruppen geistliche Impulse an, die zu einer Neuausrichtung der Pastoral beitragen und eine missionarische Dynamik auslösen sollen. Ehrenamtliche werden gestärkt und deren Fähigkeiten gefördert, mit anderen über das eigene Suchen und Glauben ins Gespräch zu kommen. Denn: „Alle sind zur Nachfolge berufen!“ Die Mitglieder der Initiative lassen von den Visionen Vinzenz Pallottis (1795-1850) leiten, der sich ohne Not, in einer Zeit großen Priesterüberschusses, dafür einsetzte, die Berufung und Sendung aller Getauften zu fördern.
Kirche ist zu allen Zeiten auf dem Weg
Nicht nur in unserer Zeit: Wandlung steht im Zentrum unseres Glaubens. Das gilt auch für die Kirche. Den WeG-Begeisterten gibt dieser ständige Prozess „von Werden, Vergehen und Neu-Werden“, Zuversicht und Schwung für den Aufbau und Weiterentwicklung von Pastoralen Räumen. Krisen enthalten die Chance auf Wandlung: Ein neuer Blick auf den Menschen in seinen Lebenszusammenhängen, auf die Aktualität der Frohen Botschaft und auf die Sendung der Kirche in einer säkularen, multireligiösen und pluralen Welt.
Gott ist uns heute ebenso nahe wie in früheren Zeiten
Diese Überzeugung und Erfahrung möchten die Aktiven mit anderen teilen und in die pastoralen Entwicklungen einbringen. Im Blick auf Jesus und seine Verheißung, suchen sie gemeinsam nach Perspektiven, wie lebendiger Glaube und Kirche vor Ort wachsen können. Sie sehen es als ihre Aufgabe Einzelne, Gruppen und Gemeinden in ihrer Verbundenheit mit Gott zu stärken, weil sie überzeugt sind, dass mit dieser „Quelle“ Glaube und Kirche eine Zukunft hat.
Gemeinsam Kirche sein
Pater Helmut Scharler, Provinzial der Pallottiner, benannte in seinem Grußwort „gemeinsam Kirche sein“ als ein wesentliches Erkennungszeichen der WeG-Initiative „Glaube hat Zukunft“: „Pallotti ruft den Laien und dieser Ruf wird durch die WeG-Initiative in die heutige Zeit getragen. Ohne die vielen Frauen und Männer, die sich in den vergangenen 25 Jahren engagiert haben, wäre die Glaubenskursarbeit nicht möglich und auch nicht gewollt.“ Er fährt fort: „Wir anderen“, und damit meint er all jene, die ihren Dienst als Priester ausüben, „wir sind vor allem Diener, Ermöglicher, Sorger.“ Aus pallottinischer Perspektive gehören alle Christen zusammen und können nur so gemeinsam Kirche sein. Die persönliche Erfahrung einer Beziehung zu Gott sei dabei das verbindende Element zwischen unterschiedlichen Typen. Es gelte, ein Hörender zu werden und den Dienst der Herzensbildung zu lernen.
Drei Frauen der ersten Stunde berichteten, wie der Glaubenskurs für sie Sprungbrett für ihren weiteren Lebensweg mit Gott geworden sei. Die Lebenszeugnisse von Schwester Renate Marmann, Sylvia Christ und Irmgard Scholz beeindruckten die Anwesenden. Durch die gemeinsame Glaubensarbeit ermutigt und befähigt, konnten sie in die Gesellschaft hineinzuwirken. Sr. Renate erläuterte beispielsweise, wie sie in ihrer Arbeit mit Drogenabhängigen in Brasilien „Gottes Liebe bezeugen“ kann.
Pfarrer Klemens Armbruster pointierte in seinem Kurzvortrag Aspekte eines gelingenden Miteinanders von Haupt- und Ehrenamtlichen, Priestern und Laien: „Es fehlt etwas Wesentliches, wenn dem Priester die Laien fehlen: Auch der Bürgermeister als Chef der freiwilligen Feuerwehr löscht nicht selbst. Ganz selbstverständlich rettet die Feuerwehr Leben, und zwar ehrenamtlich.“ Armbrusters Aufruf lautete daher: Gemeinsam Feuerwehr sein! Kirche sei wesentlich Kirche, weil sie von Christinnen und Christen gelebt werde. Zu diesem christlichen Leben gehören für ihn Sendung, Mission, Apostolat. All dies sei in der Arbeit der WeG-Initiative spürbar.
Kirche vor Ort als Andockbasis
Andrea Windirsch – ehrenamtliche Mitarbeiterin der WeG-Initiative – entwarf eine Vision von einer vitalen Kirche vor Ort: Es braucht Menschen und Gemeinschaftlichkeit vor Ort, die eine Andockbasis bieten, die Zeugnis geben und Menschen einladen „doch mal mitzukommen“. Durch eine lebendige Christusbeziehung und Erfahrung echter Gemeinschaft kann die eigene Sehnsucht zu einem Quell für andere werden.
Bischof Ackermann bestätigte, dass er davon heute hier etwas gespürt habe und dies in den Prozess der Synodenumsetzung einbringen möchte. „Den einzelnen in seinem Christsein und Ehrenamtliche in ihrem Tun zu fördern: Da ist noch Luft nach oben. Neues Ausprobieren lautet das Motto der Stunde“, so der Bischof. Aus evangelischer Perspektive brachte Prädikantin Alexandra Lossjew ihre positive Erfahrung einer Kirche „bottom up“ ein, einer Kirche, die offen ist für alle Menschen, nicht nur für Christen. Ebenso verwies sie auf ihr eigene Begegnung mit dem Vallendarer Glaubenskurs: Hier ist etwas vom Herzen Gottes spürbar – und „diese Erfahrung wünsche ich auch allen in meiner Kirche“.
Kirche vernetzt sich neu
Stolz präsentierten die Verantwortlichen ihren neuen, ansprechenden Internetauftritt www.glaube-hat-zukunft.de und die aktuelle Angebotsbroschüre mit den vielfältigen Hilfestellungen und Veranstaltungen. Wer, angesichts der bunten Angebotspallette in der 28-seitigen Broschüre, Fragen oder Anregungen hat oder ein Angebot in Anspruch nehmen will, kann sich gerne telefonisch 0261-6402-990 oder per E-Mail info@weg-vallendar an das WeG-Team wenden.
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