Die Hildegardisschwestern vom Katholischen Apostolat – seit 100 Jahren in Bewegung

Die Hildegardisschwestern vom Katholischen Apostolat – seit 100 Jahren in Bewegung

„Hildegardisschwestern sollen mutig, tapfer und froh sein“

Am Vormittag des 29. April 2022 fand die Generalversammlung der Gemeinschaft statt, am Nachmittag feierte die Gemeinschaft ihr 100-jähriges Bestehen.

Das Mutterhaus der „Hildegardisschwestern vom Katholischen Apostolat“ befindet sich in Pirmasens, direkt neben der Kirche St. Anton. Die kleine Gemeinschaft besteht aus sieben Mitgliedern. Die Schwestern helfen in der Kirche, bringen sich in die Gemeindearbeit ein und stehen im Bistum Speyer als Ansprechpartnerinnen in geistlichen Fragen zur Verfügung. Dabei waren die vergangenen Jahre sehr bewegend und sind von zahlreichen Aufbrüchen gezeichnet.

Die Hildegardisschwestern vom Katholischen Apostolat – seit 100 Jahren in Bewegung

Noch am Vormittag wurden in der Generalversammlung, gemeinsam mit dem Bischof und dem Vizeprovinzial der Pallottiner die Weichen für die Zukunft gestellt. Pater Michael Pfenning SAC sagte bei dieser Gelegenheit die geschwisterliche Unterstützung aller Anliegen zu. Außerdem zeigte er sich begeistert und berührt vom Elan, den Plänen und dem Aufbruchwillen der älterwerdenden Gemeinschaft.

Ende 2021 wurde die traditionsreiche Gemeinschaft 100 Jahre alt und schenkte sich zu dieser Gelegenheit einen modernen Internetauftritt. Beim Jubiläumsgottesdienst würdigte Bischof Karl-Heinz Wiesemann die Leistungen der Frauen, indem er die Worte des Gründers Pater Panzers aufgriff: „Hildegardisschwestern sind mutig, tapfer und froh, ein Leuchtturm in all den Depressionen unserer Zeit“. Etwa 200 Gäste kamen zum Gottesdienst nach St. Anton, darunter auch Freunde aus Spanien, Landrätin Susanne Ganster und Oberbürgermeister Markus Zwick, der Geschäftsführer des Städtischen Krankenhauses Martin Forster und zahlreiche Vertreterinnen der pallottinischen Familie.

„Hier ist mit den Hildegardisschwestern eine spirituelle Oase, ein Segensort mit geistlicher Begleitung“, lobte Bischof Wiesemann. An Generaloberin Schwester Dorotea Castano SAC gewandt, bedankte sich Wiesemann: „Die Schwestern sind mit ihrem Leben für ihr Apostolat eingestanden. Es bringt Fruchtbarkeit für viele Menschen: Kranke oder Hilfesuchende, die in ihren Lebenszusammenbrüchen und all den Depressionen unserer Zeit eine Hilfe brauchen, in der der Geist Gottes steckt.“

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Gottes Liebe zu den Menschen bringen

Die Schwestern berufen sich auf zwei Patrone: Die heilige Hildegard von Bingen – die erste Namensgeberin – und den heiligen Vinzenz Pallotti, den Gründer der „Union des Katholischen Apostolats“. Sie sind – wie beispielsweise auch die Pallottiner, Pallottinerinnen oder Theresienschwestern – Teil der Unio, der weltweiten pallottinischen Familie.

Die Gemeinschaft der Hildegardisschwestern wurde von dem Pallottinerpater Adolf Panzer und Schwester Christine Mehn am 3. November 1921 unter dem Namen „Apostolatsschwestern“ in Limburg gegründet. Pater Adolf Panzer wollte, dass die Gemeinschaft „die Liebe Gottes praktisch erfahrbar macht“. Die Frauengemeinschaft sollte in der Nachkriegszeit dazu beitragen, eine menschennahe Seelsorge aufzubauen. Dabei spielte der sozial-karitative Dienst eine wichtige Rolle.

Gemeinsam mit den „Theresienschwestern vom Katholischen Apostolat“ startete 1960 in Spanien ein Projekt mit dem Ziel, Nachwuchs für die Gemeinschaften zu gewinnen. Dafür wurde eigens eine Schule für junge Mädchen aus Spanien eingerichtet, in der gleichzeitig auch Frauen aus Indien ausgebildet wurden. Aus dieser Zeit sind noch vier spanische Schwestern da, die Jüngsten der Gemeinschaft. Die indischen Schwestern nennen sich „Khristsevikas“, das bedeutet: Christusdienerinnen. Sie wurden in das Noviziat der Gemeinschaft aufgenommen, wirkten aber von Anfang an in ihrer Heimat Indien. Auch heute noch bestehen sehr gute persönlichen Kontakte nach Indien, außerdem organisieren die Schwestern in Pirmasens auch weiterhin die finanzielle Unterstützung ihrer Missionsaufgaben und ihrer Projekte für Kinder und Arme.

Generaloberin Schwester Dorotea Castano SAC

Ein frohmachender Plan für die Zukunft

Ein wichtiges Thema für die Hildegardisschwestern ist die Gestaltung der Zukunft der Gemeinschaft, nachdem es keinen Nachwuchs gibt. Die sieben Frauen haben jetzt einen Plan, der die Gemeinschaft sehr froh stimmt: Ein Teil des Mutterhauses wird für eine Wohnpflege-Gemeinschaft zur Verfügung gestellt. Darin können ältere Menschen einziehen, die ihr Alter selbstbestimmt mit anderen gestalten und, wenn es so weit kommt, gepflegt werden möchten, aber nicht in ein Altenheim wollen. Nähe oder Distanz zum Leben der Schwestern im Mutterhaus sind nach Bedürfnis und Wunsch möglich, offen und frei wählbar. Die Schwestern können sich ehrenamtlich in der Wohnpflege-Gemeinschaft so einbringen, wie sie es können und wollen. Mit den Jahren werden die Hildegardisschwestern auch ein Teil dieser WG sein.

Das ist für die kleine Gemeinschaft ein mutiger und ein großer Schritt und alle freuen sich sehr darauf, die Pläne in die Tat umzusetzen. Auf ihrem neuen Internetauftritt werden sie über die Fortschritte ihres Zukunftsprojekts „Wohnpflege-Gemeinschaft“ informieren.

Fotos: P. Rainer Schneiders SAC, P. Michael Pfenning SAC (Bild Generalversammlung)
Bericht: Josef Eberhard

Hildegardisschwestern vom Katholischen Apostolat

Die neue Homepage der Hildegardisschwestern

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