Apostolatskreis Hofstetten

Sendung aller Christen zum Ziel

Das Apostolatshaus Hofstetten ist Impulsgeber der Unio

Ein Bauernhaus sollte zu einem Kloster werden. Dieser Wunsch stand am Anfang der 100-jährigen Geschichte Hofstettens – und er ging in Erfüllung. Ursprünglich als Noviziat, Erholungshaus und Missionshaus der Pallottiner geführt, hat es inzwischen seit 30 Jahren seine Bestimmung als Apostolatshaus gefunden. Ganz im Sinne Vinzenz Pallottis, der die Sendung aller Christen als Apostel im Blick hatte und deshalb die Vereinigung des katholischen Apostolats gründete, die heutige Unio. Bei der Neugründung dieser Unio wurde Hofstetten zum Impulsgeber. Das Haus feiert am Sonntag, 29. Mai, 100 Jahre Pallottiner in Hofstetten mit einem Festgottesdienst und einem Tag der offenen Tür.

Eng verknüpft mit der Entwicklung des Hauses zum Apostolatshaus und Unio-Zentrum ist der Name des jetzigen Rektors, Pater Norbert Lauinger. Auf seine Initiative fanden Frauen und Männer aus der Umgebung von Hofstetten sowie Schwestern des Apostolatshauses in einem so genannten „Apostolatskreis“ zusammen. Sie ließen sich von der Spiritualität Vinzenz Pallottis ansprechen und gaben sich 1997 als „Apostolatskreis Hofstetten“ eine feste Struktur. Im Jahr 2000 wurde der Kreis in die Vereinigung des Katholischen Apostolates (Unio apostolatus catholici) aufgenommen. Noch heute versteht sich das Apostolatshaus Hofstetten als spirituelles Zentrum für alle, die im Geiste Vinzenz Pallottis leben wollen.

Was verbirgt sich hinter diesem Unio-Gedanken? Die Gründungsidee des römischen Priesters Vinzenz Pallotti war, dass alle Christen – Männer und Frauen aus allen Schichten und Berufen – zu einem apostolischen Leben berufen sind. Sie sollten ihren Glauben stets vertiefen und ihn anschließend auch weitergeben. Wahres Christsein beinhaltete für Pallotti, Apostel zu sein.

UAC - Die Pallottinische UNIO
Pater Norbert Lauinger SAC

Erst 2003 wurde die Unio wieder belebt

Nach dem Tod Vinzenz Pallottis 1850 gab es dann aber erstmal die Schwesterngemeinschaft der Pallottinerinnen und die Patres- und Brüdergemeinschaft der Pallottiner; die ursprüngliche Gründung der Vereinigung geriet dagegen immer mehr aus dem Blickfeld. Erst 2003 wurde die „Vereinigung des Katholischen Apostolates“ als internationaler öffentlicher Verein von Gläubigen durch den Heiligen Stuhl errichtet und bekam die endgültige Approbation des Generalstatuts im Jahr 2008.

Von Hofstetten aus gingen wichtige Impulse in die Unio. Denn von 1993 bis 2002 war P. Norbert Lauinger Unio-Beauftragter der Süddeutschen Pallottiner-Provinz, von 2007 bis 2010 der vereinigten Deutsch-Österreichischen Provinz. Darüber hinaus war er von 1992 bis 2005 Mitglied im Apostolatssekretariat, einer dem Generalat der Pallottiner in Rom angegliederten Einrichtung. Seine Aufgabe: die Unio-Idee weltweit ins Bewusstsein der Pallottiner zu tragen.

So fanden in Hofstetten Regionaltreffen statt, es wurden Kurse für die Aufnahme von Einzelmitgliedern angeboten und beim Unio-Leitungstreffen in Hofstetten im Jahr 2000 wurde der Deutsche Koordinationsrat (DKR) der Unio gegründet, dessen Statut verabschiedet und das erste DKR-Präsidium gewählt. Diesem gehörte P. Norbert Lauinger SAC als Präsident, Sr. Adelheid Scheloske SAC als Vizepräsidentin und Beate Weis UAC vom „Apostolatskreis Reckendorf“ als Ökonomin an.

Schatz des Glaubens erkennen und weitergeben

Dem Unio-Gedanken wollte Pater Lauinger auch äußerlich Rechnung tragen: Die ruhige Lage inmitten der Natur, umgeben von Feld und Wald, inspirierte dazu, das Apostolatshaus so umzugestalten, dass es Menschen zur Glaubensvertiefung und Glaubensfindung einlädt. Im Sinne der Unio sollten Menschen befähigt werden, den Schatz ihres Glaubens zu erkennen, zur Entfaltung zu bringen und an andere weiterzugeben. Dies geschieht bis heute in „Stillen Tagen“, in Einzel- und Gruppenexerzitien, in Besinnungswochenenden, Einkehrtagen, Bibel- und Fastenkursen.

Diesem geistlichen Ansatz entsprach auch die räumliche Weiterentwicklung von Hofstetten: Im Untergeschoß des Neubaus wurde aus dem Gymnastikraum ein großer Meditationsraum, neben dem Werkraum wurde noch ein kleiner Meditationsraum mit Tabernakel eingerichtet. Die liturgischen Räume und die weitläufigen Gartenanlagen wurden umgestaltet, ein „Pallotti-Weg“ durch den Wald angelegt und eine Blockhütte im Garten errichtet.

Dennoch kann das Apostolatshaus nicht losgelöst von seinen geschichtlichen Wurzeln gesehen werden. Es war ein Ort, an dem Visionen entstanden und verfolgt wurden. Zunächst stand die Vision der Bauersleute Meindl, dass aus ihrem Hof einmal ein Kloster werden solle. Den ersten Schritt dazu machten die Benediktiner. Am 1. April 1919 ergriffen die Pallottiner ihre Chance. So pachtete die norddeutsche Pallottiner-Provinz in Limburg/Lahn den ehemaligen „Erlhof“ in Hofstetten; noch im September jenes Jahres entschloss sich die Provinzleitung zum Kauf des Anwesens, der dann am 6. Mai 1920 notariell vollzogen wurde.

Mut und Tatkraft der Pallottiner

Dies war der Beginn der nun über 100-jährigen Geschichte pallottinischen Lebens und Wirkens in Hofstetten, die immer auch geprägt war von schweren Zeiten. Bereits der Beginn von Hofstetten als Missionshaus war von den Kriegsfolgen geprägt. Am 8. November 1918 wurde in München der Freistaat Bayern ausgerufen, am 9. November in Berlin die freie deutsche Republik. Am 11. November war der 1. Weltkrieg zu Ende. Die Monarchien hatten abgedankt, die Weimarer Republik war im Entstehen. Enorme politische, soziale und kulturelle Verwerfungen bedingten das damalige Leben.

Bewundernswert ist daher der Mut und die Tatkraft der Pallottiner, in diesen turbulenten Zeiten ein solches Werk in Angriff zu nehmen. Am 15. September 2019 gedachte die pallottinische Niederlassung in Hofstetten ihrer 100-jährigen Geschichte mit einer Ökumenischen Sternwallfahrt zur Meindl-Kapelle, der „Keimzelle“ des spirituellen Lebens auf dem „Erlhof“. Das 100-jährige Jubiläum der Grundsteinlegung der neuen Hauskapelle im damaligen Missionshaus am 14. Mai 1922 soll Anlass sein, auf die Vergangenheit zurückzublicken, die Gegenwart zu gestalten und vertrauensvoll in die Zukunft zu gehen.

Festprogramm am 29. Mai 2022

09.30 Uhr Festgottesdienst, anschließend Stehempfang und Grußworte
14.00 Uhr Festvortrag
15.30 Uhr Besichtigung des Hauses und der Gartenanlagen
16.30 Uhr Vesper

UNIO Gruppenbild vor dem Haupteingang im Apostolatshaus in Hofstetten

Es gibt 2022 noch freie Termine für Gruppen und Einzelreisende:
Unser Gästehaus freut sich über Ihre Buchungsanfragen

Inmitten unberührter Natur, zwischen Falkenstein und Michelsneukirchen, rund vierzig Kilometer von Regensburg, liegt zwischen sanften Hügeln und den grünen Wäldern des Vorderen Bayerischen Waldes das Apostolatshaus Hofstetten.

Es ist ein Haus der Einkehr, der religiösen Bildung und Vertiefung, das suchenden und fragenden Menschen offen steht. Das Haus wird verwaltet und belebt durch die Pallottiner und von Mitgliedern des Apostolatskreises Hofstetten.

Unser Gästehaus ist schlicht und einfach.
Wir bieten Ihnen alles, was der Ruhe und Erholung dient:

Beitrag: Alexander Schweda

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