Im Gedenken
Pater Wendelin Lorenz starb im Alter von 88 Jahren
Am späten Abend des Ostersonntags verstarb in Rossmoyne/ Australien Pater Wendelin Lorenz im 88. Lebens-, 63. Profess- und 59. Priesterjahr.
Wendelin Lorenz wurde am 25. Januar 1930 als Sohn des Landwirts Eugen Lorenz und dessen Ehefrau Katharina, geb. Krüger, in Friesenheim bei Nierstein (Rheinhessen) geboren. Nach seinem Abitur Anfang 1952 im Bischof-Vieter-Kolleg in Limburg trat er am 1. Mai 1952 in das Noviziat der Pallottiner in Olpe ein, wo er am 25. April 1954 die erste Profess ablegte. Anschließend studierte er Philosophie und Theologie an der Theologischen Hochschule der Pallottiner in Vallendar-Schönstatt. Dort wurde er am 4. Mai 1958 zum Diakon geweiht. Die Priesterweihe empfing er am 20. Juli 1958 durch den Danziger Bischof Carl Maria Splett.
Nach Vollendung seiner Studien reiste er im Juni 1959 als Schiffskaplan auf der ‘Castel Felice’, einem Auswandererschiff, nach Melbourne in Australien. Dort leistete er etwa ein Jahr Aushilfe in der Box Hill Pfarrei, um sich in die Pastoral Australiens einzuarbeiten.
Danach wurde er zur Wandering Mission versetzt – eine Mission im nordwestaustralischen Kimberley, Diözese Broome. Hier hatte die Gemeinschaft ein Internat für Aborigines-Jungen. P. Lorenz wirkte hier zwei Jahre als Erzieher.
Die meiste Zeit seines pastoralen Wirkens verbrachte er in der Diözese Broome: in der Balgo Mission, in der Pfarrei in Kununurra und schließlich fast vierzig Jahre als Pfarrer von Derby. Von hier aus besuchte er regelmäßig einmal im Monat Viehstationen, wo er viel für die Aborigines tat. Dort feierte er die Hl. Messe und unterrichtete Kinder und Erwachsene im Glauben.
Mehr als zehn Jahre diente er Bischof Johannes Jobst SAC als Generalvikar der Diözese Broome.
Als P. Lorenz 2010 seinen 80. Geburtstag feierte, wurde er von Bischof Christopher Saunders als Pfarrer von Derby verabschiedet. Er siedelte dann in die Pallottinische Gemeinschaft, Rossmoyne in Perth, über.
Lorenz war ein guter Pfarrer und Mitbruder mit einem starken Gemeinschaftssinn. Als Pfarrer übte er einen großen Einfluss auf die ganze Stadtgemeinde von Derby aus. Seine Art war immer sehr offen und direkt, aber auch sehr besorgt. Er zeichnete sich durch einen ausgeprägten Humor aus. Dieser half ihm auch gelegentlich über den Schmerz hinweg, wenn er über den rückläufigen Kirchenbesuch klagte, obwohl er als Pfarrer sein Bestes tat.
In den letzten Jahren wurde er im ‚Joseph Cooke Hostel‘ in Rossmoyne gepflegt, da er nach einem Oberschenkelbruch allmählich mehr und mehr pflegebedürftig wurde.
In den letzten zwei Wochen verschlimmerte sich sein Zustand durch eine Krebserkrankung, sodass er nur noch palliativ behandelt und versorgt werden konnte.
Er starb im Krankenhaus um 23.30 Uhr am Ostersonntag und wurde von seinem Leiden erlöst. Er hat den Menschen, der pallottinischen Gemeinschaft und der Kirche von Australien seinen ganzen Lebenseinsatz geschenkt. Gott lasse ihn seine glückseilige Nähe erfahren. (Josef Butscher SAC/Hi)
Das Requiem findet am 28. April um 13.30 in unserer Kirche in Rossmoyne statt. Die Beerdigung erfolgt in der Pallottiner Sektion im Karrakatta Cemetery.
Die Heimatgemeinde in Friesenheim feiert am Sonntag, dem 30. April, um 15.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Walburga einen Gedenkgottesdienst.
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