„Ich hätte mal eine Frage“

Bruder Hubert Müller hat immer das Reisefieber gepackt

Die Zeit von Bruder Hubert Müller als Reisebruder hat Platz in einem dicken Fotoalbum, in dem seine ganze Geschichte in Bildern festgehalten ist. Von Beruf ist er eigentlich Gärtner. Und so hat er die Förderer der Pallottiner wie zarte Pflänzchen gehegt.

„Ich hätte mal eine Frage“, so begann Bruder Hubert Müller seine Gespräche, wenn er plötzlich bei jemandem vor der Tür stand und ihn überzeugen wollte, die Pallottiner-Hefte auszutragen. Meist ist er vorher zu alten Förderern gegangen und habe gefragt, wen sie empfehlen könnten. Und Hubert Müller weiß auch, wovon er spricht. Denn noch heute trägt Bruder Müller selbst Hefte in der Umgebung aus.

Der 79-Jährige aus dem Sauerland hat bereits 1971 damit begonnen, sich um die Förderer der Zeitschriften zu kümmern. Dabei hat er auch Schulen besucht, um Mithelfer zu gewinnen. Damals sei das ganz einfach gewesen: Erst habe man mit den Mädchen gesprochen, dann mit den Eltern. Und schließlich habe man dann bei den Abonnenten selbst nachgefragt.

Die Konzilszeit warf Fragen auf

Früher sei da ordentlich was los gewesen. 300 Förderer musste er oft in einem Jahr neu suchen. Die Konzilszeit habe bei den Menschen viele Fragen aufgeworfen. Er selbst war vor allem in den Diözesen Trier und Fulda unterwegs. Allein in Trier hatte er 1000 Förderer zu betreuen. 20 bis 25 Einkehrtage gab es pro Bistum. „Wir waren jeden Sonntag unterwegs“, erzählt Bruder Hubert Müller. Auch Berlin hätten sie irgendwann mitbetreut. Dort seien 300 Leute zum Einkehrtag gekommen. Später kamen auch die Diözesen Limburg, Mainz und Paderborn dazu.

Immer auf Achse zu sein, „das muss man gerne machen, sonst klappt es nicht“, sagt Bruder Müller, der die Reisetätigkeit auch mal für zehn Jahre unterbrochen hat, um Küster zu sein. Auch eine Gärtnerei hat Bruder Müller einmal geleitet. Doch das Thema Reisebruder hat ihn nie losgelassen: Von der französischen Grenze bis zur damaligen DDR und von Paderborn bis Heidelberg, das war sein Gebiet. 120.000 Kilometer sei er im Jahr gefahren. Aber noch heute legt er rund 60.000 Kilometer zurück. „Ach, bin ich faul geworden“, flachst der Reisebruder.

Mit Corona war für Hubert Müller aber endgültig Schluss. Auch seine Beine wollten nicht mehr mitmachen, aber ganz ist doch nicht Schluss, weil er immer noch Besuche macht und Hefte austrägt. Wenn er über die Zukunft nachdenkt, überlegt er, ob heute nicht halbtägige Angebote Sinn machen würden. Und man müsste das Angebot auch über die Pallottinerkreise hinaus bekannt machen. „Ich bin sicher, dass Leute auch heute noch kämen“, meint er.

Bericht und Bild: Alexander Schweda

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