Pater Willi Krause SAC

„Mein ganzes Leben war ein Abenteuer“

Pater Willi Krause SAC verbringt seinen „Urlaub“ an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV). Was er an diesem Standort besonders schätzt und wie sein pallottinischer Werdegang verlief, verrät er im Interview mit PTHV-Pressereferentin Verena Breitbach.

Wie lange machen Sie hier Urlaub und was schätzen Sie an diesem Standort besonders?
Ich bin insgesamt etwa anderthalb Monate hier in Vallendar. Eine ganz neue und herrliche Welt erlebe ich hier und verbringe eine besonders schöne Zeit in meinem Leben als Priester. Hier erlebe ich eine aufgeschlossene Mentalität – das betrifft die Mitbrüder in der Pallottinischen Kommunität ebenso wie die Mitarbeiter der PTHV. Ich erlebe hier viel Freude und Leben und das Ganze als Ideal des Zusammenlebens. Ich bin in Freuden hier. Ich bin glücklich und froh eine aufgeschlossene Gemeinschaft vorzufinden. Der Geist, der hier lebendig ist, sollte nicht nur erhalten, sondern weitergetragen werden. Ich bin hier richtig mit Begeisterung.

Wie sind Sie zu den Pallottinern gekommen und wie ging es dann weiter?
Ich bin ein Sonderfall. In der Zeit des Gymnasiums habe ich meinen Beruf gefunden: Ich gehörte immer zur katholischen Jugend, Wilhelm Girke war mein Beichtvater, er hat uns erzogen. Er hat mich zum Priestertum animiert und durch ihn habe ich auch Kontakt zu den Pallottinern erhalten. Ich bin zu den Pallottinern am 1. November 1950 gekommen, als Papst Pius XII den Glaubenssatz: „Maria aufgenommen in den Himmel“ in einer Radiosendung verkündete. Da habe ich mich an das Abenteuer Leben gewöhnt. Ich wollte nicht nur Priester, nicht nur Missionar werden: „Die Welt ist so schön!“ 1957 bin ich zum Priester geweiht worden, zunächst war ich Kaplan in Oberhausen Osterfeld, St. Vincenz. Dort gab es dann einen offiziellen Aufruf: Der Papst Johannes XXIII hat alle Ordensgeneräle verpflichtet, in ihren Gemeinschaften Freiwillige für Lateinamerika zu suchen. Der Grund war, dass der Glaube bestand, dass die Zukunft der Kirche in Lateinamerika liegt. Noch am selben Tag habe ich mich daraufhin beworben und habe die Zusage erhalten. Dort begann mein Abenteuer Leben. Von dort aus kam ich immer weiter, es hat sich so ergeben.

Was haben Sie im Ausland erlebt?
Ich war 12 Jahre in Brasilien und dann anschließend 25 Jahre in Argentinien. In diese Zeit fallen drei Jahre in Bolivien. Es war außerordentlich bereichernd, die Verschiedenheiten der Pallottiner in den verschiedenen Bereichen zu erleben. Ich wurde überall bevorzugt behandelt, da ich dort überall zu Gast war. Ich möchte keinen Tag davon missen wollen. Dort fing eine neue Ära für mein ganzes Leben an. Ich habe alle Auseinandersetzungen und Zeiten des Umbruchs erlebt. Ich habe überall einen guten Beitrag leisten können und dies wurde auch von den oberen Pallottinern anerkannt. Meine letzte Tat in Argentinien war in einem Armenviertel, wo es keinen Arzt und keine Apotheke gab, da konnte ich noch eine Schule aufbauen, die heute noch sehr gut läuft. Dazu habe ich im guten Sinne alle Hintertüren genutzt.
Nach Brasilien und Argentinien kam ich altersmäßig nach Olpe und habe dort noch etwas seelsorglich gewirkt und dann kam ich nach Limburg.

Was war das schönste Erlebnis, welches Sie im Ausland hatten?
Die schönste Zeit meines Lebens war die Gründungsperiode der St. Pauls Provinz in Brasilien. In derselben Zeit sind drei Seminare gegründet worden. In Argentinien habe ich gelernt, wem man trauen kann und wem nicht. Das macht Papst Franziskus ganz vorbildlich.

Was war Ihr stetiger Antrieb?
Eine innere Sicherheit, ein Grundvertrauen. Maria hat mein ganzes Leben geprägt: ich bin schon hundert Mal in Todesnähe gekommen, aber ich hatte noch niemals ein Angstgefühl, sondern stets eine innere Sicherheit.

Was würden Sie einem jungen Pallottiner mit auf den Weg geben?
Bleibe stets offen für die Herausforderungen, die sich Dir stellen!

 

Interview und Foto: Verena Breitbach

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