Im Gedenken

Pater Stefan Weber SAC verstarb mit 86 Jahren

Am Dienstag, dem 21. März 2017, ist spätabends im Krankenhaus Friedrichshafen unser Mitbruder P. Stefan Weber SAC im Alter von 86 Jahren verstorben. Er war fast 59 Jahre Pallottiner und stand im 55. Priesterjahr.

Am 7. Dezember 1930 wird er als Sohn des Landwirtes Stefan Weber und seiner Frau Frida, geb. Schwär, in Freiburg i. Br. geboren und am folgenden Tag auf den Namen Stefan Philipp getauft. Der Rhythmus des elterlichen Landwirtschaftsbetriebes Vorder-Willmenhof in St. Peter/Schwarzwald bestimmt das Leben der Familie, ebenso prägt das Leben aus dem Glauben. Mit seinen neun Geschwistern – eine Schwester wird später in die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern des hl. Vinzenz von Paul eintreten – lernt der junge Stefan von klein auf, anzupacken und Verantwortung zu übernehmen. Zu Ostern 1937 beginnt seine achtjährige Volksschulzeit, die vom 2. Weltkrieg überschattet wird. Schon als Volksschüler und auch an der Landwirtschaftlichen Berufsschule, die er bis zum Frühjahr 1948 besucht, werden Stefan Weber ein guter Fleiß und Fachkenntnis bescheinigt. Alles scheint darauf hin zu deuten, dass er sein Leben als Landwirt verbringen wird; nach der Berufsschule ist er im elterlichen Betrieb beschäftigt. Doch im Herzen des jungen Mannes wächst der Gedanke, Missions-Priester zu werden. Sein Heimatpfarrer Franz Duffner unterstützt und fördert Stefan, der auf eine Anzeige im St. Konradsblatt hin im Sommer 1950 bei den Pallottinern um Aufnahme in das Missionsseminar St. Josef Hersberg am Bodensee bittet, und stellt ihm ein gutes Zeugnis aus. Nach sechs Jahren Schulzeit und erfolgreichem Abschluss (Abitur) in Hersberg kann Stefan Weber mit der Einkleidung am 1. Mai 1956 in Untermerzbach bei Bamberg das Noviziat beginnen; auf den Tag genau zwei Jahre später legt er dort die erste Profess ab. Gelegentlich wird in den Zeugnissen über Frater Weber auf sein eher ruhiges Wesen hingewiesen, was seiner Schwarzwälder Natur zuzuschreiben sei. Immer aber wird dem jungen Pallottiner, der nach dem Abschluss der philosophischen Studien in Untermerzbach ab Mai 1959 an der Hochschule in Vallendar-Schönstatt Theologie studiert, Fleiß, Strebsamkeit, Bescheidenheit und Gewissenhaftigkeit bescheinigt. Eine gesunde Frömmigkeit zeichnet ihn aus und Sinn für die Gemeinschaft.

Am 1. Mai 1961 legt Stefan Weber seine ewige Profeß in Friedberg ab und bindet sich auf Lebenszeit an die Gemeinschaft der Pallottiner. Am 15. Juli 1962 empfängt er durch den Augsburger Bischof Joseph Freundorfer in der Heilig-Geist-Kirche Augsburg-Hochzoll die Priesterweihe. Es folgt sein Pastoraljahr in St. Elisabeth Augsburg, wo P. Weber mit großer Freude und Elan seine ersten Schritte als Seelsorger tut. Acht Jahre lang wirkt er danach in Grafenau/Bay. Wald als Kooperator. Nach einem Kaplansjahr in St. Gallus Konstanz 1972/73 wird P. Weber zum 1. August 1973 zum Pfarradministrator dieser gerade im Aufbau befindlichen Pfarrei ernannt. Viel Kraft investiert er in die Seelsorge vor Ort und erwirbt sich durch seine freundliche Art großes Vertrauen der Menschen. Anlässlich seiner Versetzung im Sommer 1989 nach Hösbach-Bahnhof bei Aschaffenburg – dort soll P. Weber nun Pfarrer werden – dankt der damalige Provinzial Ferdinand Thome ausdrücklich dafür, dass er durch seinen Dienst „sich selbst und uns Pallottinern einen guten Namen gemacht“ habe. Nun wird das fränkische Hösbach für sieben Jahre Heimat und Wirkungsstätte des Seelsorgers Pater Weber. Zusammen mit P. Klaus Walter und den Mitbrüdern im Exerzitienhaus Schmerlenbach tut er weiter das, wofür er schon in Konstanz so geschätzt wurde: beherztes und menschenfreundliches Auf- und Weiterbauen der Kirche bzw. der Pfarrgemeinde, Bewährtes pflegen und Neues wachsen lassen. Nur sehr ungern lassen die Hösbacher Gläubigen im Sommer 1996 ihren Pfarrer P. Weber wieder ziehen, als er von seinen Oberen zur Seelsorge in die Pfarrei St. Martin Markdorf-Ittendorf versetzt wird. P. Weber bezieht nun seine Wohnung auf dem Hersberg und wirkt segensreich in seiner Kirchengemeinde am Bodensee. Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand zum 1. September 2003 bleibt er als Seelsorgsaushilfe von Hersberg aus den Menschen in der Region nahe und verbunden.

Wir Pallottiner verlieren in P. Weber einen Mitbruder, der durch seine Freundlichkeit und seine zufriedene Ausstrahlung ein glaubwürdiger Zeuge für die Gegenwart und Liebe Gottes war. Wir sind ihm sehr dankbar, dass er durch sein Pallottiner- und Priestersein vielen Menschen vorgelebt hat, was im Psalm 16 gesagt wird: „Herr, du zeigst mir den Pfad zum Leben“. Wir wünschen unserem Mitbruder, dass er nun im Angesicht Gottes die „Freude in Fülle“ erfahren darf. (spg)

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