Das Herz(stück) der Provinzverwaltung

Provinzökonom P. Schneiders

Wie man sich eine normale Woche als Provinzökonom vorstellen kann? Pater Schneiders denkt kurz nach. „Eine „normale Woche“ gibt es nicht. Als Provinzökonom hat man für alle rechtlichen und wirtschaftlichen Belange der Pallottiner – außer personellen Entscheidungen der Mitbrüder – die Verantwortung. In der Praxis heißt es, dass ich mich um tausend Detailfragen kümmere – von der Steuererklärung, der Verwaltung der Liegenschaften oder der Frage, wie wir eine adäquate Altersversorgung für die Mitbrüder sichern können, bis hin zum neuesten Whitepaper des Pallotti Verlags oder „ich brauche einen Zuschuss von 100 Euro für eine neue Brille.“

Dabei liegt dem gebürtigen Koblenzer das Verwaltungstalent im wahrsten Sinne des Wortes im Blut, kommt er doch aus einer Verwaltungsbeamtenfamilie. Eigentlich hatte auch er diesen Berufsweg eingeschlagen, stellte jedoch schon während der Ausbildung fest: „Das mache ich nicht bis zur Rente.“ Der „alternative Berufsweg“ fand sich schon früh in der örtlichen Pfarrei. Die wurde nämlich von einem Pallottiner betreut. Schneiders war dort „Mädchen für alles“, wie er es heute schmunzelnd nennt: Küster, Missionsbeauftragter, Jugendbeauftragter, Ministrantenleiter, Pfarrbriefschreiber und -verteiler und was sonst noch so anfiel. „Wenn ich um vier im Büro Schluss machte, bin ich zuerst in die Pfarrei und kam abends erst um zehn oder elf Uhr Heim. Meine Eltern haben damals schon gesagt: „Dich sieht man ja kaum noch“.“ Als dann die Frage war, wie es weitergehen solle – und ein Theologiestudium nicht ganz ausgeschlossen war -, musste sich Schneiders zwischen dem Bistum und Ordensgemeinschaften entscheiden. Nachdem er einige Pallottiner „live“ kennenlernte, entschied er sich für die Gemeinschaft. „Ich bin als Bruder eingetreten. Ich dachte, ich könnte mich verwaltungsmäßig bei den Pallottinern einbringen.“ Die erste Reaktion der Pallottiner auf seine Idee war: „Brüder gibt es nicht mehr.“ Bei der Erinnerung an die damalige Aussage muss er heute lachen, schließlich gibt es fast 30 Jahre später noch immer Brüder in der Gemeinschaft und sie nehmen wichtige Aufgaben wahr. Schneiders entschied sich jedoch während des Noviziats für ein Theologiestudium und wurde im Mai 1995 zum Priester geweiht. „Danach hatte ich erst einmal gar nichts mit Verwaltung zu tun. Erst war ich Kaplan und dann Jugendpfarrer.“ Mit einigen Umwegen holte man ihn aber zurück in die Verwaltung, wo er ab 2007 als Provinzsekretär arbeitete. 2013 übernahm er das Amt des Provinzökonomen von Pater Brühl.

Erreicht hat er seither einiges – doch der fast abgeschlossene Verkauf eines Limburger Grundstücks freut ihn besonders. Das Projekt hatte nicht nur seinen Vorgänger, sondern sogar dessen Vorgänger schon beschäftigt. Ziele hat Schneiders fürs kommende Jahr – viele hunderttausend kleine. Eines der großen ist ein Bauprojekt in Freising, das langfristig die Altersversorgung der Mitbrüder sichern soll. Der Rohbau steht bereits. ((03/16, JB))

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