Ein Leben für Ordensschulen
Helmut J. Kirfel, Schulleiter des Vinzenz-Pallotti-Kollegs, geht in den Ruhestand
Freitag, 8.Juli 2016, das Vinzenz-Pallotti-Kolleg, Pallottinergymnasium in Rheinbach, schließt nach 81 Jahren endgültig seine Pforten. Und mit der Schule geht auch der letzte Schulleiter, Oberstudiendirektor i.E. Helmut Kirfel, in den Ruhestand. Seine berufliche Laufbahn steht exemplarisch für einen Typ Mensch, der sein gesamtes berufliches Leben einer bestimmten Idee, einer speziellen Facette des katholischen Gesamtorganismus, gewidmet hat. Diese Idee im Berufsleben des Helmut J. Kirfel war der unbedingte Einsatz für Ordensschulen, für die Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen an einem von einer Ordensgemeinschaft getragenen Gymnasium. Zeit seines Lebens hat der als Englisch- und Geschichtslehrer ausgebildete, brilliante Lehrer und Schulleiter an Ordensschulen gewirkt. Die Vorstellung, dass Schülerinnen und Schüler an einer solchen Schule mit ihrem je spezifischen, katholischen Ordensprofil in ganz besonderer Weise auf das Leben vorbereitet werden, hat ihn immer vorangetrieben. Das Ursulinengymnasium in Aachen, das Heilig-Geist-Gymnasium in Würselen-Broichweiden, das Hermann-Josef-Kolleg in Steinfeld und eben das Vinzenz-Pallottikolleg in Rheinbach stellen seine beruflichen Stationen dar; in Steinfeld wurde er Stellvertretender Schulleiter, in Rheinbach Schulleiter. Die Aufgabe des Schulleiters beherrschte er in allen Dimensionen mit höchster Kompetenz, immer war er dabei ein glaubwürdiger, höchst authentischer Vertreter „seiner“ katholischen Idee. Man könnte eine gewisse tragische Note darin sehen, dass ausgerechnet er in der Endphase seiner beruflichen Laufbahn mit der Entscheidung der Pallottiner konfrontiert wurde, die Schule zu schließen. Aber in rationaler Durchdringung der Dinge erkannte er, dass auch schon in der Vergangenheit nicht jede Ordensschule in ihrer Trägerschaft belassen werden konnte. Konsequent, mit hoher Loyalität und der ihm eigenen Souveränität und Kompetenz ging er auch diese letzte Aufgabe an. Gemeinsam mit der Schulabteilung des Erzbistums und der Bezirksregierung stellte er – wohlgemerkt im laufenden Schulbetrieb – die Weichen dafür, dass das Vinzenz-Pallotti-Kolleg bis zum Schluss den Schulbetrieb ordnungsgemäß leistete und die Schüler sowie ein Großteil der Lehrkräfte sukzessive ins benachbarte Erzbischöfliche St- Joesph-Gymnmasium integriert werden konnten. Der Zeitpunkt des Eintritts in den Ruhestand scheint wie von göttlicher Hand geführt: In dem Moment, als seine Ordensschule die Pforten für immer schließt, tritt auch er für immer ab, nicht ohne „seine“ Lehrerinnen und Lehrer sowie die verbliebenen Schüler sicher in die Obhut des Erzbistums und somit in eine neue Zukunft als katholische Schule geführt zu haben.
((Stefan Sieprath, 19.07.16))
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