„… Trauern wir nicht zu sehr vergangenen Zeiten hinterher und Formen, die heute offensichtlich immer weniger Menschen brauchen. Gemeinde Jesus Christi darf wieder Sauerteig werden, ein Ort und ein Raum, den die Menschen brauchen und in dem Gottes Gegenwart spürbar und aktualisiert wird …“ aus der Predigt in Mülheim am 21. Januar 2018, von Vizeprovinzial Pater Pfenning SAC
Feierliche Verabschiedung der Pallottiner in Mülheim
In Mülheim geht nach 62 Jahren eine Ära zu Ende
In einer Zeit des Aufbruchs übernahmen die Pallottiner 1955 die neugegründete Pfarrei Christ-König. Seitdem waren 7 Patres als Leiter der Gemeinde tätig. Hinzu kamen einige weitere Mitbrüder, die als Kaplan oder Diakon in der Seelsorge mitarbeiteten oder in anderen Aufgaben eingesetzt waren.
Schon seit einigen Jahren ist nun die Pallottiner-Gemeinschaft, wie die meisten anderen Ordensgemeinschaften in Deutschland, von einem erheblichen Rückgang der Mitgliederzahlen geprägt, sowie von einer zunehmenden Überalterung. Daher ist die Gemeinschaft schon seit Jahren gezwungen, immer mehr Standorte und Aufgaben aufzugeben und sich auf immer weniger Aktivitäten zu konzentrieren.
So wurden in den vergangenen Monaten auch große Einrichtungen geschlossen oder abgegeben, wie etwa Internat und Schule in Rheinbach oder das Pallotti-Haus in Olpe mit ehemals Bildungshaus, Jugendbildungsstätte und Gemeindearbeit. So war es nicht verwunderlich, dass schon vor über einem Jahr die Verantwortlichen der Pallottiner-Provinz auch die Aufhebung der Niederlassung in Mülheim beschlossen haben.
Pallotti-Messe zum Abschied
Am vergangenen Sonntag, den 21. Januar 2018, war es nun soweit: Mit einem feierlichen Gottesdienst zum Fest des heiligen Vinzenz Pallotti wurden die Pallottiner aus Mülheim verabschiedet. In der voll besetzten Kirche Christ-König stand Weihbischof Ludger Schepers der Eucharistie vor und überbrachte gleichzeitig die Grußworte des Essener Bischofs, in denen er für das mehr als 62-jährige Wirken der Patres und Brüder dankte. Schepers selbst, so berichtete er, hatte in seiner Jugend die Pallottiner im benachbarten Oberhausen-Osterfeld kennengelernt und sogar eine zeitlang mit dem Gedanken gespielt, Pallottiner zu werden.
Mit am Altar waren weitere 21 Hauptamtliche in liturgischem Gewand: eine Anzahl, die diese Gemeinde vermutlich nur höchst selten erlebt hat. Unter ihnen waren neben den beiden nun aus Mülheim scheidenden Pallottinerpatres Bernhard Küpper und Franz Nguyen einige Seelsorgerinnen und Seelsorger des näheren Umfeldes sowie mehrere Pallottiner. Unter diesen sind besonders zu erwähnen der aus dieser Gemeinde stammende Pater Ulrich Scherer (Vallendar), zwei der früher in Mülheim Tätigen, Pater Heinz Goldkuhle (Frankfurt) und Pater Leo Wisniewsky (Limburg), sowie insbesondere Vizeprovinzial Pater Michael Pfenning, der eine lebhafte und ermutigende Predigt hielt. Lebhaft war auch die musikalische Gestaltung, bei der die 2013 entstandene Pallotti-Messe von Norbert Becker MSC erklang.
Eine Ära geht zu Ende
Beim anschließenden Empfang in der Krypta brachte der Pfarrer der Pfarrei St. Barbara, zu der die Gemeinde Christ-König seit der Reform von 2006 gehört, den schmerzlichen Einschnitt für die Gemeinde auf den Punkt: „Bisher habe ich sechsmal Pallottiner aus Mülheim verabschiedet, aber immer in der Hoffnung auf einen Nachfolger. Diese gibt es nun nicht mehr“, sagte von Schwartzenberg.
Im bewegten Grußwort des benachbarten evangelischen Pfarrers, Pfr. Hans-Joachim Norden, war die sowohl amtliche als auch persönliche intensive, unkomplizierte und fruchtbare ökumenische Zusammenarbeit deutlich herauszuspüren.
Neue Aufgaben
Während künftig die Gemeinde Christ-König seelsorglich von den Kräften der Pfarrei St. Barbara begleitet wird, wird Pater Küpper ins Missionshaus der Pallottiner nach Limburg übersiedeln und in der Beichtseelsorge einen Schwerpunkt finden, während Pater Nguyen seine Hauptaufgabe in der Seelsorge an seinen vietnamesischen Landsleuten von Herne aus ausüben wird.
Text: Pater Bernhard Küpper SAC
Bilder: Archiv, Pater Bernhard Küpper SAC
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