Vom Gebet zum Apostolat und umgekehrt

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit wurde am 22. Januar 2021 die Pallotti-Ausstellung an der Katholischen Lazarettkapelle im Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz feierlich eröffnet. Am Gedenktag des Heiligen Vinzenz Pallotti (+22.01.1850), mitten in der Corona-Zeit wird Menschen unserer Tage ein Mensch vor Augen gestellt, der trotz aller Herausforderungen seiner Zeit unbeirrt am Glauben festgehalten hat.

Militärpfarrer Pater Roman Fries SAC betonte in seiner Begrüßungsrede, die per Video in die Patientenzimmer übertragen wurde, dass dieser Heilige mit seiner außergewöhnlichen Lebensgeschichte ein Vorbild in der gegenwärtigen Corona–Pandemie sein könne.

Auf vielfältige Weise lebten Pallotti und seine MitstreiterInnen ihr Apostolat, vornehmlich in der Stadt Rom in der Seelsorge an Kranken, an Soldaten, an Familien, an Obdachlosen. 1837 wütete in Rom eine Choleraepidemie. Die Vereinigung des Katholischen Apostolates (Pallottiner) half in der Betreuung der Kranken und Sterbenden und machte sich dadurch einen Namen.

Das Engagement des heiligen Vinzenz Pallotti gründete auf seiner unmittelbaren Begegnung mit einem Gott der unendlichen Liebe. Er konnte nicht anders, als diese Liebe an seine Nächsten weiterzuschenken. Vom Gebet zum Apostolat und umgekehrt ist die Lebenshaltung vieler die sich heute mit diesem Heiligen verbunden fühlen. Es geht Pallotti in seinem Schaffen nicht um ungebremsten Aktivismus. Sein Tun ist eingebunden in einen Glauben, der davon überzeugt ist, dass jedes menschliche Geschöpf eine Würde besitzt. Für diese Würde sich stark zu machen ist auch der Auftrag der Katholischen Militärseelsorge. Viele der aktuellen Herausforderungen in Kirche, Staat und Gesellschaft haben Auswirkungen auf die Lebensentwürfe und Lebenswürde von Menschen unserer Zeit.

Ist da der Glaube an einen Gott, dem die Würde des Menschen nicht egal ist, nicht ungeheuerlich anziehend?

Texte: Zitate aus der Pallotti -Ausstellung, P. Roman Fries
Fotos: P. Roman Fries/privat