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Hier nun stellen sich Fragen. War Pallotti dem Vorgänger von Pius IX.
wirklich so nahe gestanden? Immerhin gab es in der Zeit von Gregor
XVI. und seiner repressiven Haltung auch massive Vorbehalte gegen-
über dem, was Pallotti seit 1835 als den von Gott ihm gegebenen Auf-
trag erkannt hatte, das „Katholische Apostolat“. Musste er nicht bis
1846, dem Wahljahr des neuen Papstes warten, um die schon lange
geschriebenen Statuten endlich offiziell einreichen zu können?
Liest man die Stellungnahme und die Ratschläge von Lambruschini
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durch, wachsen die Zweifel, ob dieser wirklich so mit Pallotti befreun-
det war, dass er verstand, worum es ihm ging! Passte umgekehrt das
Charisma Pallottis nicht gut zu den Visionen der politischen Moderati,
die unter der Führung des Papstes Italien einen und ihm eine Regierung
unter maßgeblicher Beteiligung von „Laien“ geben wollten?
Andererseits war Pallotti seit vielen Jahren, wahrscheinlich noch aus
Studienjahren, mit der Persönlichkeit des späteren Pius IX. vertraut.
Nicht umsonst wurde er für einige Monate dessen ständiger Beichtvater
und Berater, besuchte ihn oft und regelmäßig, wurde in schwierigen
Fragen gerufen – bis „höfische Intrigen“ und wohl auch die politische
Situation dem ein Ende bereiteten. Es sei nicht unterschlagen, dass die
pallottische Gründung dem Papst viel verdankt: die nun mögliche Prü-
fung und Approbation der Regeln durch Lambruschini, die Predigten
des Papstes anlässlich der Epiphanieoktav in S. Andrea della Valle, die
Zuweisung und Überlassung der Kirche und des Wohnhauses S. Salva-
tore in Onda sowie der Peterskirche in London. Auch wenn das be-
kannte Dictum von der „Bronzetür“ den Seligsprechungsprozess auf
Jahre hinauszögerte und eine eher distanzierte Beziehung widerzuspie-
geln scheint – Pallotti war jedenfalls so loyal, dass er alles tat, was in
seiner Macht stand, um in diesen schwierigen Zeiten zu helfen. Wohl
erkannte er, dass der noch junge Papst sich von politischen Gruppie-
rungen instrumentalisieren ließ. Nie aber wäre es ihm in den Sinn ge-
kommen, deshalb seine unerschütterliche Treue zum Nachfolger Petri
in Frage zu stellen.
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Noch 1849 bedankt er sich überschwänglich bei
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Abgedruckt im Vorwort des VII. Bandes von: Vincenzo Pallotti, Opere Complete
(OOCC), hg. v. F. Moccia, Rom 1964 ff., 23-27.
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Vgl. Todisco (s. Anm. 16), 750 ff.; Belczowski (s. Anm. 10).