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und von ihm „Rat, Aufforderungen und Ermahnungen“ erhalten habe
1
.
All dies zeigt uns, dass Bernardino Fazzini einen großen Einfluss auf
sein Leben hatte.
Zwei Umstände veranschaulichen im Besonderen Pallottis großes Ver-
trauen und seine geistliche Verbindung mit Fazzini. Am 19. Juli 1827
starb Pallottis Mutter, Maria Maddalena De Rossi. Einen Monat später,
Mitte August, zog Vinzenz Pallotti sich nach Camaldoli bei Frascati
zurück, um für die Seele seiner Mutter zu beten. Am 29. August schrieb
er einen Brief aus Camaldoli an Bernardino Fazzini, seinen geistlichen
Begleiter, in dem er an das Leben, die Tugenden und die letzte Krank-
heit seiner Mutter erinnert
2
.
Und dann erscheint der Name Bernardino Fazzinis 1835 in der Liste
derjenigen, die zur Frommen Vereinigung des Katholischen Apostola-
tes gezählt wurden, an erster Stelle
3
. Bezeichnend ist, dass Pallotti den
Namen seines Beichtvaters eigenhändig an die erste Stelle schrieb und
seinen eigenen an zweite Stelle. Dies war zweifellos eine Ehrung seines
heiligen Begleiters und ein Zeichen großen Vertrauens.
Vinzenz Pallotti stand Fazzini in seiner langen Krankheit bei und wich
von Mittwochabend bis Montag, 20. bis 25. Dezember 1837, dem To-
destag, nicht von seinem Bett. Am 22. Dezember 1837 schrieb Pallotti
an Sr. Geltrude Costantini: „Seit Mittwochabend stehe ich meinem
geistlichen Vater bei, der im Sterben liegt. Empfehlen wir ihn inbrünstig
Gott und der Fürbitte des ganzen himmlischen Hofes“.
4
Bernardino Fazzini starb am Weihnachtstag, 25. Dezember 1837, und
er wurde im Hospiz von S. Michele a Ripa Grande in Trastevere beige-
setzt, dessen Rektor er viele Jahre gewesen war. Eine Büste von ihm
und ein Gedenkstein in der Sakristei der Kirche von S. Michele a Ripa
erinnern an diesen römischen Priester, den Vinzenz Pallotti den „heili-
gen Fazzini“ nannte.
1
Brief 474, OCL II, 233.
2
Vgl. OOCC XIII, 916-950.
3
OOCC V, 3.
4
Brief 472, OCL II, 230.