Pallottis Werk 2022 / 3

PALLOTTIS WERK Informationen der Pallottiner in Deutschland und Österreich Friedberg D 11906 / 5020 Salzburg Heft 3 / 73. Jahrgang / August 2022 Nr. 03 / 2022 100 Jahre Apostolatshaus Hofstetten Seite 11 Wechsel Ein neuer Provinzial mit Herz und Kreativität Seite 3 Ukraine So wichtig ist einem Pater in Kiew die Hilfsbereitschaft Seite 6 Missionsbericht Ihre Spenden kommen an Seite 7 – 10 Jubiläum mit Blasmusik und Pallotti

PALLOTTINER AKTUELL 2 PALLOTTIS WERK // ISSN 1439-6580 Kostenlose Informationszeitschrift der Pallottiner in Deutschland und Österreich. 73. Jahrgang Erscheint viermal jährlich. Erscheinungstag dieser Ausgabe: 1. August 2022. Herausgeber: Pallottiner Körperschaft des öffentlichen Rechts Vinzenz-Pallotti-Straße 14 86316 Friedberg (Bayern) Redaktionsanschrift: PALLOTTIS WERK Vinzenz-Pallotti-Straße 14 86316 Friedberg (Bayern) Tel. 0821/60052-0 Fax 0821/60052-546 pallottiswerk@pallottiner.org www.pallottis-werk.de Redaktion: Alexander Schweda (V.i.s.d.P.), Andreas Schmidt Für unverlangt eingesandte Bücher, Manuskripte, Fotos, Dias o.Ä. übernehmen wir keine Haftung. Es erfolgt keine Rücksendung. Vertrieb und Verlag: Pallottiner KdöR Wiesbadener Str. 1 65549 Limburg Satz und Grafik: FRIENDS Menschen Marken Medien www.friends.ag Herstellung: Mayer & Söhne, Aichach Klimaneutral gedruckt auf umweltschonend produziertem Recyclingpapier – ein kleiner Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung Bildnachweis: Titelseite: Bei der 100-Jahr-Feier imApostolatshaus Hofstetten passten Pallotti und bayerische Blasmusik gut zusammen. Seiten 4, 6, 12: Pallottiner Seiten 7 – 10: P. Markus Hau und Br. Bert Meyer Seiten 1, 5, 11: Alexander Schweda Seiten 3, 5, 13: Andreas Schmidt Seite 14: Unio Rätsel: P. Johannes Moosmann Pater Markus Hau ist der neue Provinzial Seite 3 Die Öffnung zur Vielfalt ist sein Vermächtnis Seite 4 "Wir haben ein großartiges Erbe" Seite 5 Ein Krieg, der alle angeht Seite 6 Missionsbericht Seite 7 – 10 100 Jahre Apostolatshaus Hofstetten Seite 11 Zuversicht für die Jugend in Nigeria Seite 12 Pallottiner danken ihren Jubilaren Seite 13 Unio unter neuer Leitung Seite 14 Antworten auf Gemeinsam.Kirche.Anders Seite 15 Grußwort Liebe Leserin, lieber Leser, heute halten Sie eine besondere Ausgabe in Händen, eine Ausgabe des Übergangs. Während die Zeitschrift produziert wurde, fand bei uns ein Wechsel statt: Nach über neun Jahren und drei Amtszeiten folgt auf P. Helmut Scharler ein neuer Provinzial: P.Markus Hau ist ab 2. August Leiter unserer Gemeinschaft. Da beide Mitbrüder in dieser Ausgabe gewürdigt werden, übernehme ich es an dieser Stelle, Sie auf die Lektüre dieses Heftes einzustimmen. Dabei möchte ich auch alle neuen Leserinnen und Leser begrüßen, die das Heft zum ersten Mal zugeschickt bekommen haben, weil sie als Förderer, Unterstützer oder Freunde zu uns gestoßen sind und sich nun so über uns und unsere Entwicklung weiter informieren können. Eine Entwicklung ist zum Beispiel, dass das Papier, auf dem diese Seiten gedruckt wurden, anders geworden ist.Wir haben uns nämlich für ein etwas dünneres und umweltfreundliches Recyclingpapier entschieden, und hoffen, dass Sie Ihre Informationen darauf auch weiterhin gut lesen können. Neben den Berichten über den neuen und den scheidenden Provinzial möchte ich Ihnen vor allem die Einblicke in das Jubiläum in Hofstetten ans Herz legen und die Neuigkeiten über das Jugendhaus in Nigeria. Beide Geschichten zeigen die Spannbreite unseres pallottinischen Wirkens: den Neuaufbruch in Afrika, den es zu begleiten, und die 100-jährige Verwurzelung in unserer Kultur, die es zu bewahren gilt. Wenn Sie sich darüber hinaus für unsere Missionsarbeit interessieren, finden Sie in dieser Ausgabe außerdem den Rechenschaftsbericht der Mission. Sollten Sie Fragen oder Kritik am Heft haben oder uns eine Rückmeldung zum neuen Papier geben wollen, schreiben Sie uns. Ich freue mich, wenn wir auf diese Weise über »PALLOTTIS WERK« in Verbindung bleiben. Ihr P. Alexander Holzbach Provinzrat

PALLOTTINER AKTUELL 3 Mit Herz, Kreativität und Stärke Pater Markus Hau ist der neue Provinzial der Pallottiner Er hat eine rheinische Frohnatur, war Stadtpfarrer in Friedberg und zuletzt seit 2017 Missionssekretär. Anfang August hat Pater Markus Hau die Nachfolge von seinem Mitbruder Helmut Scharler als Provinzial der deutschen und österreichischen Pallottiner angetreten. Scharler ist nach neun Jahren turnusgemäß aus dem Amt ausgeschieden. Nach Auswertung der Voten der Mitbrüder hatten der General und der Generalrat der Pallottiner den 48-jährigen Markus Hau zum neuen Provinzial der Herz-Jesu-Provinz ernannt. Dass er die nötige Kreativität und Stärke hat, um Ideen umzusetzen, hat Pater Hau schon oft bewiesen: Er engagierte sich für die Neuausrichtung der Vinzenz Pallotti Universität und setzte sich für den Erhalt der profanierten Pallotti-Kirche in Rheinbach ein. An Ostern 2021 lud er dazu ein, Wachsreste als Symbol der Schuld an die Pallottiner zu senden und fertigte mit einer Künstlerin aus dem Wachs die Osterkerze. Der kunstsinnige PallottinerPater, der gerne Gedichte von Hilde Domin oder Andreas Knapp liest, begreift sich als Lernender. Jetzt gilt es für ihn, die Sorgen und Nöte der Mitbrüder wahrzunehmen und sie in die Zukunft zu führen. Ein überzeugter Karnevalist Geboren ist der neue Provinzial 1974 in Rheinbach und aufgewachsen in Merzbach, einem kleinen Dorf in der Eifel. Als Rheinländer ist er ein überzeugter Karnevalist. Am Rosenmontag erlebt man ihn darum immer kostümiert. Die Pallottiner kennt er aus der Pfarrei – in Merzbach und in Rheinbach. Nach Schulzeit, Wehrdienst und einem angefangenen und schnell abgebrochenen Jurastudium in Bonn kam für den jungen Markus Hau der Wendepunkt. Er selbst beschreibt es so: »Und an genau der Stelle meldete sich Gott sehr heftig bei mir und ich wusste, dass ich ein Leben mit ihm ausprobieren muss.« 1995 trat er ins Noviziat in Untermerzbach ein. Er studierte von 1997 bis 2003 in Vallendar, unterbrochen von einem Studienjahr an der Gregoriana in Rom. 2004 folgte die Priesterweihe. Danach war Markus Hau in der Jugendarbeit in Olpe tätig sowie als Kaplan in Vallendar, wo auch die Hochschule der Pallottiner steht. Von 2008 bis 2017 leitete er die Stadtpfarrei St. Jakob im bayerischen Friedberg. Als Missionssekretär hat Pater Hau seit 2017 Brücken geschlagen von der Provinz nach Indien, nach Nigeria, Malawi, Kamerun und Südafrika. Oft unterwegs, um die Hilfsprojekte der Mitbrüder zu unterstützen, zu begleiten. Zu schauen, wo dafür Freunde und Wohltäter zu gewinnen sind. Es ging um Schulen in Indien, um Suppenküchen, Altenheime, Jugendhäuser und HIV-Zentren. Daneben war es seine Aufgabe, die neuen Einheiten der Pallottiner in Nigeria und Malawi aufzubauen. Als Provinzial werden sich die vielen Fäden zusammenfügen: Afrika und die Hochschule in Vallendar als große Herausforderung und Chance für die Provinz. Die Hochschule als Lernort für Interkulturalität. »Es ist die große Aufgabe, wie wir als weite Welt, als Menschen, Gesellschaft und Kirche, aber auch einfach als Mitbrüder lernen können, einander besser zu verstehen«, sagt Pater Markus Hau. Alexander Schweda Als neuer Provinzial hat Pater Markus Hau die Aufgabe übernommen, seine Mitbrüder in die Zukunft zu führen. WECHSEL IN DER PROVINZLEITUNG Der bisherige Vizeprovinzial Pater Michael Pfenning war ebenso wie Provinzial Pater Helmut Scharler seit 2013 im Amt. Scharler war zudem zuvor drei Jahre Vizeprovinzial. Die Amtszeit des Provinzials beläuft sich auf drei Jahre und ist auf drei Wahlperioden, also neun Jahre begrenzt. Zur Herz-Jesu-Provinz gehören neben den Stammgebieten Deutschland und Österreich auch die Delegaturen Malawi, Nigeria und Südafrika sowie die Delegaturen Spanien und Kroatien.

PALLOTTINER AKTUELL 4 Die Öffnung zur Vielfalt ist sein Vermächtnis Die Begegnung mit anderen Kulturen hat Helmut Scharler als Provinzial verändert Nach fast zehn Jahren als Provinzial und drei Jahren als Vizeprovinzial verabschiedet sich P. Helmut Scharler aus der Provinzleitung. Der ausgebildete Psychotherapeut möchte sich wieder gerne ganz der Begleitung von Menschen widmen, wird es aber weiterhin nur reduziert tun können. Nach der Übergabe Anfang August steht für ihn jetzt wahrscheinlich ein Wechsel an die Hochschule an, die unter seiner Ägide eine neue Ausrichtung erfahren hat – hin zur Interkulturalität. Zwei große Linien erkennt der gebürtige Österreicher in seiner Amtszeit: Zum einen die Konsolidierung der Provinz mit immer weniger werdenden Mitbrüdern und vielen Häusern. Zum anderen die Begegnung mit anderen Kulturen in Afrika und Indien und die daraus erwachsenden neuen Perspektiven. »Das ist etwas, was mein Denken verändert hat«, sagt Scharler. Dies begann für ihn, als er als Vizeprovinzial die Mitbrüder in Südafrika besuchte. »Als ich ankam, ist es passiert«, erinnert sich Scharler. Das Thema Interkulturalität war für ihn eine Art Liebe auf den ersten Blick. Behutsamkeit auf beiden Seiten Das wichtigste Element der Interkulturalität ist für P. Scharler die Begegnung. Da brauche es Behutsamkeit auf beiden Seiten. »Für mich galt es zu lernen, nicht von Deutschland aus den Afrikanern oder Indern zu sagen, wie man es macht«, so Scharler. Auf der anderen Seite habe er Verständnis für die deutschen Mitbrüder, die mitansehen müssen, »dass wir immer weniger eigene Leute haben und die Öffnung zu einem anderen Kontinent kritisch sehen«. Aber Scharler findet: »Entweder wir begraben uns und verkaufen alles. Oder wir öffnen uns für andere Gedanken.« P. Helmut Scharler ist wichtig, dass es ihm dabei nicht vorrangig darum geht, das eigene Aussterben zu verhindern. Der Grund sei vielmehr ein spiritueller: »Weitung und Verschiedenheit dürfen Eingang in unsere Gemeinschaft finden. Wir lernen, die Schönheit und dynamische Kraft anderer Traditionen zu schätzen und uns von ihnen inspirieren zu lassen.« Das empfindet P. Scharler auch als sein eigentliches Vermächtnis. Nun müsse diese Entwicklung alltagstauglich werden. Denken abseits des Mainstreams Ein weiterer Schwerpunkt Scharlers bleibt die Vinzenz Pallotti University (VPU) : »Es ist wichtig, einen Ort zu haben, wo das Denken erlaubt ist, wo wir Themen setzen dürfen und abseits des Mainstreams nachdenken, forschen und lehren dürfen,« sagt er. Was den Psychotherapeuten sehr beschäftigt, ist der heutige Mensch und dessen Fragen. Scharler wünscht sich eine Theologie und Spiritualität, die theoretische und praktische Antworten gibt auf Fragen wie, »ob es einen Unterschied macht, ob ich bete oder nicht, ob ich Zugang zur geistigen Welt habe, ob ich an Gott glaube oder nicht.« Ausführliche Interviews lesen Sie auf www.pallottiner.org Alexander Schweda GRUSS ZUM ABSCHIED Liebe Leserinnen und Leser von Pallottis Werk, mehr als neun Jahre habe ich Sie mit dem Grußwort in dieser Zeitschrift begleiten dürfen, und Sie haben mich begleitet. Jetzt werde ich mich in unserer Gemeinschaft einer anderen Aufgabe öffnen. Und diese Öffnung ist es auch, auf die es mir im geistlichen Leben vor allem ankommt und mir ein Herzensanliegen ist: Grenzen zwischen Menschen aufzuheben und Gemeinschaft zu stiften. Wenn Gott dreifaltig ist, dann ist er in sich Gemeinschaft und Austausch. Diese Gemeinschaft immer wieder zu erfahren, das wünsche ich Ihnen auf Ihrem weiteren Lebensweg – das wünsche ich auch mir, und vielleicht begegnen wir uns auf andere Weise wieder bei uns Pallottinern. Ihr P. Helmut Scharler Pater Helmut Scharler verabschiedet sich als Provinzial.

PALLOTTINER AKTUELL 5 Vor allem die Konsolidierung hat den 62-Jährigen stark beschäftigt. Bei vielen Schlussgottesdiensten war er dabei, wo Niederlassungen aufgegeben wurden. Viele Mitbrüder hat er dabei begleitet. Aber trotz solchen Rückzugs gab es auch Aufbruch und Stärkung. Stationen wie zum Beispiel Hamburg oder Bad Zwischenahn wurden gestärkt, und dann gab es Neuanfänge wie Kohlhagen, Konstanz, Meran. Für die Seniorenstation Vinzenz Pallotti am Hersberg war ein intensiver Prozess nötig. Und die Hochschule bedeutete ebenfalls eine Herausforderung. »Da war die Visionskraft von Helmut Scharler ganz wichtig«, sagt P. Pfenning und resümiert: »Insofern sind wir in den neun Jahren kleiner und älter geworden, aber es gab auch Aufbrüche. Und was sich in Afrika für uns entwickelt hat, das war am Anfang nicht absehbar.« Neue Triebe am alten Stamm Für P. Pfenning war es eine wichtige Erfahrung zu spüren, dass ohne die Leistung der älteren Mitbrüder heutige Aufbrüche gar nicht möglich wären. »Ich sehe, dass wir ein großartiges Erbe haben«, sagt er und vergleicht es mit dem Veredeln von Obstbäumen, wenn auf einen alten Stamm neue Triebe gepfropft werden. »So ist der große Strom der Provinz, auch der missionarische Geist spürbar.« Und für sich selbst hat er auch schon eine Vision: Mit einem afrikanischen und einem indischen Mitbruder möchte er sich an einem spirituellen Ort wie einer Wallfahrtskirche niederlassen, um diesen Ort mit Leben zu erfüllen. »Dabei wollen wir auch interkulturelles Lernen miteinander einüben und fruchtbar machen. Das wird unheimlich spannend.« Alexander Schweda Vielleicht lag es daran, dass ihn sein Opa, der Küster in Merzbach bei Rheinbach war, als Kind mit in die Kirche genommen hat. Wieder zu Hause hat der kleine Markus sich gerne mit einer Decke verkleidet und Pfarrer gespielt. Das Ehepaar hat die Pallottiner in ihrer Kirchengemeinde als sehr offen erlebt. So hat es die beiden gefreut, dass sich ihr Sohn dieser Gemeinschaft angeschlossen hat. Nun übernimmt dort Pater Hau nach seinerWahl zumProvinzial die leitende Position in der deutsch-österreichischen Herz-Jesu-Provinz. Annemarie Hau traut das ihrem Sohn zu: »Markus weiß er will. Er hat schon in der Familie offen seine Meinung gesagt.« Und sein Vater Wilhelm Hau ergänzt: »Er wollte sich schon immer engagieren.« Die Eltern befürchten nur, dass sie ihren Markus noch weniger sehen werden als bisher. Aber man könne ja miteinander skypen. Einen außergewöhnlichen Wunsch hätten die beiden noch an den neuen Provinzial. Er soll seinen Humor behalten. »Denn Markus ist der größte Karnevalist in unserer Familie«, verrät Annemarie Hau. Andreas Schmidt »Wir haben ein großartiges Erbe« Vize-Provinzial Pfenning begleitete die Veränderungen in der Provinz Neuneinhalb Jahre war Pater Michael Pfenning an der Seite von Provinzial Helmut Scharler dessen Vizeprovinzial. Dieser sieht in dieser Zeit zwei große Entwicklungslinien: zum einen die Konsolidierung einer älter werdenden Provinz und die Öffnung für das Thema Interkulturalität. Er soll seinen Humor behalten Was sich die Eltern des neuen Provizinzials wünschen Für die Eltern des neuen Pallottiner-Provinzials, Pater Markus Hau, wird er ihr Sohn bleiben, so wie sie ihn kennen. Da sind sich Annemarie (70 Jahre) und Wilhelm Hau (71 Jahre) sicher. Dass er mal Geistlicher werden könnte, war für die beiden eh keine Überraschung. Annemarie und Wilhelm Hau hoffen, dass ihr Sohn Pater Markus Hau auch als Provinzial so bleibt, wie er ist. Auf den bisherigen Vize-­ Provinzial Michael Pfenning wartet eine neue Aufgabe.

PALLOTTINER DIE WELT BEWEGEN MIT SPENDEN 6 Ein Krieg, der alle angeht So wichtig ist einem Pater in der Ukraine die große Hilfsbereitschaft In der Ukraine kann sich Pallottiner-Pater Vyacheslav Grynevych (Kiew) auf das internationale Netzwerk seiner Mitbrüder verlassen. Wiederum die Mithilfe vieler Spender ermöglicht es den Pallottinern, Not zu lindern und die Folgen des Krieges zumindest etwas abzumildern. So sind in der deutsch-österreichischen Herz-Jesu-Provinz für die UkraineHilfe schon bis zur Jahresmitte Spenden in Höhe von fast 500.000 Euro eingegangen. »Ihr seid uns nahe in diesen schwierigen Zeiten«, bedankt sich Grynevych in Kiew für die Großzügigkeit und Gebete. »Es ist wichtig zu wissen, dass wir nicht allein sind.« Der Pallottiner koordiniert als Geschäftsführer der kirchlichen Wohlfahrtsorganisation CaritasSpes Hilfsmaßnahmen in der Ukraine. Zu den größten Herausforderungen zählt es für ihn, mitzubekommen, wie sehr die Kinder unter dem allgegenwärtigen Krieg leiden. Er spürt dies beispielsweis,e als er ein Gespräch von zwei Kindern in einer Flüchtlingsunterkunft innerhalb der Ukraine mitbekam. »Warum sind wir hier?«, hat dort ein Vierjähriger gefragt. Die Antwort eines gleichaltrigen Mädchens lautete: »Weil unsere Stadt bombardiert wird.« Schon zu Beginn des Krieges hat sich Grynevych vorgenommen: »Wir werden niemanden allein lassen.« Nicht nur innerhalb der Ukraine, sondern auch in Polen und Deutschland haben die Pallottiner ihre Türen geöffnet für Kriegsflüchtlinge. Vor allem Mütter mit ihren teilweise behinderten Kindern sind in Häusern der Gemeinschaft in Frankfurt, Limburg und Mering (Bayern) untergekommen. Spenden ermöglichten für sie eine Starthilfe mit den dringendst notwendigen Dingen. »Jedenfalls sind wir froh, dass die Häuser so genutzt werden, dass die Bewohner sich hier langsam einleben, auch wenn sie die Heimat vermissen«, sagt darüber Provinzökonom Pater Rainer Schneiders. Eine Riesen-Überraschung Für ihn war es eine Riesen-Überraschung, als er eine Spende der Friedberger Konradin-Realschule überreicht bekam. Bei einem Spendenlauf hatten Schülerinnen und Schüler mit Hilfe von Sponsoren vor allem von Mama, Papa, Oma, Opa und Nachbarn 22.000 Euro gesammelt. Es ist die bisher größte Einzelspende für die Ukraine-Hilfe der Pallottiner. Wie kann dank der großen Spendenbereitschaft weiterhin bestmöglich geholfen werden? Darüber ist der neue Provinzial Pater Markus Hau laufend im Gespräch mit Pater Grynevych in der Ukraine und mit dem polnischen Provinzial, Pater Zenon Hanas, der auch für seine Mitbrüder in der Ukraine zuständig ist. In polnischen Pallottiner-Häusern sind unter anderem krebskranke Kinder und Waisenkinder untergekommen. Prothesen und psychologische Hilfe Pater Hau geht es wie seinen Mitbrüdern in Kiew und Warschau darum zu klären, welche Unterstützung langfristig notwendig sein wird. Benötigt werden beispielsweise Prothesen aufgrund der schweren Verletzungen durch Bombenangriffe, aber auch psychologische Hilfe nach all dem Schrecken, den dieser Krieg ausgelöst hat. Andreas Schmidt Pater Vyacheslav Grynevych aus Kiew kommt derzeit weniger zum Predigen, sondern koordiniert in der Ukraine die Hilfe. Gerade Kinder auf der Flucht wie dieses Mädchen brauchen Unterstützung. Das Spendenkonto der Pallottiner: Pallottiner KdöR Bank für Kirche und Caritas eG IBAN: DE87 4726 0307 0018 1817 00 BIC: GENODEM1BKC Stichwort Ukraine

PALLOTTINER AKTUELL 7 MISSIONSBERICHT 2021 Rückblick und Rechenschaft www.mission.pallottiner.org Vergelt’s Gott für Ihre Spenden! 550.000 € Hilfe in der Corona Krise! über 1 Mio € in den Aufbau Malawis und Nigerias insgesamt 3 Mio € für die Pallottiner Projekte weltweit *Jeder gespendete Euro kommt bei den Projekten an, da die Provinz alle Verwaltungskosten übernimmt. 100 % Ihrer Spenden kommen an* 2021 WIR PALLOTTINER DANKEN IHNEN

PALLOTTINER AKTUELL 8 »UND DENNOCH RISS DAS NETZ NICHT ENTZWEI« JOH 21 Der auferstandene Jesus fordert seine Jünger auf, das Netz wieder auszuwerfen. Entgegen aller Vergeblichkeit und Hoffnungslosigkeit, dass eh alles verloren ist. Die Jünger folgen seinem Ruf – damit beginnt eine neue österliche Realität und österliche Gemeinschaft. An dieses Netz musste ich im vergangenen Jahr immer wieder denken: Ohne das in Deutschland und Österreich gespannte Hilfsnetz wären viele Menschen weltweit in den Folgen von Pandemie und Krieg nicht aufgefangen worden. Wir müssen uns gegenseitig daran erinnern, dass trotz den immer neu einbrechenden Katastrophen unser Füreinander Einstehen nicht vergeblich ist: Pandemie: mit 300.000 € konnten wir 2021 den Kinderheimen in Indien helfen durch die Pandemie zu kommen. Insgesamt konnten wir 550.000 € in verschiedene Länder Afrikas und nach Indien geben, um Not zu lindern. Suppenküchen: Das Hilfsnetz ist nicht in Südafrika, Nigeria und Indien gerissen, wo wir Familien, Kindern, Studenten mit konkreten Hilfsleistungen – mit Essen, Schulgeld und medizinischer Hilfe – unter die Arme greifen konnten. Krankenstation Sambia: In Westwood, am Rande der Hauptstadt Lusaka, haben wir mit Ihren Spenden eine Krankenstation gebaut, die nun von Pallottinerinnen betreut wird. Ukraine: Bevor der aktuelle Krieg unsere Medien erreicht hat, baten uns schon im letzten Jahr die Mitbrüder in der Ukrain,e eine Flüchtlingsunterkunft und ein Studentenheim in Kiew zu bauen, um den Menschen in der Ukraine zu helfen. Schule: Und vollenden konnten wir 2021 dank Ihrer Solidarität die Schule in Daporijo im Nordosten Indiens – mit 150.000 € wurde dort das letzte Stockwerk und die Unterkünfte für die Schüler und Schülerinnen fertig gestellt. Das Netz zerreißt nicht – dass Sie uns treu bleiben und immer wieder uns Pallottinern das Vertrauen schenken, ist für mich wirklich ein Grund zu Dankbarkeit und Freude! Wir Pallottiner versprechen Ihnen, auch in Zukunft die Augen aufzuhalten und Ausschau zu halten, wo wir das Netz auswerfen müssen, um Menschen aufzufangen – mit neuen Projekten in Malawi, Nigeria und Indien. Vergelt´s Gott für Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen Pater Markus Hau SAC Pallottiner-Missionssekretär

PALLOTTINER AKTUELL 9 »Jede Woche kommen die Menschen aus den Dörfern, um etwas Essen und Unterstützung zu erhalten. Alle erhalten Öl, Reis, etwas Gemüse und ein paar Dosen.« Pater Marcel Emeribe SAC Arme Familien, Studenten und alte Menschen können bei steigenden Preisen nicht mehr genug Nahrung kaufen, um satt zu werden. Mit Suppenküchen in Nigeria, wo P. Marcel arbeitet, in Südafrika und Indien helfen Pallottiner. »Der Anfang in Malawi war nicht leicht. Jetzt macht es Spaß, das Wachstum der Gemeinschaft zu beobachten!« Bruder Bert Meyer SAC In nur fünf Jahren ist es den Pallottinern gelungen, in der Pfarrei Kaphatika, in Lilongwe und im Seminar in Balaka Orte zu schaffen, wo sie für die Menschen in der Pastoral arbeiten können. PALLOTTINER 2021 RECHENSCHAFTSBERICHT 2021 – IHRE SPENDEN KOMMEN AN Indien 1.086.731,07 € Afrika 1.568.615,33 € Lateinamerika 217.501,80 € Sonstige 139.218,72 € Gesamt 3.012.066,92 € Konkret: ABVM Provinz Bangalore 153.671,00 € OLGH Tamil Nadu 335.290,07 € Gloria Dei - Andhra Pradesh 192.995,00 € Nagpur 243.075,00 € Raipur 161.700,00 € Kamerun 150.818,72 € Malawi 779.120,90 € Nigeria 465.915,06 € Ostafrika 49.950,00 € Südafrika 122.810,65 € Brasilien 142.840,00 € Uruguay 74.661,80 € Ukraine 36.000,00 € Australien 1.000,00 € sonstige Ausgaben 102.218,72 € Der Gesamtbetrag von 3.012.066,92 € setzt sich wie folgt zusammen: Coronahilfen 561.294,08 € Bauprojekte gesamt 1.687.514,75 € Bauprojekte im Einzelnen: Krankenstationen etc. 155.854,00 € sozialer Hausbau 40.067,08 € Schulen 166.619,57 € Kinderheime 80.000,00 € Aufbau Nigeria/Malawi 1.142.974,10 € sonstiges 102.000,00 € Brunnenbau 43.104,41 € Flüchtlingshilfe Ukraine (vor dem Krieg!) 20.000,00 € Priesterausbildung/Mitbrüderhilfen 399.525,47 € für Gesundheit/Sozialhilfe 144.104,50 € Kinderheime/Kleinprojekte 139.262,18 € Sonstiges 17.261,53 € Summe der weitergeleiteten Gelder 3.012.066,92 € davon insgesamt von Provinz mitfinanziert 769.141,21 € Sämtliche Kosten, wie Reise-, Personal-, Verwaltungs-, Druck- und Werbekosten werden von der Provinz übernommen, damit Ihre Spenden zu 100% ankommen! 100 % Ihrer Spenden kommen an

PALLOTTINER AKTUELL 10 Pallottiner Körperschaft des öffentlichen Rechts Vinzenz-Pallotti-Str. 14 86316 Friedberg | Bayern Tel.: +49 (0) 821. 600 52 - 530 (Missionssekretär) Tel.: +49 (0) 821. 600 52 - 535 (Frau Bauer) Fax: +49 (0) 821. 600 52 - 506 Web: www.mission.pallottiner.org Mail: mission@pallottiner.org Spendenkonto: Pallottiner KdöR, Bank für Kirche und Caritas eG IBAN: DE87 4726 0307 0018 1817 00 BIC: GENODEM1BKC Verwendungszweck: Spende Mission DAS GUTE LEBEN ERMÖGLICHEN: WASSER, BILDUNG, UMWELT UND GESUNDHEIT BRUNNEN: In Malawi, Nigeria und Indien haben wir Brunnen für die Menschen bauen können. Mit Ihrer Hilfe erleichtern wir den Alltag der Dorfbewohner und ermöglichen den Zugang zu gesundem Trinkwasser. YAOUNDÉ: Die Ausbildung junger Pallottiner haben wir 2021 mit fast 400.000 € unterstützt. Neben der Finanzierung der Studienkosten kann es auch einmal ein Minibus sein, der die Studenten in Kamerun am Morgen in die Universität bringt. KAPHATIKA: Über 3.000 Bäume sind in Kaphatika und Thyolo gepflanzt worden. Mithilfe der Dorfgemeinschaft wurden die Setzlinge herangezogen, gepflanzt und gewässert. Neue Bäume, die in den Himmel Malawis wachsen. LUSAKA: Pallottinerinnen arbeiten seit diesem Jahr in der Krankenstation in Westwood, einem Vorort Lusakas in Sambia. In zwei Jahren wurde diese Station mit Spendengeldern des Missionssekretariates errichtet. Alle Fotografien in diesem Rechenschaftsbericht stammen von Pater Markus Hau und Bruder Bert Meyer. 2021

11 PALLOTTINER VOR ORT Die Sendung geht weiter Das 100 Jahre alte Apostolatshaus Hofstetten ist einOrt der Jesus-Begegnung Es war fast ein kleiner Katholikentag, der sich da zum Jubiläum des Apostolatshauses im oberpfälzischen Hofstetten traf: Ein Weihbischof hielt den Festgottesdienst, der Chor von Falkenstein sang die Pallottimesse, Theresienschwestern, Dominikanerinnen und Mallersdorfer Schwestern sowie viele Pallottiner auch aus Afrika und Indien zeichneten einen bunten Farbtupfer in die Schar der 250 Gäste. Hausrektor Pater Norbert Lauinger und sein Apostolatskreis fanden daher am Tag des 100-jährigen Jubiläums von Hofstetten: »Das ist ein Tag, den Gott gemacht«. Mögen sich in Hofstetten auch Fuchs und Hase Gutenacht sagen, wie Vizeprovinzial Pater Michael Pfenning humorvoll anmerkte, so habe dieser Ort im Bayerischen Wald dennoch etwas, was heute gesucht wird: Ruhe, Frieden und die Möglichkeit, zu sich und zu Gott zu finden. Bis vom Bodensee und aus Österreich reisten die Festgäste an. Der Apostolatskreis der örtlichen Unio stemmte die große Jubiläumsveranstaltung organisatorisch mit Gottesdienstübertragung ins Festzelt, Festvortrag und Führungen. Hofstetten habe eine Sendung, und diese sei die Fortsetzung der Sendung Jesu, erklärte in seiner Predigt Weihbischof Josef Graf. Er betonte: »Die Kirche hat etwas zu geben, was die Welt sich nicht geben kann.« Und was die Kirche geben kann, das finde sich auch in Hofstetten: nämlich eine Gelegenheit der JesusBegegnung in einem Haus zum Aufatmen und Durchatmen. So könne jeder seine ganz eigene Lebenssendung finden. Nach vorne blickte Vize-Provinzial Pater Michael Pfenning. »Welchen Auftrag gibt uns Gott an diesem Ort?«, fragte er. Einen Auftrag sieht der Vize-Provinzial in der Interkulturalität, die auch im Provinzialat in Friedberg deutlich wird, wo afrikanische und indische Mitbrüder sich auf das Studium an der Vinzenz Pallotti University vorbereiten und Deutsch lernen. Vielleicht werde einst ein Mitbruder aus Malawi, Nigeria oder Südafrika Hofstetten leiten, so Pfenning. Mit Trommeln und afrikanischen Gesängen gaben diese sogleich eine Kostprobe ihrer Kultur. In Hofstetten spürt man Gottes Liebe »Da geht einem das Herz auf«, freute sich Heike Fries über den Gottesdienst. Die Bürgermeisterin des Luftkurortes Falkenstein, zu dem Hofstetten gehört, nannte das Apostolatshaus einen Bezugspunkt für den ganzen Landkreis Cham und darüber hinaus. In Hofstetten spüre man Gottes Liebe. Und wenn Pallotti ein »Meister des Netzwerkens« gewesen sei, wie die stellvertretende Landrätin Johanna Etti sagte, dann hat er in Hofstetten würdige Nachfolger gefunden. Denn in den 100 Jahren hat sich ein weit verzweigtes Netzwerk gebildet. Aber nicht nur das: Es ist auch die Geschichte eines Traums, der Realität wurde, wie Alois Wittmann, ehemaliger Präsident der Unio und Mitglied im Apostolatskreis, in seinem Festvortrag ausführte. Alois Wittmann zeichnete die Entwicklung des Erlhofes von der Bauersfamilie Holz bis zum kinderlosen Ehepaar Meindl nach, die den Traum von einem Kloster auf ihrem Hof hatten. Im Laufe von fast 150 Jahren entwickelte sich der Bauernhof immer mehr zum geistlichen Zentrum. Und Weihbischof Josef Graf merkte dazu an: »Hoffentlich geht es weiter.« Alexander Schweda https://pallottiner-hofstetten.de Rektor Pater Norbert Lauinger freute sich über viele Gäste bei der 100-Jahr-Feier des Apostolatshauses Hofstetten.

PALLOTTINER INTERNATIONAL 14.09. 91301 Forchheim, Pfarrheim, Hauptstr. 20 17.09. 91330 Eggolsheim, Pfarrheim, Hauptstr. 47 09.10. 96047 Bamberg, Bistumshaus St. Otto, Heinrichsdamm 32 11.10. 91320 Ebermannstadt, Café Bistro Bellini, Bahnhofstr. 14 13.10. 63739 Aschaffenburg, Martinushaus, Treibgasse 26 15.10. 96142 Hollfeld, Pfarrheim, Kirchplatz 1 16.10. 91443 Scheinfeld, Kloster Schwarzenberg, Klosterdorf 1 19.10. 97450 Arnstein, Pfarrzentrum, Sondheimer Str. 36 20.10. 97816 Lohr-Sendelbach, Frankenhof, Sendelbacher Str. 38 22.10. 91361Wiesenthau, Gasthof Egelseer, Hauptstr. 38 23.10. 96349 Steinwiesen, Pfarrheim, Kirchstr. 6 Einkehrtage 2022 zum Thema: Gott loben und ihm danken! mit P. Gottfried Scheer SAC, Br. Rainer Budéus Zuversicht für die Jugend in Nigeria InMbaukwu entsteht einBildungszentrummit Perspektiven für die Zukunft Für die von Terror und Gewalt bedrohten Christen in Nigeria soll es ein Projekt werden, das Zuversicht für die Zukunft verspricht: Das Jugendzentrum der Pallottiner in Mbaukwu im Süden des Landes. Nach der Grundsteinlegung sind die Bauarbeiten mittlerweile im vollen Gange. Für Provinzial Pater Markus Hau ist es das neue zentrale Projekt der Pallottiner in Nigeria. Es wird mit Unterstützung ihrer deutschen Mitbrüder und von Förderern verwirklicht. Derzeit entstehen in einem ersten Bauabschnitt dringendst benötigte Unterkünfte und Gemeinschaftsräume für über 60 Priester und Studenten der Gemeinschaft in Nigeria. Dort freuen sich die Pallottiner über einen regelrechten Nachwuchs-Boom. Die Folge: Derzeit ist kein einziges Zimmer mehr frei. Anschließend folgt der Bau des eigentlichen Jugendzentrums mit Mehrzwecksaal, Gruppenräumen, Küche und einer Kirche für jeweils etwa 150 Menschen. Ein großer Platz dazwischen bietet noch viel mehr Raum für Außenaktivitäten. Da ist viel Musik drin Wie schon beim ersten Spatenstich auf dem damals noch leeren Baugrundstück soll in dem künftigen Jugendzentrum viel Musik drin Bei der Grundsteinlegung für das neue Jugendzentrum der nigerianischen Pallottiner in Mbaukwu. Als Bildungszentrum soll es künftig Jugendliche und junge Erwachsene fördern. sein. Pater Vincent Obi, ein leidenschaftlicher Musiker, Querflöten- und Klavierspieler holt sich derzeit dafür Anregungen in der ebenfalls sehr musikalischen Jugend-Bildungsstätte Haus Wasserburg in Vallendar. Die Musik – vielleicht mit Chor und Orchester – wird eine Säule der Jugendarbeit in Mbaukwu werden. Darüber hinaus erarbeitet ein Team vor Ort ein Konzept darüber, wie Jugendlichen und jungen Erwachsenen Perspektiven eröffnet werden können. Denn viele junge Nigerianer sehen nach der Schule mangels vernünftiger Ausbildungsmöglichkeiten keine Zukunft in ihrem Land und würden am liebsten auswandern. Die Pallottiner wollen ihnen helfen, zu Hause den für sie persönlich passenden Lebensweg zu finden. In zwei Jahren sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Dann steht bestimmt eine auch musikalisch temperamentvolle Einweihung bevor. Andreas Schmidt

13 PALLOTTINER VOR ORT Seelsorger mit ganzem Herzen Pallottiner danken ihren Jubilaren für deren Zupacken und Elan Der Dank an die Jubilare ließ diesmal lange auf sich warten. Aufgrund der Pandemie konnten die Pallottiner zwei Jahre lang ihren Mitbrüdern für ihren jahrzehntelangen Dienst an Gott und den Menschen nicht öffentlich Dank sagen. Dies wurde nun in Limburg und Friedberg nachgeholt. Und auch die aktuellen Profess- und Priesterjubiläen galt es zu feiern. Umso größer war diesmal die Schar der Jubilare. In Limburg und Friedbergwaren es zusammengerechnet 46 Patres und Brüder. Ihnen dankte jeweils Vizeprovinzial Pater Michael Pfenning für ihr Zupacken und ihren Elan auch in schwierigen Stunden. In Limburg räumte Pfenning ein: »Es ist auch ein Kreuz mit dieser Kirche.« Er sei aber überzeugt, dass sie sich reformieren werde und müsse – auch wenn dies ein sehr herausfordernder Weg werde. In Friedberg wünschte sich der Prediger eine kraftvolle Begegnungskultur in der Kirche. »Wirkung hat nur das, was wir mit ganzem Herzen tun«, sagte der Vizeprovinzial. Folgende Jubiläen aus den Jahren 2020 und 2021 wurden nachgeholt bzw. aktuell gefeiert: In Limburg: Priesterweihe vor 65 Jahren: P. Werner Maiworm, P. Willi Krause Profess vor 65 Jahren: Br. Willi Stahl, P. Georg Neumann Priesterweihe vor 60 Jahren: Die Patres Georg Neumann, Karl Heinen, Wolfgang Weiss, Herbert Heuel, Heinz Schöder, Alfred Schuchart Profess vor 60 Jahren: P. Raimund Weber, P. Walter Maader, Bruder Gerhard Klotz, P. Eckhard Kücking, P. Manfred Probst, P. Johannes Moosmann. Priesterweihe vor 50 Jahren: Die Patres Heribert Niederschlag, Jose Rebaque, Frank Feldmann, Lothar Fox Priesterweihe vor 40 Jahren: Die Patres Alexander Holzbach, Klaus Gröters, Ludger Zewe, Eugen Stephan Profess vor 40 Jahren: P. Heinz-Willi Rivert. Priesterweihe vor 25 Jahren: P. Siegfried Modenbach In Friedberg (Bild) und Limburg standen die Jubilare der Pallottiner an ihrem Tag im Mittelpunkt. Die Bilder der Jubilare online unter https://www.pallottiner.org/tag-der-jubilare-in-friedberg/ https://www.pallottiner.org/tag-der-jubilare-in-limburg-2022/ In Friedberg: 65 Jahre Profess und 60 Jahre Priesterweihe: P. Franz Büttner und P. Hans Buob 60 Jahre Priesterweihe: P. Paul Großmann 60 Jahre Profess: P. Alois Scherer 50 Jahre Priesterweihe: Die Patres Bernhard Godbarsen, Peter Hinsen, Siegfried Hutt, Gottfried Scheer und Konrad Vetter 50 Jahre Profess: Br. Rainer Budéus, P. Norbert Lauinger und P. Johannes Wilhelmi 40 Jahre Priesterweihe: P. Hans-Joachim Winkens 40 Jahre Profess: Die Patres Heinz Goldkuhle, Jakob Wasensteiner und Michael Pfenning 25 Jahre Profess: Br. Georg Adams, P. Markus Hau, P. Reinhold Maise und P. Dr. Jürgen Riegel Dieter Fluck /Andreas Schmidt

14 PALLOTTINER FREUNDE UND FÖRDERER Unio unter neuer Leitung Pater Fröhling löst als Präsident seinenMitbruder Scherer ab Der Deutsche Koordinationsrat der Unio hat ein neues Präsidium gewählt: Präsident ist nun Pater Edward Fröhling, Vizepräsidentin Sr. Simone Hachen, Ökonomin Claudia Schäfer und Rat Stefan Heuel. Er lebte das Evangelium Pater Ulrich Scherer wollte Pallotti bekannter machen Bis zuletzt leitete er das Pallotti-Institut und sein Amt als Präsident der Unio hatte er erst kurz vor seinem Tod abgegeben. Nun ist Pater Ulrich Scherer im Alter von 60 Jahren und nach 37 Profess- und 31 Priesterjahren in Vallendar gestorben. Gewählt wurden sie in Freising bei der Unio-Vollversammlung des deutschen Koordinationsrates in Freising. Mit der Neuwahl endete die Amtszeit von Pater Ulrich Scherer als Präsident, der wenig später gestorben ist. Die Ratsmitglieder verabschiedeten sich noch von ihm mit viel Dankbarkeit für sein Engagement für die Unio. Die bisherige Vizepräsidentin Ursula Knoch aus Rheinbach schied aus dem Präsidium aus. Nach der Wahl des neuen Präsidiums durch die Delegierten der Gliedgemeinschaften wurde das Ergebnis an die Präsidentin der Unio in Rom, Donatella Acerbi, gesandt. Dort wurde der Generalkoordinationsrat ebenfalls neu gewählt mit Generalrektor Pater Jacob Nampudakam als neuen Präsidenten. Darüber hinaus sind im Rat vertreten: P. Gilberto Orsolin (Brasilien), P. Rory Hanly (Irland), Sr. Liberata Niyongira (Ruanda), Michal Grzeca (Polen), Sr. Helena Pimenta (Brasilien), Gabriella Acerbi (Italien), Linda Barikmo (USA), Dominic Cherukara (Indien), Marek Brolly (Australien) und P. Florent Eloundou (Kamerun). Ersatzpersonen sind Brigitte Proksch (Österreich), Marek Kalka (Polen) und Rosita Cipolla (Italien). Ulrich Scherer stammte aus dem Ruhrgebiet. Zunächst wollte er Musik- und dann Geschichtslehrer werden, sattelte dann aber auf ein Theologiestudium um. Er schloss sich den Pallottinern an und nahm sich vor, »das Evangelium zu leben.« Nach Priesterweihe und ersten Seelsorgeerfahrungen begann Pater Scherer 1997 das Studium der Spiritualität an der Universität Gregoriana in Rom mit der besonderen Berücksichtigung der Vision Pallottis. Voller Elan erfasste er digital die PallottiSchriften und machte sie so leichter zugänglich. Auch aufgrund von Krankheiten wechselte der Pallottiner-­ Pater im Jahre 2002 nach Vallendar, wo auf ihn neue Herausforderungen unter anderem als Spiritual warteten. Ab 2010 leitete er das neu errichtete Pallotti-Institut der Hochschule. Dass Pallotti und die Vereinigung des Katholischen Apostolates (Unio) einer immer größeren Öffentlichkeit bekannt werden, war eines seiner großen Anliegen. Dazu sollte auch 2016 seine Wahl in das Zentralkomitee der deutschen Katholiken dienen. Schon den Abschied von dieser Welt vor Augen nahm Pater Scherer noch am jüngsten Treffen des Deutschen Koordinationsrates der Unio teil. Auch den Info-Stand der Unio am Katholikentag in Stuttgart hat er noch besucht. Das neue Präsidium der deutschen Unio mit (von links) Stefan Heuel, Sr. Simone Hachen, Pater Edward Fröhling und Claudia Schäfer. Der Leiter des Pallotti-Instituts, Pater Ulrich Scherer ist gestorben. EIN BUCH ZUR ERINNERUNG Demnächst veröffentlicht die Unio ein 64-seitiges Buch über P. Ulrich Scherer mit Texten und Fotos von vielen Unio-Mitgliedern und Freunden. Je nach Interesse und Auflage wird der hochwertige Digitaldruck zwischen 15 und 17 Euro kosten, zzgl. Versand. Wer Interesse hat, kann es bei Herausgeber Stefan Heuel bestellen über E-Mail sh@pallottistrasse1.de

PALLOTTINER LERSERFORUM 15 Mitgefühl und freier Wille Ihre Antworten auf unsere Frage, wie die Kirche anders sein soll »Gemeinsam. Kirche. Anders.« Mit dieser Kampagne haben wir die Worte von Papst Franziskus aufgegriffen, der im Vorfeld der Weltsynode sagte: »Es geht nicht darum, eine andere Kirche zu schaffen, sondern eine Kirche, die anders ist.« Was kann das bedeuten? In »Pallottis Werk« haben wir Sie, liebe Leserinnen und Leser gefragt, wo Kirche anders sein soll. Sie haben uns wertvolle Antworten geschickt. Teilweise greifen sie auf die Erinnerungen aus der Kindheit zurück, um auf damalige Fehler hinzuweisen. Die Themen Pflichtzölibat und Frauenpriestertum spielen bei den Antworten ebenso eine Rolle wie der Missbrauch und das Priesterbild. Aber eine Kirche, die anders ist, sollte auch den freien Willen und das Gewissen des Menschen besser berücksichtigen. So kritisiert Maria Thoma aus Ruhpolding: »Ausgerechnet die katholische Kirche bestimmt, wenn du die Berufung Priester zu sein hast, dann musst du allein bleiben.« Und Maria Thoma findet auch, dass es Berufungen nicht nur bei Männern, sondern vielleicht noch viel mehr bei Frauen gibt. Auch dies müsse die Kirche akzeptieren. Glauben an den guten Kern Ähnliche Vorschläge hat auch Christl Zacher aus Ruhpolding. Sie denke aber auch darüber nach, ob wirklich mehr Menschen in die Kirche kommen, wenn ihre Ideen umgesetzt würden. »Wenn ich mich zurzeit so umsehe: Wie viel Engagement gibt es in meiner Umgebung, welches nicht von der Kirche ausgeht; wie viel Mitgefühl und Herz kann ich da sehen, gerade in diesen Kriegszeiten? Ich glaube an den guten Kern der meisten Menschen, aber an der Zukunft der Kirche hege ich so meine Zweifel«, schreibt sie. Elfriede Weber aus Köln setzt dafür beim Nachwuchs an: »Die erste und wichtigste Aufgabe der Kirche von heute sollte es sein, junge Menschen fachkundig in ihrem Glauben zu unterweisen, und zwar von Seelsorger/innen, die selbst ihren Glauben leben und andere dafür begeistern können.« Und auch Regina Franziska Fischer aus Bielefeld wünscht sich Seelsorger, die ihrer Gemeinde nahe stehen, sich herabbeugen zu dem Einzelnen, wenn sich die Situation dazu ergibt. Spiritualität statt Aktionismus Für andere geht es nicht darum, die Kirche zu verändern, sondern sich selbst. »Wir müssen Christus wieder in unsere Herzen und Köpfe hineinlassen. Es geht nicht um Aktionismus, sondern um Spiritualität«, schreibt Sabine Bode aus Gersthofen. Die Priester sollten daher weniger Manager, sondern vielmehr Seelsorger sein, präsent, erreichbar, ansprechbar. Und Rita Krieger aus Buchbach findet, es brauche keine Veränderung, sondern mehr Gläubige, die beten und in die Kirche gehen. Warum das nicht der Fall ist? Sie vermutet, dass wir zu viel Wohlstand haben. »Die Leute sagen: Der liebe Gott ist mir gleich, ich bin auch ohne seinen Segen reich.« Gemeinsam.Kirche.Anders Die Leserbriefe können Sie nachlesen auf www.pallottiner.org/eine-kirche-die-anders-ist/

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 11 2 3 4 7 10 12 13 14 5 6 8 9 1 15 16 17 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 Waagrecht 1 Boote im Gotteshaus? 13 Jetztstand 16 Erdteil Übersee (engl) 17 GEIER beim Film? 18 Nützt Baum zum Emporkommen 19 Hauptstadt ist Lome 20 »Ein Loch ist im …« 21 Heilig (kz) 22 Sehr Weltlich 24 Männchen stets auf dem Beinen 28 Südlichster dt. Landkreis (Kürzel) 29 auch Soße genannt 30 Schönster Schwarzwald-Lago 31 Big- … schallt in London 33 Mongolenchef 34 verführt leuchtend auf falschen Weg 39 Rotes engl. Kreuz (kz) 40 Bubenstreit 41 Nil sein längster Fluß 45 steter Treuebund 46 Agenda sagt an 48 Männer wie in Dover 49 so lieb 50 Opas tragen sie bei Kälte 51 Ronald (kz)53 sich für etwas einsetzten mit Erfolg 56 Goethestadt (kz) 57 Milliardstel 58 Zu Mantua in Banden litt der Volksheld 60 Kreisstadt an der Mulde (kz) 61 Sie geliebt von den Erstklässlern 63 Was ist HH ohne sie! 65 Tierschutzorga 66 Urkanton 68 Durch Mönch im Siebengebirge bekanntes Kloster Senkrecht 1 Papst ihr Oberhaupt 2 Rennstrecke bei Bologna 3 Unweit von Regensburg: Ks-Stadt (kz) 4 Engl. Kg Karl I war sein Opfer 5 Jugendgruß 6 Schnellzugtyp (Abk) 7 doch nicht ganz Strauß (nanu) 8 Englischer Bach 9 Wer kennt noch Geißlers Vorname? 10 Harte Gewerkschaft 11 Fete in Spanien 12 Damit basta auf dt. 13 Wenn Engländer »wenn« sagen 14 Segeberg (Kz) 15 Pünktchen auf südd. 18 Leider oft Schulfach statt Religion 23 Tonangebende 25 Gardinenstoff 26 Klösterliche Gemeinschaft in Indien 27 Zentralafrik. Zusammenschluß (Abk.) 31 Kien Mensch wiet und … 32 Nagelähnlich für Zusammenhalt 35 Kleiner als Hirsche 36 Kein Flug ohne … 37 mit Zeus verheiratet 38 Sprunghafte Bewegung 42 Blumenfülle zum Fest 43 Südd. Kurve 44 Bäckerjungens Rheinstadt 47 Da spricht man Hebräisch 52 Dialektische Knöpfe 54 Waiblingen (Kz) 55 Viel Freunde, viel … 56 So … die Füße tragen 59 Germanische Göttin unseres Freitags 62 Priester beten sie untertags 64 Meeresbucht 66 damit (lat) 67 Chem. Element, Ordnungszahl 77 (kz) Die Lösung des Rätsels senden Sie bitte bis zum 1. November 2022 an: Redaktion »Pallottis Werk« Vinzenz-Pallotti-Str. 14 86316 Friedberg oder redaktion@pallottiner.org Rätsel Wir verlosen: 25 kleine, aber feine Buchpreise! 11 2 3 4 7 10 12 13 14 5 6 8 9 1 15 F R I E D E N T A U B E N N E S T R A D I O L O G E D E L T A T A E V A N G E L I S T E N M U D I I M A I D T I T E L S E I T E B O D E N S E E R A C H T E L U L S A O M A E R C H E N N R I A S N A M E N H E P A R G M E T A A L E N G R A H A M E B E N H O L Z R O S A A M M E R A N D E N E T B S T R E I T L O B E N R E E R B A L L A D O S E R A U G E N K N I E N D E R O U A D U W A R A S E N T E M E R E S O L E 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 Raetsel_3-22_RZ.indd 1 14.07.22 10:34 Auflösung Heft 2/2022 GAENSEBLUEMCHEN

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