Pallottis Werk 2022 / 2

PALLOTTIS WERK // 2022-02 13 PALLOTTINER VOR ORT »Es ist unser Haus der Geschichte« Das neue Provinzarchiv bewahrt das Gedächtnis der Pallottiner Es ist der Schlussstein, um dem Gedächtnis der Pallottiner einen Ort zu geben: Das Provinzarchiv der Pallottiner-Provinz in Friedberg. Provinzial Pater Helmut Scharler weihte den Neubau im Pallotti-Park ein. »Wir feiern, dass wir eine Geschichte haben, dass wir existieren und sichtbar sind, also eine Identität besitzen«, betonte Pater Scharler mit Blick auf das neue »Haus der Geschichte« der Pallottiner. Bei der Einweihung wartete das Archiv noch auf das eigentliche Innenleben, die Archivstücke. Mittlerweile hat der Einzug begonnen. Der Provinzial erinnerte daran, dass die Geschichte der Pallottiner ereignisreich und abenteuerlich gewesen sei, die Kontinente Afrika, Asien und Australien berühre, Aufstieg und Niedergang genauso beinhalte wie ungehobene Schätze. Als Beispiel nannte er Briefe junger pallottinischer Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg an ihre Gemeinschaft. Bald werden in dem zentralen Gedächtnis der Pallottiner die Akten, Schriftstücke, Briefe und Dokumente aus den Gründerzeiten in In- und Ausland, von KZ-Aufenthalten und ähnliches aufbewahrt. Die Materialien lagerten zuvor in Limburg, wo die norddeutschen Pallottiner bis 2007 ihren Provinzsitz hatten. Zusammen mit den Archivalien aus Friedberg sowie aus weiteren Niederlassungen werden diese nach und nach ins neue Provinzarchiv geschafft, systematisch sortiert und zugänglich gemacht. Spannende Aufgabe für den Archivar Darum kümmert sich der neue Provinzarchivar Martin Wikenhauser, der sich auf spannende Aufgaben bei den Pallottinern freut. Darüber sagt er: »Es ist mein Ziel, die künftige Archivarbeit nutzerfreundlich zu standardisieren und somit zu erreichen, dass die inhaltlichfachliche Seite des Archivs ein Abbild des überzeugenden funktionalen Neubaus ist.« Sachgerecht ist das zentrale Archiv der Pallottiner in einem zweigeschossigen klimatisierten Bau im Pallotti-Park untergebracht. Es sind dabei nicht nur Räume für die Archivstücke und ein umfangreiches Bildarchiv vorhanden, sondern auch eine Bibliothek und moderne Büroräume. »Immer wieder gibt es ja Anfragen für wissenschaftliche Arbeiten«, erklärt Provinzökonom Pater Rainer Schneiders. Außerdem sei es sinnvoll, dass der Provinzial und die Provinzleitung in Friedberg vor Ort auf das Archiv zugreifen könne, erklärt Schneiders die Notwendigkeit des Archivs in Friedberg. Wert gelegt auf Nachhaltigkeit Der Bereichsleiter der Abteilung Liegenschaften/Immobilien, Udo Nadler, betont, dass die Ordensgemeinschaft bei dem 300 Quadratmeter großen Stahl-BetonBau vor allem auf die Nachhaltigkeit und auf die Bewahrung der Schöpfung Wert gelegt habe. Dies wurde bei der Auswahl der Baustoffe berücksichtigt, und komme auch durch den Einsatz einer Luft-Wärme-Pumpe zum Tragen. Lokale Firmen wurden mit dem Bau beauftragt. Das Gebäude wurde aus Sichtbeton-Fertigteilen erstellt, die von der Luftfeuchtigkeit her für die Archivierung geeignet sind. Der geplante Kostenrahmen von circa 2,3 Millionen Euro sei laut Udo Nadler im Großen und Ganzen eingehalten worden. Alexander Schweda Provinzial Helmut Scharler (rechts) vor der Segnung des Provinzarchivs in Friedberg zusammen mit Provinzökonom Rainer Schneiders (links). Das neue Provinzarchiv ist im Pallotti-Park in Sichtweite der Kirche entstanden.

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