Auf dem Weg zur Krippe

3 Glanz strahlt von der Krippe aus ohne „Nun komm, der Heiden Heiland“, den Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) großartig vertonte? Das katholische Gesangbuch „Gotteslob“ hat den Ambrosius-Hymnus, der das Geheimnis der Menschwerdung Gottes betrachtet, in seine Adventslieder (Nr. 227) aufgenommen. Die Übertragung stammt von dem aus der Schweiz stammenden evangelischen Theologen und Kirchenmusiker Markus Jenny (1924 – 2001). Seine Worte sind nah bei Ambrosius, nah bei dem, der „wesenhaft ganz Gott und Mensch“ ist, und nah bei den Gläubigen. Die 4. Strophe im „Gotteslob“ ist bei Ambrosius die sechste. Sie hebt an: „Praesepe iam fulget tuum“. Markus Jenny hat daraus den wunderbaren Vers kreiert: „Glanz strahlt von der Krippe „Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein!“, heißt es in dem Liedtext, den Dieter Trautwein 1963 verfasst hat. Ja, die Geburt Jesu verheißt Lichtvolles. Mitten in der Dunkelheit. Man kann es auf Altarbildern sehen oder im Museum oder auf christlichen Weihnachtskarten: manchmal malen Künstler die Szene im Stall von Bethlehem so, dass kein Licht von außen Maria, Josef, das Jesuskind, die Hirten, die Tiere beleuchtet. Nein, das Licht geht vom Kind aus. Ob diese Künstler den Hymnus „Veni redemptor gentium“ kannten? Diesen wunderbaren Text hat der große Bischof Ambrosius (339 in Trier geboren, 397 in Mailand gestorben) geschrieben. Martin Luther hat den Hymnus aufgegriffen und ins Deutsche übertragen. Was wäre die evangelische Kirche 10

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