Pallottis Werk 2018 / 4

PALLOTTIS WERK // 2018-04 15 PALLOTTINER IM GEDENKEN Bischof Konrad Walter geb. 19.07.1923 gest. 20.09.2018 Geboren in Bichishausen bei Münsingen engagierte er sich früh in der Jugend- arbeit seiner Pfarrei. Krieg und Gefan- genschaft ließen in ihm den Entschluss reifen, Priester zu werden. Sein älterer Bruder Alois war Pallottiner-Bruder. Mit 24 Jahren begann Konrad seine Ausbil- dung auf dem Spätberufenen-Seminar Hersberg und ging dann in das Noviziat der Gemeinschaft in Untermerzbach. Am 21. September 1953 legte er dort seine erste Profess ab. Zusammen mit sechs Mitbrüdern brach er 1954 nach Brasili- en auf, um dort sein Theologiestudium abzuschließen. Er entschied sich, in Bra- silien zu bleiben. Am 2. Dezember 1956 erhielt er die Priesterweihe und wurde zunächst Kaplan in Săo Paulo, 1963 Pfarrer in Cornelio Procópio. Die dortige Pfarrkirche hatte Pallottiner-Pater Josef Kandziora gebaut. Sie wurde 1973 zur Kathedrale des neu errichteten Bistums erhoben. Hier empfing P. Walter am 2. Januar 1978 die Bischofsweihe. Papst Paul VI. hatte ihn zum Weihbischof der Diözese Jacarezinho ernannt. 1981 wurde er hier Koadjutor und 1991 Diö- zesanbischof. Im Sinne seines Wappen- spruchs »fidelitas et oboedientia« (Treue und Gehorsam) war ihm die Treue zum Evangelium, zur Kirche und zur pallotti- nischen Spiritualität und Gemeinschaft wichtig. Die Bildung des Klerus und der Gläubigen war ihm ein großes Anliegen. In der ländlichen Region seines Bistums, die vielfach von Nachfahren italienischer und deutscher Einwanderer besiedelt wird, hat er mit Nachdruck neue kirchli- che Strukturen aufgebaut. Er konnte vie- le Kirchen und Gemeindehäuser errich- ten, auch mit Hilfe aus Deutschland, und weihte mehr als 90 Priester. Die Basisge- meinschaften seiner Diözese schätzte er als guten Weg der Kirche in die Zukunft. Viele Jahre engagierte sich Bischof Wal- ter mit Kraft und Phantasie in der Indige- nen-Pastoral des Teilstaates Parana. Im Juli 2000 nahm Papst Johannes Paul II. die Bitte von Bischof Walter an, ihn von seinem Amt zu entpflichten. Gerne half er weiter mit in der Pastoral des Bistums, soweit seine Kräfte dies zuließen. Am Requiem in der Kathedrale von Jacarezinho nahmen mehr als 20 Bischöfe und eine große Gemeinde teil. Beigesetzt wurde er im Heiligtum »Unse- re Liebe Frau von Guadalupe«. P. Gerhard Nowoisky geb. 13.06.1932 gest. 23.09.2018 Aus Breslau war die Familie 1946 »aus- gesiedelt« worden und kam über Plön in Holstein nach Bad Saulgau. Plön sollte für den jungen Gerhard prägend werden. Hier hatten Pallottiner, die mit Flüchtlin- gen aus Schlesien und Ostpreußen ge- kommen waren, eine Pfarrei aufgebaut. Sie beeindruckten den Messdiener. Er ging 1950 auf das Bischof-Vieter-Kolleg in Limburg und wurde selbst Pallottiner. 1957 legte er in Olpe seine erste Profess ab. Am16. Juli 1961wurde er inVallendar zum Priester geweiht. Nun wirkte er als Erzieher und Lehrer am Vinzenz-Pallot- ti-Kolleg in Rheinbach und anschließend in der Jugendbildungsstätte Haus Was- serburg in Vallendar. Anschließend war er Standortpfarrer bzw. Militärdekan in Wentdorf bei Hamburg und Diez an der Lahn. Von 1986 bis 1995 war er Pfarrer in der St. Vinzenz-Pallotti-Gemeinde in Oberhausen-Osterfeld und anschließend bis 2007 in der Gemeinde Maria Himmel- fahrt in Hamburg-Rahlstedt. Dann war er bis 2014 Rektor der Pallottiner-Kom- munität im Haus der Pflege St. Vinzenz Pallotti in Immenstaad am Bodensee. P. Nowoisky war ein fleißiger und ein frommer Mann. Er mochte die Men- schen, pflegte den Kontakt zu Familie und Mitbrüdern und hatte ein großes Interesse an der Pallottiner-Mission in Afrika, für die er sich tatkräftig einsetz- te. Mit seinem Talent, als Zauberer oder als Clown aufzutreten, brachte er Freude in die Herzen der Menschen. Ihnen allen wollte er Gott als guten Begleiter des Le- bens in Wort und Tat verkünden, denn er selbst wusste sich in seinem Leben von Gott begleitet und getragen. Beigesetzt ist er auf dem Pallottiner-Friedhof in Limburg.

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