Pallottis Werk 2025 / 2

PALLOTTINER 8 FRAGEN AN … 13 »Mehr Pallotti und Rheinbach wie Sie, das geht gar nicht« 8 Fragen an… Pater Heinz-Willi, »HeiWi«, Rivert 1. Was ist Ihr Lieblingsfrühstück? Das ist zwar ungesund, aber ich esse es trotzdem gern: Ein Käsebrötchen mit Nutella oder Kirschmarmelade und – jetzt wird’s doch noch ein bisschen – gesund: Müsli. 2. Als Kind wollten Sie sein, wie… Sie werden lachen, das sind vor allem zwei Pallottiner: Der eine war mein Schulseelsorger, der andere ein Erzieher im Internat und Musiker. Sie haben mich sehr beeindruckt und geprägt. Als gebürtiger Rheinbacher bin ich mit den Pallottinern aufgewachsen. Lange Jahre haben sie dort eine Schule und ein Internat betrieben. Besonders ihre Jugendgottesdienste mit dem damals »Neuen Geistlichen Liedgut« waren prägend für mich. Ich durfte einige mit der Querflöte begleiten, das hat viel Freude gemacht. 3. Zu welchem Ereignis würden Sie mit einer Zeitmaschine zurückfahren? Jesus würde ich natürlich gerne mal kennenlernen (lacht). Das wäre die eine Sache. Sonst: Zum 9. November 1989. Diese neue Freiheit, dieses Gefühl, das würde ich gern noch einmal erleben. Ich erinnere mich noch genau wo ich war, als die Nachricht vom Mauerfall kam: im Auto auf dem Weg an den Bodensee, ich war Firmpate für einen jungen Mann und fuhr zur Firmung. Im Auto kam dann die Meldung und ich dachte: »Ne, du hast dich verhört«, ich bin dann an die Seite gefahren und konnte es nicht fassen. Das ist für mich auch biografisch ein wichtiges Ereignis, denn nach der Wende war ich in Erfurt, Weimar und Thüringen tätig. Das war eine prägende Zeit. Ostdeutschland ist ein wichtiger Teil meines Lebens. 4. Welches ist Ihr liebstes Kirchenlied? »Ich lobe meinen Gott, von ganzem Herzen …« (GL 400). Warum? Weil es mich immer wieder aus dem Sumpf zieht, wenn ich Sorgen habe oder auch nur keine gute Laune. 5. Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Die Bibel auf jeden Fall. Und: die Kinderlieder von Helene Fischer, die macht das so toll mit dem Kinderchor »Die Blankenäschen« – und weil ich einfach Kinder mag. Ich war lange Jahre Schulseelsorger, einmal wollte ein Pressereferent ein Foto von mir machen und ich habe darauf bestanden, dass das vor der Schule stattfindet. Das bin einfach ich, das musste sein. Und damit es nicht zu einsam wird, würde ich auf die Insel noch einen Lieblingsmenschen mitnehmen. 6. Berge oder Meer? Meer. Eindeutig. Die frische Luft, die Weite, der Horizont – da kommt mir direkt ein Psalm in den Sinn »Du führst mich ins Weite …«. Hier kommt jetzt der Pfarrer durch (lacht). Aber auch das Meeresrauschen finde ich sehr schön, es beruhigt ungemein. 7. Sie haben einen Wunsch frei – was wünschen Sie sich? Ehrlich gesagt: So umsorgt zu sein, wie ich es jetzt bin. Ich hatte schon viel mit Menschen in prekären Lagen zu tun, all diese Sorgen habe ich nicht. Wir haben hier großes Glück mit den Menschen, die sich um uns kümmern. Ich bin dafür sehr dankbar. 8. Sie sind Pallottiner, weil… … ich bei ihnen ein zweites Zuhause gefunden habe. Die Patres haben mich als gebürtigen Rheinbacher sehr geprägt. Ich habe erlebt, wie sie als Seelsorger immer ansprechbar und für uns da waren. Diese Hingabe, auch der Brüder in der Küche und den anderen Werkstätten, hat mich beeindruckt, das tut sie auch jetzt noch. So wollte ich auch werden. Vielleicht ist es gelungen. Ehemalige Schüler sind mal auf mich zugekommen und haben mich gebeten, einen Gottesdienst zum Abschied des Vinzenz-Pallotti-Kollegs mit ihnen zu feiern: „Mehr Pallotti und Rheinbach wie Sie, das geht gar nicht“. ZUR PERSON: Pater Heinz-Willi Rivert SAC Geboren 1960 in Rheinbach bei Bonn. Katholischer Priester in der Gemeinschaft der Pallottiner, Diplom in Theologie und in Psychologie. Ehemals in der Jugend-, Pfarr-, Schul- und Hochschulseelsorge tätig, kurz nach der Wende von 1989 auch für drei Jahre im Bistum Erfurt. Seit 2020 lebt er im Missionshaus der Pallottiner in Limburg / Lahn. Er ist tätig in der Seelsorge, in religiöser Erwachsenenbildung und in der freien Mitarbeit bei verschiedenen Publikationen. Unter anderem ist er Autor für das Pallottiner-Magazin »das zeichen«.

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