PALLOTTIS WERK Informationen der Pallottiner in Deutschland und Österreich Friedberg D 11906 / 5020 Salzburg Heft 4 / 75. Jahrgang / Dezember 2024 Bruchsal Abschied von einem Ort des Aufbruchs Seite 6 Nigeria Eine Vision ist wahr geworden Seite 9 Porträt Pater Hans Buob ist beseelt von Pallotti Seite 13 So hilft ein Pallottiner in der Ukraine Im Krieg ist Pater Grynevych als Seelsorger und Manager gefragt Seite 3 – 5
2 PALLOTTIS WERK // ISSN 1439-6580 Kostenlose Informationszeitschrift der Pallottiner in Deutschland und Österreich. 75. Jahrgang Erscheint viermal jährlich. Erscheinungstag dieser Ausgabe: 1. Dezember 2024. Herausgeber: Pallottiner Körperschaft des öffentlichen Rechts Vinzenz-Pallotti-Straße 14 86316 Friedberg (Bayern) Redaktionsanschrift: PALLOTTIS WERK Vinzenz-Pallotti-Straße 14 86316 Friedberg (Bayern) Tel. 08 21/600 52-0 Fax 08 21/600 52-546 redaktion@pallottiner.org www.pallottis-werk.de Redaktion: Alexander Schweda (V.i.s.d.P.), Andreas Schmidt Für unverlangt eingesandte Bücher, Manuskripte, Fotos, Dias o.Ä. übernehmen wir keine Haftung. Es erfolgt keine Rücksendung. Vertrieb und Verlag: Pallottiner KdöR Wiesbadener Str. 1 65549 Limburg Satz und Grafik: FRIENDS Menschen Marken Medien www.friends.ag Herstellung: Weiss-Druck GmbH & Co. KG Hans-Georg-Weiss-Straße 7 52156 Monschau Klimaneutral gedruckt auf umweltschonend produziertem Recyclingpapier – ein kleiner Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung Bildnachweis: Titelseite: Für Pallottinerpater Vyacheslav Grynevych ist es ein schöner Moment in schwierigen Zeiten, wenn er als Caritas-Spes-Geschäftsführer eine Spendenbox an ein Kind übergeben kann. Seite 1, 4, 5: Caritas-Spes Ukraine, Pater Vyacheslav Grynevych Seite 2: Andreas Schmidt Seite 6, 7, 9, 13: Alexander Schweda Seite 9: Patrizia Russo Seite 10, 15: Pallottiner Seite 12: Exerzitien-Haus St. Ulrich Seite 11: Dieter Fluck Seite 14: Unio, Thomas Philipp Reiter Rätsel: P. Johannes Moosmann Das freundliche Gesicht der Ukraine-Hilfe Seite 3 – 5 Abschied von einem Ort des Aufbruchs Seite 6 Entschieden in eine lebendige Zukunft Seite 7 Das MaZ-Team der Ungewöhnlichen Seite 8 Nigeria – Eine Vision ist wahr geworden Seite 9 bunt & bewegt Seite 10 Einblicke in das Limburger Missionshaus Seite 11 Ein Exerzitien-Haus mit langer Vorgeschichte Seite 12 Pater Buob will Menschen zu Gott führen Seite 13 Aufbruch mit neuer Freude und Hoffnung Seite 14 Im Gedenken Seite 15 Grußwort Die Einweihung des Mutterhauses in Nigeria war für mich ein vorgezogenes Erntedankfest. Es war Ende September und ich war gerade erst in unserem Haus in Mbaukwu in Nigeria angekommen. Wie immer bei großen Festen liefen die Vorbereitungen für die Einweihung noch bis zum letzten Moment. Alle halfen mit beim Putzen der Kirche, beim Vorbereiten der Feier, Kochen für die Gäste, und Proben der Musik. Eine wunderbare Spannung lag in der Luft. Und ich: Gerade angekommen, mehr Gast als Beteiligter, saß das erste Mal in der neuen Kapelle in Mbaukwu. Mitten im Gewirr und Getriebe um mich, hatte ich plötzlich meinen ganz persönlichen Moment der Dankbarkeit! Seit 2018 haben wir überlegt und geplant. Haben uns auf Neuland gewagt, denn einfach ist es nicht, ein so großes Bauprojekt in Afrika zu unternehmen. Es gab Rückschläge und manche schlaflose Nacht. Den Druck zu spüren. Die Erwartungen der Mitbrüder in Nigeria und der deutschen Mitbrüder in Einklang zu bringen. Und in all den Jahren nicht das Vertrauen zu verlieren, dass es eine gute Entscheidung ist: Wir bauen ein Mutterhaus in Nigeria und legen damit einen Weg in die Zukunft! Mit dem Jugendzentrum knüpfen wir an die Geschichte der Pallottiner in Deutschland an – Rheinbach, Bruchsal oder Hersberg – und beginnen neu. Ein Moment der Dankbarkeit: Für die Menschen, die mitgeholfen haben, dass das Werk gelingen konnte. Die Wohltäter, die mit ihrer Spende mit an das Vorhaben geglaubt haben. Meinen Dank an Gott, dass er uns mit seinem Segen begleitet. Ihr P. Markus Hau SAC Provinzial DOWNLOAD VON PALLOTTIS WERK Sie können jederzeit die aktuelle Ausgabe von Pallottis Werk online herunterladen und sich auch frühere Ausgaben anschauen unter www.pallottiner.org/pallottiswerk
3 PALLOTTINER INTERNATIONAL Das freundliche Gesicht der Ukraine-Hilfe Caritas-Spes-Geschäftsführer Pater Vyacheslav Grynevych ist im Krieg als Multitalent gefordert Er ist ein vielseitig begabter Mensch mit einer herausfordernden Mission im UkraineKrieg: Pallottinerpater Vyacheslav Grynevych koordiniert von Kiew aus als Geschäftsführer der römisch-katholischen Caritas in der Ukraine (Caritas-Spes) weiterhin dringend notwendige humanitäre Hilfe – unterstützt unter anderem durch eine Spendenkampagne der Herz-Jesu-Provinz der Pallottiner. Er ist dann gleichermaßen als Seelsorger, Sozialarbeiter und Manager gefordert. Der 38-Jährige packt auch selber gemeinsam mit freiwilligen Helfern an und ist dann nicht als Priester zu erkennen. Außergewöhnlich ist seine künstlerische Seite. Pater Grynevych gestaltet Karten und Plakate wie ein Profi. Als Pallottiner ist Pater Grynevych in der Ukraine eher eine Rarität. Wobei sich dort eh nur knapp ein Prozent der Bevölkerung zur römisch-katholischen Kirche bekennt. Die orthodoxe Kirche ist deutlich in der Überzahl. Erst 1993 legte ein mittlerweile verstorbener Pater als erster Pallottiner in der Ukraine auf einem kleinen Bauernhof mit Pferden und Kühen los. Mittlerweile wirken in dem Land 18 Pallottiner – etwa die Hälfte von ihnen stammt aus Polen – in zehn Niederlassungen. Auch wenn es nur wenige Patres sind, sie haben viel bewirkt für Kriegsopfer, Ausgebombte, Vertriebene, Waisenkinder und krebskranke Kinder. Allein bei Caritas-Spes ermöglicht mittlerweile ein Team von 80 Leuten humanitäre Hilfe. Als Geschäftsführer fühlt sich Pater Grynevych verantwortlich für seine Mitarbeiter, aber auch für die unzähligen Hilfsbedürftigen. Dabei muss er schwierige Entscheidungen treffen. Wen kann man beispielsweise mit begrenzten Mitteln beim Wiederaufbau von zerstörten Häusern unterstützen? Vorrang hatte eine kinderreiche Familie, über die sich der Caritas-Geschäftsführer vor Ort informierte. Doch dann kam die alte verzweifelte Nachbarin dazu, deren Mann gelähmt ist und deren Sohn zwei Wochen zuvor im Krieg ums Leben gekommen war. Pater Grynevych hat dann zusätzlich einen privaten Spender für die alte Nachbarin aufgetrieben. Bei Notfällen wie diesen versucht der Pater Lösungen zu finden. Caritas-Spes-Geschäftsführer Pater Vyacheslav Grynevych ist im Krieg als Multitalent gefordert. Seine Pläne waren andere »Ich denke, dass Gott mich irgendwie auf diese Situation vorbereitet hat«, sagt der Pallottinerpater in bestem Englisch. Seine Pläne waren eigentlich andere. Nach dem Studium in Rom wollte er in den USA seine Studien fortsetzen. Doch dann folgte ein Jahr vor Kriegsbeginn der Ruf zurück in die Ukraine. »Und jetzt sind wir seit über zwei Jahren in einen Krieg verwickelt, nicht in Studien«, sagt der Caritas-Spes-Geschäftsführer. Die Herausforderungen sind durch eine Vielzahl von Projekten wie Wiederaufbauhilfen und umgekehrt ständig neue Angriffe gestiegen. Für ihn als Caritas-Spes-Geschäftsführer steht trotzdem die konkrete Not von jedem einzelnen Menschen im Vordergrund. Er will ihnen nahe sein, auch psychologische und spirituelle Hilfe leisten, ihnen in die Augen schauen. Bei einem etwa sechsjährigen Mädchen, deren Gesicht durch Glassplitter entstellt war, ist Pater Grynevych das Hinsehen ausnahmsweise schwergefallen. Journalisten ermöglichten mithilfe einer Spendenaktion, dass das Mädchen operiert werden konnte. Dies klappte, obwohl der damals völlig übermüdete Pater Grynevych die an einem Interview interessierten Journalisten abgewimmelt und zu einem Mitbruder geschickt hatte. Diese und viele andere Lichtblicke in dunklen Zeiten sind für den Pallottinerpater ein Zeichen, dass Gott den leidenden Menschen im Krieg nahe ist. Wobei der 38-Jährige gesteht, dass es ihm nicht leicht fällt zu beten, wenn ein Kinderkrankenhaus bombardiert wird. Pallottinerpater Vyacheslav Grynevych bei einem Besuch in Friedberg. Lesen Sie weiter auf Seite 4 »
4 PALLOTTINER INTERNATIONAL Ein Leben unter Anspannung Ängstlich ist der Caritas-Spes-Geschäftsführer selbst in brenzligen Situationen nicht. Einmal nahe der Front geriet er in einem Fahrzeug mit Hilfsmitteln in ein Bombardement, blieb aber unverletzt. Pater Grynevych empfand das als stressig, hatte aber keine Angst um sein Leben. In der Ukraine ist es für ihn allerdings ein Leben unter Anspannung. Dies merkt er bei Dienstreisen im Ausland, bei denen er manchmal einen Mittagsschlaf einlegt, was zu Hause nicht möglich wäre. Eine gute Möglichkeit, seine Gefühle auszudrücken, ist für Pater Grynevych die Kunst. Früher hat er Freunden zu Weihnachten und Ostern selber gestaltete Karten geschickt. Mittlerweile kommt er auch bei seinen Computer-Graphiken nicht an dem alles beherrschenden Thema Krieg vorbei. Auf seinem Storchen-Poster fällt dies erst beim genaueren Hinschauen auf. Dann bemerkt man, dass das Storchennest oberhalb einer Sirene verkohlt wirkt. Dazu hat der Pater Verse der ukrainischen Dichterin Lina Kostenko geschrieben. In einer Strophe heißt: »Es scheint, als könnten Menschen nicht fliegen, aber sie haben Flügel, die den Himmel berühren«. Der Zugvogel kehrt auf dem Poster in sein Nest zurück. Pater Grynevych will damit auch folgendes darstellen: Wann ist der richtige Zeitpunkt für die ukrainischen Flüchtlinge zurückzukehren? Ihre Talente werden aus seiner Sicht eines Tages für den Wiederaufbau gebraucht. Eindeutiger spiegelt seine Weihnachtskarte von 2022 den Krieg wider. Zu sehen ist eine flüchtende Frau mit ihrem Kind vor brennenden Häusern – ähnlich wie er sie damals an einem Bahnhof gesehen hat. Pater Grynevych erkennt darin die Heilige Maria Abb. links: Auch das zunächst friedlich wirkende Motiv des Storchenposters von Pater Grynevych hat mit dem Krieg zu tun. Leleka heißt auf Ukrainisch Storch. Abb. rechts: Mit seiner Weihnachtskarte aus dem ersten Kriegsjahr 2022 hat Pater Grynevych »sichere Weihnachten« gewünscht.
5 PALLOTTINER INTERNATIONAL SPENDEN Damit Caritas-Spes in der Ukraine weiterhin helfen kann, wird um Spenden gebeten auf folgendes Konto: Bank für Kirche und Caritas eG IBAN: DE87 4726 0307 0018 1817 00 BIC: GENODEM1BKC Stichwort: Ukraine Nach Angriffen packt Pater Grynevych (auf der Autohaube mit roter Kappe) selber mit an, um zu helfen. Kinderspiel und zerstörte Kirche: Pater Grynevych erlebt im Krieg oft solche Gegensätze mit dem Jesuskind wieder. Auf einer anderen Karte hat er einen Engel dargestellt, der sich unter Menschen mischt. Er berührt sie als Zeichen der Unterstützung mit seinen Flügeln, ist ihnen nahe. Viele brauchen psychologische und spirituelle Unterstützung. Eltern, die Kinder verloren haben, Soldaten, die Traumatisches erlebt haben, Frauen, deren Männer vermisst werden. Aus Sicht von Pater Grynevych ist es sehr schwer oder fast unmöglich, sich auf Seelsorgegespräche mit solchen Kriegsopfern vorzubereiten. »Im Priesterseminar haben wir das nicht gelernt«, sagt der Pallottinerpater. Dennoch hat er sich auch dieser Herausforderung gestellt. Lob vom Kölner Kardinal Wie viel Trauer und Schmerz der Krieg verursacht, bekam auch der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki bei einem fünftägigen UkraineBesuch mit. Er übernahm spontan die Predigt bei einer Trauerfeier für drei getötete Soldaten. Unmittelbar danach folgte in derselben Kirche eine Trauung. Das Leben geht weiter. In Kiew informierte sich der Kardinal einen Nachmittag lang über die Arbeit von Caritas-Spes. Die Kölner Delegation war voll des Lobes darüber, wie sorgsam die Hilfsorganisation mit den Spenden umgeht und alles dokumentiert. Darauf legt Pater Grynevych großen Wert. Er hat sogar einmal Geld aus Amerika zurück überwiesen, weil er die strikten Vorgaben des Spenders nicht erfüllen konnte. Wichtig war es Pater Grynevych, dem Kardinal aus Deutschland Schauplätze der jüngsten Geschichte zu zeigen, die den Ukrainern besonders wichtig sind. An der Gedenkwand mit Fotos von tausenden Kriegstoten wirkte der Kardinal sehr berührt und betete. Mit dem zentralen Majdan-Platz, einem Symbol der ukrainischen Unabhängigkeit, verbindet Pater Grynevych persönliche Erinnerungen an die Proteste 2004 und 2014: »Ich habe in meinem kurzen Leben dort an zwei Revolutionen teilgenommen.« Der Pallottinerpater wollte dem Kardinal gerade die Bedeutung dieses Ortes schildern, als ihn ein Soldat unterbrach. Er bat um den Segen von Kardinal Woelki und bekam ihn. Wie sich herausstellte, dient der Soldat und Mediziner aus Litauen auf Seiten der Ukrainer in einer internationalen Einheit. So war Pater Grynevych im Nachhinein froh über die Unterbrechung. Denn für ihn war es gleich ein doppeltes Zeichen der internationalen Solidarität. Der Einsatz des Soldaten aus Litauen und der Besuch des deutschen Kardinals zeigten ihm: »Wir sind nicht allein.« Wichtig ist es Pater Grynevych zu zeigen, wie dankbar er für die Unterstützung der Spender und Partner wie der Pallottiner ist. Er befürchtet, dass der Krieg so bald nicht enden wird. Jeder Kriegstag gleicht für ihn einer weiteren Station eines langen Kreuzwegs. »Wie viele Kreuzwegstationen liegen noch vor uns?«, fragt sich Pater Grynevych. Andreas Schmidt
6 PALLOTTINER VOR ORT Abschied von einem Ort des Aufbruchs Nach 110 Jahren im Paulusheim in Bruchsal ziehen die Pallottiner weiter Nach knapp 110 Jahren haben sich die Pallottiner bei einem Schul- und Hausfest von ihrem Paulusheim in Bruchsal verabschiedet. Bei einem großen Festgottesdienst in der Stadtkirche warf Pallottiner-Provinzial Pater Markus Hau den Blick aber vor allem nach vorne in die Zukunft und bekannte: »Man muss auch gehen dürfen.« Eine große Anzahl von Festgästen war gekommen, um mit den Pallottinern Abschied zu feiern. Nicht fehlen durften die vielen Pallottiner, die einst Lehrer, Direktoren oder Schüler am Paulusheim gewesen waren, sowie der Interimsrektor von Bruchsal Pater Christoph Lentz. Während Konzelebranten und die große Schar an Schülern als Ministrantinnen und Ministranten den Altar umringten, kreiste die Predigt von Provinzial Pater Markus Hau um zwei Pole. Nämlich: Wo findet der Mensch seinen Ort der Ruhe? Und: Darf man weggehen? Anhand des Evangeliums, in dem Jesus seine Jünger einlädt auszuruhen, um dann doch wieder weiter zu hetzen, betonte der Provinzial, dass es einen festen Ort der Ruhe nicht gebe. Nur im Zwischendrin, im Übergang, gebe es kurze Momente des Atemholens, mittendrin im Leben also. Und so sei auch das Paulusheim kein Ort der Ruhe gewesen – auch wenn es wie eine Burg aussehe, sondern immer auch ein Ort des Aufbruchs. Von dort seien Mitbrüder nach Südamerika aufgebrochen und von dort seien Impulse in die Provinz ausgegangen. »Wir wagen es wegzugehen« »Darf man das: weggehen?«, fragte Pater Hau und antwortete: »Wir wagen es wegzugehen.« Es sei eine große Übung, »nicht am Bleiben zu kleben«. Pater Hau legte nach: »Verrät man sein Erbe, wenn man weggeht?« Und er versicherte: Das Gegenteil sei der Fall. Es sei ihre Berufung, so wie der Apostel Paulus die Berufung spürte, die Gemeinde in Ephesus zu verlassen und weiterzuziehen. Die Pallottiner wagten es nun, sich zu konzentrieren auf die geringer werdenden Kräfte und wagten den Sprung nach Afrika, wo die Pallottiner wachsen. In ihrem Grußwort würdigte Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick die Verdienste der Pallottiner und hob hervor, dass ihr Weggang für die Stadt Bruchsal nach 110 Jahren schon eine Zäsur darstelle. Denn auch die Zivilgesellschaft habe »vom Sauerteig der Pallottiner profitiert«. Die Patres hätten viele Menschen geprägt, die heute in ihrem Geist in der Region tätig seien. Auch Domkapitular Dr. Peter Kohl blickte auf die 110 Jahre des Wirkens der Pallottiner in Bruchsal zurück. Er betonte, dass damit nicht nur der Schuldienst verbunden gewesen sei, sondern auch zahlreiche Vertretungen in der Region, Seelsorgegespräche und Beichten. »Sie haben gesät, möge die Saat aufgehen«, meinte der Domkapitular. Am Ende scheint die Sonne Passend dazu verlieh Elternbeiratsvorsitzende Carmen Rodrigues dem Pastoral-Team der Schule den Pallotti-Preis für ihr Engagement. Und Schulleiter Markus Zepp betonte, dass rund 900 Menschen in der Schule täglich die christlichen Werte brauchten. Heute sei es aber an der Zeit ein rauschendes Fest zu feiern. Und mit Blick auf das Wetter, das ursprünglich Gewitter verheißen hatte, meinte er: Es sei wie oft im Leben: »Man hat Angst, Zukunftssorgen und am Ende scheint die Sonne.« Alexander Schweda In einem Abschiedsgottesdienst blickten Provinzial Pater Markus Hau (links) und Domkapitular Dr. Peter Kohl auf das 110-jährige Wirken der Pallottiner im Paulusheim in Bruchsal zurück.
PALLOTTINER AUS DER PROVINZ 7 Entschieden in eine lebendige Zukunft Am Tag der Provinz in Limburg ging es darum, gute Entscheidungen zu treffen Entscheidungen treffen – dieses Thema stand im Mittelpunkt des diesjährigen Tages der Provinz in Limburg. Dabei lud Provinzial Pater Markus Hau dazu ein, sich an den Entscheidungsprozessen bis zur Provinzversammlung mit Ideen zu beteiligen. An der Provinzversammlung selbst seien diesmal alle Pallottiner, nicht wie bisher nur die Delegierten, an einem Tag eingeladen zu kommen und mitzudiskutieren. Es war viel Bewegung im Richard-HenkesSaal des Missionshauses in Limburg. Auf der Leinwand erschienen immer mehr live zugeschaltete Köpfe aus Nigeria, Malawi und Südafrika und boten ein buntes Bild. Vor der Leinwand fanden sich nach und nach etwa 60 Mitbrüder ein. Dann konnte es losgehen. Von Nigeria aus stimmten junge Philosophiestudenten aus Mbaukwu per Video mit Chorgesang auf den Tag ein. Der Limburger Rektor Pater Alexander Holzbach begrüßte Mitbrüder aus Bruchsal, Hersberg, Friedberg, Westfalen, Österreich, Vallendar und Warschau sowie 47 zugeschaltete Stationen aus Afrika. Sieben gute Schritte zur Entscheidung Wie Entscheidungen gut getroffen werden können, darauf ging Vize-Provinzial Pater Björn Schacknies in seiner Predigt im Gottesdienst ein. Die sieben Schritte des Heiligen Ignatius von Loyola gab Pater Schacknies dabei seinen Mitbrüdern auf den Weg: Erstens die Frage, ob überhaupt eine Entscheidung ansteht. Zweitens gelte es, Entscheidungsalternativen zu suchen. Zum Dritten solle man Pro und Kontra abwägen, um dann viertens auf seine inneren Regungen zu hören. Im fünften Schritt könne man Gott um den Mut und die Freiheit bitten, wirklich entscheiden zu können. Wenn dann in einem sechsten Schritt die die inneren Regungen auf Zukunftsfähigkeit überprüft würden, stelle sich für die richtige Entscheidung Trost ein. Dann gelte es in einem siebten Schritt die Entscheidung auch in einer Handlung umzusetzen. Am Begegnungsnachmittag referierten vier Mitbrüder über ihre Erfahrungen mit Entscheidungen. So erzählte Pater Wolfgang Weiss davon, wie wichtig es sei, ins Gespräch zu kommen und seine Meinung zu äußern. Als Leitspruch stelle Pater Sascha Heinze den Satz »Sei ein Mensch« in den Vordergrund. Und Mensch zu sein bedeutet für ihn immer auch, mehrere Perspektiven einnehmen zu können. Pater Paul Ifeji, Leiter des Jugendzentrums in Nigeria, erzählte, dass es bei Entscheidungen in seinem Leben immer darauf ankam, den richtigen Fokus zu finden. Dabei habe er im Ergebnis auch immer Überraschungen erlebt. Pater Simon Khubone, der das StudierendenSeminar in Merrivale (Südafrika) leitet, betonte, dass man Entscheidungen so treffen müsse, dass Gegenkräfte keinen Raum bekämen. Im Austausch untereinander sammelten die Teilnehmer weitere Aspekte von Entscheidungsprozessen. »Ich brauche euch alle« Provinzial Pater Markus Hau betonte am Ende, dass es vor allem auf der anstehenden Provinzversammlung darauf ankäme, gute Entscheidungen zu treffen. Er lud daher alle ein, an einem Tag zu kommen und mitzureden. Denn es sei eine Chance, die Provinz in die Zukunft zu führen und wieder lebendig werden zu lassen. »Es wird anstrengend, aber auch schön«, prophezeite der Provinzial und betonte: »Ich brauche dazu euch alle.« Alexander Schweda Die über Videoleinwand aus Nigeria zugeschalteten Philosophiestudenten stimmten mit ihrem Chorgesang auf den Tag der Provinz in Limburg ein.
8 PALLOTTINER DAHEIM UND DRAUSSEN Ein Team der Ungewöhnlichen Drei Menschen starten mit dem Pallotti-MaZ-Projekt in einen neuen Lebensabschnitt Üblicherweise sind es Schüler und Studenten zwischen 18 und 28 Jahren, die sich im Pallotti-MaZ-Programm auf den Weg ins Ausland machen. MaZ bedeutet »Mitleben auf Zeit« (MaZ) in einem Freiwilligendienst einer Ordensgemeinschaft. Diesmal sind bei den Pallottinern drei Teilnehmer ausnahmsweise bereits mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung dabei. Was bewegt sie dazu, sich MaZ anzuschließen? Ein Schlossermeister, ein Krankenpfleger und eine ehemalige Lehrerin, die schon im Ruhestand ist: Das ist das Team der Ungewöhnlichen. Und sie wollen damit vor allem einen neuen Lebensabschnitt einleiten, sich neu orientieren und dabei auch Altes loslassen. »Es ist ein guter Break«, sagt die 64-jährige Doris Kronberger. Sie hat mit ihrem Berufsleben abgeschlossen und betritt nun eine neue Lebensphase. Ihr Motto, sagt sie, lautet: »It‘s time to go otherwise« – »Es ist Zeit, etwas anderes zu tun«. Die Wienerin hat im berufsbildenden Bereich als Lehrerin gearbeitet und mit einem großen Fest diese Zeit beendet. Nun gehe es ans vorübergehende Loslassen von Kindern, Mann, Mutter, Schwiegereltern, Schwester. Vor allem das Verantwortungsgefühl loszulassen sei nun richtig und gut und einfach nicht erreichbar zu sein. Allerdings wird sie kein ganzes Jahr in Tansania verbringen, sondern drei Monate. Diese Zeit ist also überschaubar. Langjähriger Wunsch geht in Erfüllung Der 27-jährige Aaron Höschle hatte dagegen schon lange den Wunsch, in seinem gelernten Beruf als Krankenpfleger ins Ausland zu gehen. Zwar hat er inzwischen ein Studium in Geschichte und Philosophie begonnen, aber als sich nun über Pallotti-MaZ die Chance ergab, seinen Wunsch zu erfüllen, hat er zugegriffen. Dankbar ist er den Pallottinern vor allem, weil sie eine Krankenpflege-Stelle in Tansania extra für seinen Freiwilligendienst eingerichtet haben. »Es ist schön, dass es jetzt klappt, und ich bin gespannt, was das mit mir macht«, sagt er. Möglich sei für ihn auch, danach in die Entwicklungshilfe zu gehen. Zumindest zeitweise im Wechsel von zwei Jahren vielleicht. Zum Beispiel bei »Ärzte ohne Grenzen«. Dafür gebe es dann auch Weiterbildungen. Spannend für alle ist es natürlich, wie Familie und Freunde mit der Auszeit umgehen. Klappt es, Kontakt zu halten? Schlossermeister Jakob Gasser meint dazu aber, dass eine gute Freundschaft so eine Zeit aushalten müsse. »Eine perfekte Stelle« Der 26-jährige Jakob Gasser will in Malawi vor allem neue Erfahrungen sammeln. Schön findet er auch, dass er dort sein handwerkliches Können einbringen könne und gleichzeitig mit Kindern und Jugendlichen arbeite. »Eine perfekte Stelle«, findet er. Und was danach kommt, werde sich zeigen. Als Meister sei er frei. Vielleicht fange er noch ein Studium an, überlegt er. Oder er könne den Aufenthalt in Malawi verlängern, um dann in die Entwicklungshilfe zu gehen. »Ich könnte aber auch bei meiner alten Firma wieder anfangen«, sagt er. Viele Optionen also. Und diese Freiheit sei für ihn »ein Zugewinn«, betont er. Für Doris Kronberger ist der Freiwilligendienst nun eine Freiheit, die sie bewusst gewählt hat, und sie freut sich auf das ostafrikanische Land Tansania. Auch Jakob Gasser ist fasziniert von dem benachbarten Malawi und will herausfinden, ob die Menschen dort glücklicher sind als hierzulande. Genau das interessiert auch Aaron Höschle. Und Jakob Gasser will dabei eines sehen: Was braucht man wirklich? Alexander Schweda Jakob Gasser, Doris Kronberger und Aaron Höschle (von links) engagieren sich beim Freiwilligendienst Mitleben auf Zeit in Afrika. MITLEBEN AUF ZEIT MaZ steht für »Mitleben auf Zeit« und ist ein Freiwilligendienst, der jungen Menschen die Möglichkeit bietet, für eine bestimmte Zeit in einer Ordensgemeinschaft in einem Land des globalen Südens mitzuleben, mitzubeten und mitzuarbeiten. Die Ursprünge des MaZ-Programms reichen zurück bis zum Katholikentag 1980 in Berlin. Damals äußerten junge Menschen gegenüber Vertretern von Ordensgemeinschaften den Wunsch, in einer solchen Gemeinschaft mitzuleben und mitzuwirken. Dies war der Beginn eines Programms, das seitdem viele Menschen begeistert hat und stetig gewachsen ist. https://pallotti-maz.de/
9 PALLOTTINER DAHEIM UND DRAUSSEN Eine Vision ist wahr geworden Zentrale und Jugendzentrum der Pallottiner in Nigeria sind eingeweiht In einem festlichen Akt ist die neue Zentrale der Pallottiner und das Jugendzentrum im nigerianischen Mbaukwu eingeweiht worden. Damit erhält die Delegatur in Nigeria die Möglichkeit, sich besser zu verwalten und die Jugend zu fördern. »Ich freue mich, dass wir damit nun die Verantwortung für die Delegatur verstärkt in nigerianische Hände legen können«, sagte Provinzial Pater Markus Hau bei der Eröffnungsfeier. Damit ist eine Vision wahr geworden, die bereits der Vorgänger von Pater Hau, Pater Helmut Scharler, vor Augen hatte. Vor allem das Jugendzentrum liegt Provinzial Pater Hau besonders am Herzen. Dort soll die persönliche Entwicklung von jungen Menschen gefördert, sollen ihre Talente entdeckt und soll das soziale Miteinander eingeübt werden. Der Delegat der Pallottiner in Nigeria, Pater Cosmas Onwukwe betonte, dass die Einweihungsfeier für die Pallottiner in Nigeria viel bedeute. Die Einweihung des Mutterhauses festige den Standort Nigeria. »Es zeigt, dass wir hier sind und bleiben«, sagte er. Der Grund und Boden, auf dem sowohl das Jugendzentrum als auch das Mutterhaus, die Zentrale der Pallottiner, nun stehen, wurde vom lokalen König Peter Anugwu gefördert. Es soll ein Ort des Jugend-Apostolats, ein Wohnort für die Mitbrüder, ein Platz des Lernens und der Evangelisation, des Gebets und spirituellen Handelns sein. In dessen Zentrum steht die Kapelle, die am selben Tag eingeweiht worden ist. Aus einem Ende entsteht Neues Die feierliche Zeremonie der Einweihung von Gebäude, Kirche und Altar leitete der Bischof von Awka, Paulinus Ezeokafor. Er betonte, es sei eine großartige Leistung der Pallottiner, nun diesen permanenten Sitz für Nigeria errichtet zu haben: »Diese Feiern sind die Frucht eures Engagements für eure Mission, Gott durch eure Taten der Liebe sichtbar zu machen.« Das Projekt in Nigeria zeigt laut Provinzial Pater Hau, wie aus einem Ende etwas Neues entstehen kann. Denn die Investitionen in Nigeria sind finanziert worden durch den Verkauf der Rheinbacher Niederlassung. Damit führen die Pallottiner vor allem die Jugendarbeit, der sie in Rheinbach verpflichtet waren, auch in Afrika fort. Mit der Einweihung erreicht eine lange Geschichte von Fügungen ihren Höhepunkt. Was mit der Initiative von Monsignore Pfarrer Dr. Martin Chukwubunna Ezeokoli begann, der 1998 eine Pallotti-Jugendgruppe in Nigeria gründete, setzte sich mit dem Engagement von Pater Peter Hillen fort. Aus dessen Initiative gingen dort die ersten Pallottiner hervor. Ideen mit Leben füllen Zunächst war Nigeria Teil der Regio Kamerun. 2017 beschloss die Provinzversammlung der Herz-Jesu-Provinz, die Verantwortung für diese Einheit zu übernehmen und der Provinz anzuschließen. Am 1. September 2019 wurde die Delegatur errichtet. 2023 konnte der erste Teil der neuen Zentrale in Mbaukwu bezogen werden. Bei einer von Provinzial Pater Markus Hau und Provinzrat Pater Alexander Diensberg geleiteten Zukunftswerkstatt im Vorjahr ging es um künftige Schwerpunkte der Pallottiner in Nigeria. Als Projekte zeichneten sich dabei eine Farm, eine Augenklinik und eine Schule ab. Die nigerianischen Mitbrüder wollen diese Ideen nun mit Leben füllen. Alexander Schweda Farbenfroh ging es bei der Einweihung der Zentrale der nigerianischen Pallottiner mit Jugendzentrum in Mbaukwu zu. Dabei reihte sich auch Provinzial Pater Markus Hau (rechts) mit ein.
10 PALLOTTINER BUNT & BEWEGT Ein Team des Jugendhofs Pallotti aus Lennestadt-Altenhundem im Sauerland hat sich eine AusZeit im Apostolatshaus der Pallottiner in Hofstetten im vorderen Bayerischen Wald gegönnt. Acht Teilnehmer des Gruppen- und Seminarhauses verbrachten dort sechs Tage lang eine intensive Zeit bei ihren ersten Pallotti-Exerzitien unter dem Motto »Wachsen zur In Meran würde man gerne länger bleiben. Doch gerade einmal eineinhalb Tage blieben dem Generalrektor der Pallottiner, Pater Zenon Hanas (Dritter von rechts), und den drei Räten Pater Joseph Jules Nkodo, Pater Rahul Philips und Pater Jeremiah Murphy Zeit für ihren Besuch in der idyllisch gelegenen Casa Pallotti. Sie kamen zur Generalvisitation mit den beiden Pallottinern in Meran, Bruder Maiko Seibert und Pater Jochen Ruiner. Bei der alle sechs Jahre anstehenden Generalvisitation geht es um persönliche Fragen und Themen der MitJosefstreffen der Mitbrüder über 60 AusZeit in Hofstetten Generalrektor besucht Casa Pallotti Zum ersten Mal haben die Mitbrüder über 60 Jahren zum sogenannten Josefstreffen in Friedberg zusammengefunden. Dabei reflektierten die 25 Teilnehmer unter der Moderation von Provinzial Pater Markus Hau, Vizeprovinzial Pater Björn Schacknies und Provinzrat Pater Alexander Diensberg ihr bisheriges pallottinisches Leben. Es ging dabei um Themen, was sie davon in der Zukunft bewahrt haben wollen und was nun konkret dran ist. Grundtenor war dabei neben dem Älterwerden der Wunsch danach, dass die Buntheit der Pallottiner gewahrt werde. Unter dem Motto »Die Weisheit der Alten, Schatz für die Jungen« schauten ebenfalls die Mitbrüder ab 60 JahFülle des Lebens«. Ziel war es, gemeinsam innezuhalten und sich mit verschiedenen Aspekten des Glaubens auseinanderzusetzen. Die Begegnungen mit den Pallottinern vor Ort, Pater Markus Reck und Pater Norbert Lauinger, bereicherten die Tage. ren bei ihrer Fortbildung in Friedberg zurück auf ihr reiches Leben. Gleichzeitig blickten sie mit Pfarrer Dr. Bernhard Ehler in die Zukunft ihrer Gemeinschaft und was sie den Jüngeren dafür mitgeben können. brüder und darum, welche Aufgaben die jeweilige Niederlassung der Pallottiner erfüllt.
11 PALLOTTINER VOR ORT Einblicke in das Missionshaus Die Pallottiner in Limburg öffnen ihre Türen für unerwartet viele Gäste Mit einem so großen Andrang am Tag des offenen Missionshauses in Limburg hatte Rektor Pater Alexander Holzbach nicht gerechnet. Etwa hundert Besucherinnen und Besucher waren schon zur Kaffeetafel gekommen und im Laufe des Nachmittags wurden es immer mehr. Es waren nicht nur Neugierige, die einmal einen Blick hinter die Klostermauern werfen wollten. Viele bekundeten durch ihre Teilnahme auch ihre langjährige Verbundenheit und Dankbarkeit für die Dienste, die die Patres und Brüder selbst im hohen Alter wahrnehmen. Ein Mitsingkonzert bildete den Abschluss des Tags des offenen Missionshauses in Limburg. »Viele kennen das Haus von außen. Da haben wir uns gedacht, warum sollen wir es nicht einmal von innen zeigen.« Mit diesen Worten begrüßte Rektor Pater Alexander Holzbach die Gäste und gab einen historischen Überblick. 1892 waren die beiden ersten Pallottiner nach Limburg gekommen und hatten den Walderdorffer Hof, einen ehemaligen Adelssitz in der Altstadt, zu ihrem Zentrum für die Missionsarbeit in Kamerun gemacht. Als die Gemeinschaft in Limburg auf 80 Mitglieder angewachsen war, reifte der Entschluss für den Neubau. »Draußen in der Natur zwischen der Frankfurter- und der Wiesbadener Straße«, wie es damals hieß. Einst waren es Selbstversorger »Sie sitzen nun in dem fast unveränderten Saal von 1897, in den man normalerweise nicht hineinkommt«, sagte Pater Holzbach. Die Gäste durften den Kreuzgang, freilich auch die Buchhandlung besuchen. Früher tummelten sich auf dem großflächigen Gelände bis zu 500 Patres und vor allem Brüder. Der Rektor erinnerte an die einstige klostereigene Vollversorgung. Dafür sorgten unter anderem die Landwirtschaft, Gärtnerei, die Werkstätten wie die Druckerei. Seit 1911 gebe es den eigenen Friedhof, 1927 sei die Kirche eingeweiht worden, die 1944 zur Pfarrkirche St. Marien wurde. Im Krieg habe das Pallottinergebäude ein Notlazarett beherbergt und sei Hilfskrankenhaus gewesen. Ältere Menschen erinnerten sich an das eindrucksvolle Missionsmuseum. Heute leben noch 45 Mitbrüder im Haus, die meisten im Altenheim. Zeitlos mutige Baukunst Wer glaubte, alles über die Pallottinerkirche zu wissen, wurde von André Kramm eines Besseren belehrt. Der Limburger Architekt lobte das über 500 Menschen fassende Gotteshaus in den höchsten Tönen als zeitlos mutiges Zeugnis einer Baukunst ohne bestimmten Baustil. Für Jan Hubert Pinand, damals Architekt und Hochschullehrer in Darmstadt, sei es sein erstes Kirchenprojekt gewesen. Es unterscheidet sich von der damals üblichen Kirchenbauweise. »Die Pallottiner wollten keine Säulen, aber beidseitige Nischen«, sagte Kramm. So habe die Kirche keine geraden Flächen, sondern Falten. Tiefe Fensternischen und die 98 Nischen im Chorraum sorgten für Lichtelemente. Der Kirchenraum beeindrucke durch seine Leichtigkeit: kompakt, gleichzeitig groß. 2018 erfolgte eine umfangreiche Renovierung. In der Kirche fand im Anschluss ein Mitsingkonzert statt. Unter dem Titel »Menschen wacht auf« hatten sich wiederum weit mehr Gläubige eingefunden als die Initiatoren erwartet hatten. Angeleitet von einem Projektchor aus dem Haus Wasserburg in Vallendar wurde unter Leitung der Pallottinerpatres Alexander Diensberg und Jörg A. Gattwinkel kräftig mitgesungen. Dieter Fluck
PALLOTTINER WO WIR WIRKEN 12 Einkehrtage Frühjahr 2025 Unser Glaube ist das wertvollste Geschenk P. Scheer und Br. Budéus 24.01.2025 96103 Hallstadt, Pfarrheim, Lichtenfelser Str. 6 01.02.2025 96138 Burgebrach, Edith Stein Haus, (nahe der Kirche) 08.03.2025 96145 Sesslach, Marktcafe Sesslach, Flenderstr. 40 – 42 09.03.2025 96117 Memmelsdorf, Pfarrheim, Poststr. 10 11.03.2025 96215 Lichtenfels, Pfarrheim, Konrad-Adenauer-Str. 20 12.03.2025 96199 Zapfendorf, Pfarrheim, Herrngasse 2 13.03.2025 97688 Bad Kissingen, Pfarrheim, Hartmannstr. 2 16.03.2025 9 7421 Schweinfurt, Pfarrzentrum St. Kilian, Friedrich-Stein-Str. 30 17.03.2025 97072 Würzburg, Rita Schwestern, Friedrich-Spee-Str. 32 18.03.2025 96106 Ebern, Kath. Pfarrzentrum, Pfarrgasse 4 22.03.2025 96250 Ebensfeld, Jugendheim, Kirchgasse 7 05.04.2025 91359 Leutenbach, Pfarrheim, Am Pfarrgarten 6 Weitere Infos und Anmeldung per E-Mail an Timo.schaarschmidt@pallottiner.org oder Telefon 06431/401-247 »Wir hatten eine Vision« Das Exerzitien-Haus St. Ulrich in Hochaltingen hat eine 500-jährige Vorgeschichte Auf eine 500-jährige Geschichte kann das Spital zum Heiligen Geist in Hochaltingen im bayerischen Landkreis Donau-Ries zurückblicken: Das große Jubiläum wurde vier Tage lange gefeiert. Das Spital in Hochaltingen hat eine interessante Geschichte und sorgt dort für viele Übernachtungen. Das Exerzitien-Haus St. Ulrich in Hochaltingen versteht sich als Ort der Erneuerung des Glaubens und liegt idyllisch am Nordrand des Nördlinger Rieses. Das Gebäude, das 500 Jahre alt geworden ist, kennen viele in Hochaltingen. Mit 33 Jahren ist das dort untergebrachte Exerzitien-Haus St. Ulrich, wo Pallottinerpater Hans Buob wirkt, noch vergleichsweise jung. Es ist weniger bekannt. Wobei – das stimmt nicht so ganz: Es ist nur in der Region nicht so bekannt. Überregional schätzt man es sehr wohl trotz der ländlichen Gegend. Das zeigen allein die jährlich 10.000 Übernachtungen, die das Haus vor Corona hatte und denen es sich langsam wieder annähert. Gegründet von Grafen Das Spital hat seinen Ursprung im Jahr 1523. Gegründet wurde es vom Grafen von Hürnheim. Es war Heimat für Vollwaisen, Arme und Bedürftige. Über die Jahrhunderte gab es verschiedene Eigentümer, bis 1990 waren es die Dillinger Franziskanerinnen. Sie verlegten ein Altenheim ins Schloss, modernisierten und erweiterten das Spital und nutzten das Gebäude als Fachakademie für Hauswirtschaft. Als niemand mehr Hauswirtschafterin werden wollte und die Dillinger keine Schwestern mehr hatten, gaben sie das Haus auf, erzählt Barbara Huber. Sie übernahm mit Pallottinerpater Hans Buob das Spital, und wandelten es in das Exerzitien-Haus St. Ulrich um. »Wir hatten und haben eine Vision«, sagte Huber. »Es ist unsere Aufgabe, Platz zu schaffen, damit Gott kommen kann«. Diese Vision trägt sie noch heute und sie trägt das Haus auch wirtschaftlich. Es finanziert sich allein aus Spenden und Kurseinnahmen. 60 bis 70 Kurse finden jährlich statt. Es sind Seminare mit Themen wie Angst, Bindungsfähigkeit oder Gebetsschwierigkeiten, Kurse für Paare, Schweigeexerzitien. Viele ehrenamtliche Helfer tragen zum Bestehen des Hauses bei. Nach eineinhalb Jahren Planung wurde nun vier Tage lang gefeiert. Ein Festgottesdienst zum Jubiläum mit Weihbischof Florian Wörner eröffnete das Fest des Dankes. Es folgten drei Tage, in denen unter anderem über die Ideen des Ordensgründers Vinzenz Pallotti und das Vertrauen in die göttliche Vorsehung gesprochen wurde. Gitte Händel
PALLOTTINER WAS MACHT EIGENTLICH? 13 Beseelt von Pallotti Pater Hans Buob will Menschen zu Gott führen Er ist ein Mensch, der für eine Sache brennt. Bald 90 Jahre ist der Pallottinerpater Hans Buob alt. Und auch wenn er etwas gebückt am Stock geht, ist er immer noch begeistert von seinem Ordensgründer Vinzenz Pallotti, dem er mit dem dünnen Haarkranz fast ein bisschen ähnlich sieht. »Pallotti ist mir einfach wichtig«, sagt er und fügt etwas verschmitzt hinzu: »Ich bin richtig verliebt in ihn.« Pater Hans Buob ist auch ein gefragter Vortragsredner. Pater Hans Buob wohnt in einer Perle: die »Perle des Rieses« heißt es nämlich auf dem Ortsschild von Hochaltingen am Rand des Nördlinger Rieses. Die Welt, so scheint es, ist dort noch in Ordnung. Herausgeputzte, ordentliche Häuser stehen da am Hang und am Ortsrand das Haus St. Ulrich, in dem Pater Buob seit 33 Jahren lebt und wirkt. Als er das erste Mal in diese Gegend kam, versagte ihm der Kreislauf – später in seinem Leben folgten auch noch Herzprobleme – eine Krankheit, die ihn mit vielen Stents und Bypässen bis heute begleitet. Deshalb sagte er sich damals aufgrund dieses Herzversagens: »Hier gehe ich niemals hin.« Doch nun sind es Jahrzehnte geworden. »Ich kann nur staunen, dass ich noch lebe«, sagt der Pater. »Gott muss mit mir also etwas vorhaben.« Das Haus ruht auf drei Säulen Pater Buob ist beseelt von der Idee Vinzenz Pallottis. Sein Exerzitien- und Glaubenshaus in Hochaltingen hat er daher auf die drei Säulen gebaut, die Pallotti vorgibt: Mitarbeiter, Wohltäter und Beter. Und das Gebet ist das eigentliche Fundament, daher gibt es auch eine Gebetsschule für die Mitarbeitenden. »Gebet ist Entwicklung«, sagt Pater Buob. Das müsse man wissen. Es gebe betrachtendes Gebet, inneres Gebet, Ruhegebet bis zur mystischen Vereinigung mit dem dreifaltigen Gott. Am 1. Dezember 2024 wird Pater Buob 90 Jahre alt. Wie sieht er die Zukunft von Hochaltingen? Pater Buob verweist auf Pallotti: »Er nimmt immer den Augenblick. Die Zukunft kenne ich nicht.« An dem Ort, wo man jetzt ist, müsse man schauen, was wichtig sei. Es gehe immer um: das Jetzt. »Was kann ich jetzt tun, damit Christus wachsen kann?« Das sei die Frage. Pater Buob fragt zudem: Woraus wird das Apostolat, auch das Laienapostolat gelebt? Antwort: »Aus der unendlichen Liebe«. Daraus erwachse das universelle Apostolat. Deshalb machten Pallottiner überall etwas anderes. »Sie fragen, was ist an diesem Ort jetzt wichtig? Dann mache ich das.« Pater Buob kritisiert, dass viele sich zu sehr an die Ideen an die Zukunft verlören. »Aber ich muss nicht wissen, was in zehn Jahren ist.« Wichtig ist ihm die Liebe zu Pallotti. »Seine Ideen sind so brauchbar für heute«, findet er. Und der Kern laute immer: Gott ist die unendliche Liebe. Alexander Schweda ZUR PERSON: Hans Buob wuchs in Zimmern ob Rottweil auf und trat 1955 in das Noviziat der Pallottiner in Untermerzbach ein. 1961 empfing er die Priesterweihe. Ab 1963 war er Kaplan in Augsburg in der Pfarrgemeinde Zwölf-Apostel. Anschließend wirkte er bis 1980 als Novizenmeister in Untermerzbach in der Nähe von Bamberg. Ab 1980 war er als Exerzitienleiter in Stuttgart und von 1984 bis 1990 im katholischen Evangelisationszentrum in Maihingen tätig. Seit 1990 ist er der Leiter des Exerzitienhauses St. Ulrich Hochaltingen.
14 PALLOTTINER FREUNDE UND FÖRDERER Ein »Medienkatholik« stößt zur Unio An dem Kraftort in Altötting wird Thomas Philipp Reiter aufgenommen In Altötting hat Pater Dr. Edward Fröhling im Rahmen einer Eucharistiefeier mit dem Deutsch- Belgier Thomas Philipp Reiter ein neues Mitglied in die Vereinigung des Katholischen Apostolats (UAC) – kurz Unio – aufgenommen. Aufbruch mit neuer Freude und Hoffnung Vereinigung des Katholischen Apostolats traf sich in Brindisi zum Kongress Unter dem Motto »Mit Christus, unserer Hoffnung, lasst uns gemeinsam mit neuer Freude und Hoffnung wieder aufbrechen« fand eine Woche lang in Brindisi der »IV. Internationale Kongress« der Vereinigung des Katholischen Apostolates (UAC) statt. Etwa 180 Teilnehmer aus allen Gegenden weltweit, in denen Pallottiner aktiv sind, kamen dort zusammen. Turnusgemäß findet diese pallottinische Zusammenkunft nur alle sechs Jahre statt. Der 55-Jährige bezeichnet sich selbst als »Medienkatholik«, da er unter anderem als Korrespondent katholischer Wochenzeitungen in Brüssel tätig ist und christlich-katholische Podcasts produziert. Der Aufnahme in die Unio ging eine fast einjährige Vorbereitungszeit unter anderem mit Exerzitien, aber auch eine Pilgerreise an das Grab des Heiligen Vinzenz Pallotti in der römischen Kirche San Salvadore in Onda voraus. Fröhling und Reiter kennen sich schon länger. So konnte der Priester und Deutschland-Koordinator der Unio in seiner Gottesdienstgestaltung in sehr persönlichen Worten auf das neue Mitglied eingehen. Zur Eröffnung sprach der Präsident des Allgemeinen Koordinationsrates der UAC, Pater Jacob Nampudakam. Er kündigte an, das Universalapostolat insbesondere mit Blick auf das Heilige Jahr 2025 noch wirksamer in den Mittelpunkt stellen zu wollen. »Gottes Treue und das Erlösungswerk Christi« machten ihm dabei Hoffnung, dass dies gerade in dieser Zeit gelingen könne. Der Kongress erstreckte sich über Workshops, Lebensbekenntnisse und vielfältige Gebetszeiten. Insbesondere die afrikanischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sorgten in Kleidung und Musik für Farbe. Die deutsche Aus Thomas solle ein Apostel der gewinnenden Rede werden, wünschte sich Pater Fröhling. Der Pallottinerpater war eigens aus Limburg nach Altötting angereist. An diesem gnadenreichen Kraftort und »Herzen Bayerns« ist die Marianische Männerkongregation beheimatet, der Thomas Philipp Reiter angehört. Vor etwa 50 Jahren hatte er mit seiner Mutter seine erste Pilgerreise dorthin unternommen. Und so stand die kleine Feier dann auch unter Gottesmutter Marias Stern. Sie hat im Kongregationssaal am Kapellplatz als »Patrona Bavariae« über das liturgische Geschehen um die Aufnahme in die UAC gewacht. Delegation, angeleitet durch Pater Dr. Edward Fröhling bestand vor allem aus Studenten der Vinzenz Pallotti University in Vallendar. Sie gestalteten eine kontemplative Anbetung in der beeindruckenden Kirche des gastgebenden Kollegs in Brindisi. Auch Papst Franziskus ließ es sich nicht nehmen, die Kongressteilnehmer auf dem Petersplatz während seines Angelusgebets aus dem Apostolischen Palast zu grüßen. Obligatorisch war zudem eine gemeinsame Messe in der Kirche San Salvatore in Onda, wo der Leichnam des heiligen Gründers der Gemeinschaft, Vinzenz Pallotti, ruht. Thomas Philipp Reiter Pater Dr. Edward Fröhling nahm in Altötting Thomas Philipp Reiter (links) als neues Mitglied der Unio auf. Im Rahmen ihres Kongresses machten Mitglieder der Vereinigung des Katholischen Apostolates (UAC) auch Station auf dem Petersplatz in Rom beim Angelusgebet des Papstes.
15 PALLOTTINER IM GEDENKEN Im Gedenken Pater Arnold Hartlaub geb. 18.01.1941 gest. 18.08.2024 Er selber bezeichnete sich als rustikalen Typ. Die ärmlichen Anfänge in der kleinen Landwirtschaft seiner Eltern bei Aschaffenburg hat Pater Hartlaub nie vergessen. Bodenständig verlief dann auch sein Berufseinstieg als Stahlbauschlosser. Doch er brach die Lehre ab und trat ein in das Spätberufenenseminar der Pallottiner in ImmenstaadHersberg. Nach dem Abitur, Noviziat, Studium und der Diakonatsweihe folgte 1968 die Priesterweihe in AugsburgHochzoll. Zunächst war er Kaplan in der Bayerwald-Pfarrei Grafenau, danach Regionalseelsorger für den Landkreis Miltenberg. 1979 übernahm Pater Hartlaub die Pfarrei St. Agatha in Aschaffenburg. Hier fand er die Aufgabe, die sein weiteres Leben ausfüllen und prägen sollte. Besondere Aufmerksamkeit schenkte er dem Zusammenwirken mit den Laien und ihren Gremien. Eigenhändig richtete er einen Partykeller ein, den er für viele Kontakte in der Pfarrei und darüber hinaus nützte. Nach 40 Jahren fiel ihm 2019 der altersbedingte Abschied von seiner Pfarrei schwer. Zunächst half er noch als Seelsorger in Aschaffenburg aus. Seine letzten Lebensmonate hat Pater Hartlaub bei seinen Mitbrüdern in Limburg verbracht. Pater Walter Hartmann geb. 26.07.1934 gest. 29.09.2024 Nur wenige Wochen vor seinem Tod hat die Audorfer Gebirgsschützen-Kompanie ihrem Ehrenkommandanten zum 90. Geburtstag einen Ehrensalut geschossen. Ein Zeichen dafür, wie eng Pater Hartmann an seinem letzten Wirkungsort Oberaudorf im oberbayerischen Inntal verwurzelt war. Schon früh stand für ihn die Entscheidung fest, Priester bei den Pallottinern zu werden. Deshalb hatte er auch die Internatsschule St. Paulusheim in Bruchsal besucht. Nach Noviziat, Studium und Diakonenweihe folgte 1961 die Priesterweihe im Augsburger Dom. Es folgten viele Stationen zunächst in München und dann als Religions- und Sportlehrer im Raum Stuttgart und Esslingen. 1980 wechselte Pater Hartmann in die Militärseelsorge zunächst in München und anschließend als Militärdekan am Standort Mittenwald-Garmisch. Zu seinem Wirkungsfeld gehörten dort unter anderem die Pionierschule, ein Bundeswehr-Krankenhaus sowie die Seelsorge für die Gebirgsjäger bzw. Gebirgspioniere. Ab 1992 bis 2009 war der Pallottinerpater Pfarrer der Pfarrei »Zu unserer Lieben Frau« in Oberaudorf am Inn. Dort hat der überzeugte Seelsorger nach einer Querschnittslähmung 2012 auch seinen Lebensabend verbracht. Pater Wilhelm Krause geb. 30.07.1933 gest. 03.10.2024 Sein Leben glich einem Abenteuerroman. Pater Krause selbst sagte, er sei immer wieder in Umbrüche geraten. Er stammte aus dem Sudetenland, war aber kein Heimatvertriebener, weil sein Vater freiwillig entschied, in den Kreis Bitterfeld umzusiedeln. Trotz vieler Widerstände in der DDR wollte er Priester zu werden. Darin bestärkten ihn gute Freunde in der geheimen Jugendarbeit seiner Pfarrei. Erst im zweiten Anlauf nach einem vorherigen Gefängnisaufenthalt gelang ihm auf abenteuerliche Weise die Flucht aus der DDR. Im Westen angekommen, schloss er sich gleich den Pallottinern an. 1957 folgte die Priesterweihe. 1960 ging der langersehnte Wunsch von Pater Krause in Erfüllung, als Missionar in die Ferne aufzubrechen. Zunächst wirkte er zwölf Jahre in Brasilien, dann 25 Jahre in Argentinien und schließlich drei Jahre in Bolivien. Er fühlte sich vor allem den einfachen Menschen, die ihm anvertraut waren, sehr verbunden. Nach 40 Jahren in der Mission kehrte er zurück und wirkte zunächst als Seelsorger in Olpe und ab 2001 sieben Jahre lang als Pfarrer in Edewecht. 2009 folgte der Umzug in die Seniorenstation des Limburger Missionshauses, wo er am Tag der Deutschen Einheit gestorben ist.
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Sapienza in Rom 68 Streitbare Göttin im Olymp 69 Sehr alter Präfix 70 Geißel in Frankreich 73 Gewächshaus,z‘entrum (Abk.) 74 Mitternachtsmesse an Weihnachten 75 „Half ihm doch kein … und Ach“ Senkrecht 1 Alices Paradies 2 ERBE im Wald? 3 Unser irdisches Ende 4 „Hast du da noch …?“ 5 Früher als die Römer 6 Ein Pronomen nennt sich so 7 Fluss im Norden durch Gänse berühmt 8 Märztage für Cäsar verhängnisvoll 9 Element macht hell 10 Psalmen sind es 11 See in Finnland 12 Kampf Elias gegen heidnischen Götzen 13 Verwirrt 14 Gültig vor der DM 15 Gewehr (engl.) 16 Benediktinerkloster in Oberbayern 20 Nicht aus 21 North Carolina (Abk.) 27 Grüne Insel in der Wüste 28 Washington (Abk.) 29 Henne oder …? 30 Eben nicht eben 31 Nun will der … uns grüßen 33 … mit Weile 34 Bringt herbstliche Freude 36 Heimischer Tierlaut 38 Hochgebirge bei Pamir 39 Traum ohne ,Anfang‘ 40 Wertvolles oder zerstörerisches Gerät 41 Studentenstadt in England 42 Hochgestimmt 44 Tumorforschungsbegriff (Abk.) 46 In der Coronazeit freute das Ergebnis 47 Die Besten zusammen 51 Hessischer Rundfunk (Abk.) 56 Gabe, die manchmal schmerzt 57 Habenwollende 59 Das kurze Trauwort 62 Buchstabe des Setzers 63 Am besten aufgepumpt 66 Bewohnt die Grüne Insel 67 Unverhofft kommt … 69 Unter dem Meeresspiegel (Abk.) 71 Franz. Artikel 72 entspricht 100 qm Die Lösung des Rätsels senden Sie bitte bis zum 1. Februar 2025 an: Redaktion »Pallottis Werk« Vinzenz-Pallotti-Str. 14 86316 Friedberg oder redaktion@pallottiner.org 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Waagrecht 1 Johannes der Täufer war einer 10 Gegenteil von Feind 16 Aufwerten 17 Goldgelber Trunk 18 Berg der 10 Gebote 19 Wiege für Ältere 21 Musikalisch: ritardando aufheben 22 Für Bergsteiger geeignet 23 Vertraute Anrede 24 Engl.: stutzen 25 Das Huhn legt es 26 Währung vor der D-Mark (Abk.) 27 Pleitevogel 29 Erfurt (Kz) 31 Alle Wege führen dahin 33 Der Rhein für die Lateiner 34 Bürgermeister in Lyon 36 Weihnachtsduft 38 Hört man in der Scala 40 Baute das Pariswahrzeichen 41 Unsere Beißer – seine Klienten 43 Wissen um die Dinge 45 Blau blau blüht er 46 Heiland im niedersächs. Epos (9. Jh.) 49 Napoleons Exilinsel 50 Grast in nordischen Gefilden 52 Quecksilber (Kz) 53 Lungenkrankheit (Abk.) 54 Wertvolle südl. Baumfrucht 56 … Royal mundet immer in Dijon 59 Sagt Ende der Boxrunde an 60 Mister abgekürzt 62 gleichschlimm wie „grob“ 65 Eigenname (Kz) 66 Zeitabschnitte (ohne ,n‘) 68 Auerochse 69 Germanischer Speer 71 Manche Frauen heißen so 72 Italiener nennen so ein Netz 74 Kästners Titelfigur 75 Fließt bei Ulm in die Donau Senkrecht 1 Unterirdische Strömung 2 Herausgeber freuen sich über viele 3 Unsichtbar in jedem von uns 4 Einst Premier in London (Toni) 5 In Italien ein Rätsel 6 Schnell 7 Kochgeräte mit 5 Vokalen hintereinander 8 Brauchbar sein 9 Rückruf beim Segeln 10 Erstes Federkleid 11 Musikalisch: verlangsamen (Abk.) 12 Abscheulich 13 Mann oder Mensch in Rom 14 Betrügerei; neudeutsch 15 Daran auf alemannisch (a=o) 20 Speist die Rhone 28 Engl. Landschaftsmaler († 1900) 30 Steinig im Hochgebirge 32 Die Pfeffer… ist Heilkraut 34 Fliest in Grundremmingen in die Donau 35 Hauptstadt ist Sidi; einst spanisch 37 Bauweise und Schreibweise 38 Automarke in ...brück; Friedenstadt 39 Chem. Zeichen für Platin 40 Morricone’s Vorname (Filmmusik) 42 Institut für Angewandte Bauforschung (Abk.) 44 Speisen auf Englisch 47 … und werd reich! 48 Schlimm für jedes Schiff 51 Förderturm in England 52 Schenkt uns 25 waagrecht 53 Goldapfel = … 55 Bewohner unserer Wälder 57 Höchststufe des Erreichbaren 58 Kann auf contra folgen (Skat) 61 Forscher der dt. Klassi und Griechenland († 1963) 63 Fluss in der Hohen Venn 64 Kinderspeise 67 … in der Tube! 70 Vorwärts und rückwärts selten 73 Chem. Zeichen für Thallium Die Lösung des Rätsels senden Sie bitte bis zum 1. November 2024 an: Redaktion »Pallottis Werk« Vinzenz-Pallotti-Str. 14 86316 Friedberg oder redaktion@pallottiner.org WEGBERE ITER FREUND A D E L N I E I ERL IKOER S I N A I L I EGE ATEMPO STEIGE ISEN DU LOP E I RM GEIER M H EF R O M A RENUS MAIRE ANIS OPER S EIFFEL D E N T I S T K E N N T N I S ENZIAN HELIAND I I R E L B A R E N T I E R H G T B C O L I V E O K I R G O N G M R D E R B E N A E R E U R G E R T H E A R E T E A E M I L I L L E R Auflösung Heft 3/2024 Frauenchiemsee 3 5 2 10 7 4 12 6 13 14 8 11 1 9 9 3 4 13 11 14 12 6 10 16 7 1 15 2 8 5 Rätsel Wir verlosen: 25 kleine, aber feine Buchpreise!
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