6 PALLOTTINER VOR ORT Eine deutsch-polnische Geschichte Pallottiner blicken in Frankenstein auf die 100 Jahre des Missionshauses zurück Es ist eine hundertjährige Geschichte, die deutsche und polnische Pallottiner verbindet: Vor 100 Jahren wurde das Missionshaus in Frankenstein (Schlesien) im heutigen Polen von den deutschen Pallottinern gegründet. Diese Geschichte der deutschen und polnischen Pallottiner in Frankenstein veranlasste den Rektor des Hauses, P. Marek Chmelniak, das Jubiläum des Missionshauses gemeinsam mit der Herz-Jesu-Provinz zu feiern. Dazu waren aus Friedberg Provinzial P. Markus Hau und Provinzsekretär P. Martin Manus angereist. Ein Glasfenster in der Pallottinerkirche in Frankenstein erinnert an den seligen Pater Richard Henkes. Mit einem Festgottesdienst wurde das Jubiläum des 100-jährigen Missionshauses im schlesischen Frankenstein begangen. die Schüler der mittleren und oberen Klassen das Gymnasium besuchten. 1926 wurde die Schule des Missionshauses als gehobene Privatschule anerkannt. Bis heute ein Noviziat Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Ausweisung der deutschen Pallottiner aus dem Kreis Frankenstein zogen die polnischen Pallottiner in das Missionshaus ein. Der erste polnische Rektor war P. Konstantin Kibelius. Seit 1947 bis heute dient das Haus als Noviziat für die polnischen Pallottiner. Neben dem Noviziat befindet sich mittlerweile auch ein Exerzitien- und Gästehaus. Zum Festgottesdienst waren auch der Generalrektor P. Zenon Hanas und die Provinziale der beiden polnischen Provinzen, P. Zdzislaw Szmeichel (Posen) und P. Waldemar Pawlik (Warschau) angereist. In seiner Ansprache blickte der Generalrektor zurück auf die Geschichte des Hauses und brachte seine Dankbarkeit gegenüber den deutschen und den polnischen Pallottinern zum Ausdruck, die hier gewirkt hatten. Der Provinzial der Herz-Jesu-Provinz, P. Markus Hau, betonte in seinem Grußwort das Verbindende zwischen den beiden Etappen in der Geschichte des Hauses, der deutschen und der polnischen, das im Herz-Jesu-Fest zum Ausdruck komme. Mit einem festlichen Abendessen im großen Speisesaal des Missionshauses und der gemeinsamen Rekreation klang die Jubiläumsfeier aus. P. Martin Manus In den Tagen vor dem Jubiläum konnte P. Martin Manus bereits die Wirkungsorte des seligen P. Richard Henkes in Frankenstein, Katscher, Branitz, Strahovice und Ratibor besuchen. Dabei konnte er sich ein Bild davon machen, wie sehr P. Henkes in Schlesien verehrt wird. In der neu renovierten Pallottinerkirche in Frankenstein zeugt davon ein gelungenes Glasfenster mit dem Bild des Seligen. Die Aula des Missionshauses trägt den Namen Richard-Henkes-Saal. Zur Geschichte des Missionshauses: Schon 1919 hatten die Pallottiner das Gelände in der Silberberger Neustadt für den Neubau eines Missionsseminars erworben. Anfang 1923 erfolgte der erste Spatenstich. Unter äußerst schwierigen Bedingungen – die Inflation nahm im Jahr 1923 rasant zu – wurde der Neubau fertiggestellt. So konnte in der Osterwoche 1924 das neue Haus teilweise bezogen werden. Am Herz-Jesu-Fest wurde die Hauskapelle des Herz-Jesu-Missionshauses feierlich eingeweiht. Die Zahl der Gymnasiasten wuchs auf ca. 60 an, von denen die Hälfte im Haus unterrichtet wurde, während
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