Pallottis Werk 2023 / 4

10 PALLOTTINER DIE WELT BEWEGEN MIT SPENDEN Eine Woche lang war ich als Missionssekretär in Polen und vor allem in der Ukraine, um selbst und direkt der Not der Menschen zu begegnen und um nach Möglichkeiten zu schauen, wie wir weiterhin unterstützend helfen können. Mit der Missionssekretärin der Pallottinerinnen in Polen, Sr. Ludwika Jastrzebska, habe ich vereinbart, dass wir unter anderem die Freizeitaktivitäten fördern werden, die sie für Kinder aus der Ukraine anbieten. Mit ihnen fahren sie in den Ferien immer wieder nach Danzig an die Ostsee. In Oltarzew bei Warschau möchten die Mitbrüder ein therapeutisches Zentrum einrichten, in dem traumatisierte Frauen, Kinder und Männer aus der Ukraine psychologische Hilfe zur Aufarbeitung der schlimmen Kriegserfahrungen bekommen können. Denn um die Folgen und Auswirkungen des Krieges ins Leben integrieren zu können, braucht es professionelle Unterstützung. Auch dieses Vorhaben möchten wir mittragen. Mitbrüder bleiben bei den Menschen In der Ukraine leben und arbeiten 19 Pallottiner. Sie engagieren sich an verschiedenen Orten vor allem in der Pfarrseelsorge. In Bilohirja, einem kleinen Ort zwischen Kiew und Lemberg, leitet ein Mitbruder zusammen mit drei Benediktinerinnen ein Waisenhaus. Und P. Vyacheslaw Grynevych, Oberer der Pallottiner in der Ukraine, ist zugleich auch Direktor von Caritas Spes Ukraine, der Hilfsorganisation der römisch-katholischen Kirche in der Ukraine. Die Mitbrüder sind es, die mitten im Der Krieg ist allgegenwärtig Die aufrechte Haltung der Menschen in der Ukraine beeindruckt Missionssekretär Pater Maise Als im Februar 2022 der Krieg in der Ukraine begonnen hat, haben wir Pallottiner einen Spendenaufruf gestartet und um Hilfe für die Menschen in der Ukraine gebeten. Die Resonanz ist großartig: 603.000 Euro sind bis jetzt dafür bei uns im Missionssekretariat in Friedberg eingegangen. Unsere Förderinnen und Wohltäter haben dadurch Haltung gezeigt und deutlich gemacht, dass ihnen die Menschen in der Ukraine nicht gleichgültig sind. Allen Spenderinnen und Spendern dafür nochmals ein herzliches Vergelts Gott! In Bilohirja besuchte Missionssekretär P. Reinhold Maise (rechts) zusammen mit dem Oberen der ukrainischen Pallottiner, P. Vyacheslaw Grynevych (hinten Mitte), ein Waisenhaus. Kriegsalltag, in all der Zerstörung und Angst vor erneuten Angriffen, bewusst bei den Menschen bleiben. Ihnen bieten wir nach wie vor unkomplizierte und schnelle Hilfe an. Vor allem im Winter, den zweiten seit Kriegsbeginn, wissen sie vor Ort am besten, was Not tut und wie ihr zumindest ein wenig abgeholfen werden kann. Für psychologische Traumata-Aufarbeitung vor allem in der Ukraine selbst gibt es hohen Bedarf: In Zusammenarbeit mit Caritas Spes Ukraine möchten wir Pallottiner Deutschland als Kooperationspartner die Einrichtung eines solchen Therapie-Zentrums in Lemberg finanzieren. Es soll in einem Gebäude entstehen, das von den Mitbrüdern zuerst für die Ausbildung von Postulanten und dann als Gäste- und Exerzitienhaus genutzt wurde. Seit meiner Rückkehr aus der Ukraine werde ich immer wieder gefragt, wie es denn war? Darauf kann ich keine eindeutige Antwort geben. Weiter in den Osten als bis Kiew bin ich

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