Viele Hunderte nutzen den Tag der Begegnung Seite 3 – 5 Ein großes Miteinander PALLOTTIS WERK Informationen der Pallottiner in Deutschland und Österreich Friedberg D 11906 / 5020 Salzburg Heft 4 / 74. Jahrgang / Dezember 2023 Jubiläum Pallotti-Pfadfinder sind seit 50 Jahren für die Jugend da Seite 7 Hilfe Missionssekretär reist in die Ukraine Seite 10 –11 Durchkreuzt Eine Heilsgeschichte aus alten Balken Seite 13
PALLOTTINER AKTUELL 2 PALLOTTIS WERK // ISSN 1439-6580 Kostenlose Informationszeitschrift der Pallottiner in Deutschland und Österreich. 74. Jahrgang Erscheint viermal jährlich. Erscheinungstag dieser Ausgabe: 1. Dezember 2023. Herausgeber: Pallottiner Körperschaft des öffentlichen Rechts Vinzenz-Pallotti-Straße 14 86316 Friedberg (Bayern) Redaktionsanschrift: PALLOTTIS WERK Vinzenz-Pallotti-Straße 14 86316 Friedberg (Bayern) Tel. 08 21/600 52-0 Fax 08 21/600 52-546 redaktion@pallottiner.org www.pallottis-werk.de Redaktion: Alexander Schweda (V.i.s.d.P.), Andreas Schmidt Für unverlangt eingesandte Bücher, Manuskripte, Fotos, Dias o.Ä. übernehmen wir keine Haftung. Es erfolgt keine Rücksendung. Vertrieb und Verlag: Pallottiner KdöR Wiesbadener Str. 1 65549 Limburg Satz und Grafik: FRIENDS Menschen Marken Medien www.friends.ag Herstellung: Mayer & Söhne, Aichach Klimaneutral gedruckt auf umweltschonend produziertem Recyclingpapier – ein kleiner Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung Bildnachweis: Titelseite: Am Tag der Begegnung in Friedberg lud Rektor Pater Christoph Lentz viele Interessierte in die Pallotti-Kirche ein. Seite 1, 3 – 5: Josef Eberhard Seite 4, 8: Alexander Schweda Seite 6, 8, 9, 12, 14: Pallottiner Seite 7: Georg Hunold Seite 10 – 11: Reinhold Maise Seite 13: Andreas Schmidt Rätsel: P. Johannes Moosmann Der Tag der Begegnung in Friedberg Seite 3 – 5 Eine deutsch-polnische Geschichte Seite 6 50 Jahre Pallotti-Pfadfinder in Olpe Seite 7 bunt & bewegt Seite 8 – 9 Der Krieg ist allgegenwärtig Seite 10 – 11 Aufbruch in Nigeria Seite 12 Holzkunst in der Pallotti-Kirche Seite 13 Im Gedenken Seite 14 Neue Hausleitungen ernannt Seite 15 Grußwort Liebe Leserin, lieber Leser, Lauter Gesichter schauen einen in der Pallottikirche an. Weit geöffnete Augen. Große Nasen, volle Münder. Alles aus Holz. Oft altes, gebrauchtes Holz. Durchfurcht. Fast immer das Gesicht von Jesus. Seiner Mutter. Bei der Geburt, am Kreuz. Immer das gleiche Staunen im Blick, die Offenheit, die mich in den Bann zieht. Zur Krippenszene von Holzkünstler Peter Klein, der seine Werke in unserer Kirche ausgestellt hat, ist das Zitat von Else Lasker Schüler geschrieben: Aber dein Antlitz wärmt meine Welt. von Dir geht alles Blühen aus. Wenn du mich ansiehst, wird mein Herz süß. Dieses letzte Heft des Jahres erzählt von der Wärme, die menschliche Gesichter ausstrahlen: In spätsommerlichem Licht haben wir im September Menschen, Förderer und Wohltäter zum »Fest der Begegnung« nach Friedberg eingeladen. Wie viele Menschen kamen und wie viel Wärme der Tag ausströmte, lesen Sie in dieser Ausgabe. Der durchfurchte Gang der Geschichte scheint im 100-jährigen Jubiläum der Pallottiner in Frankenstein auf. Erst deutsch, dann polnisch – aber immer ein Ort der Begegnung mit Gott und den Menschen. Aus der Ukraine berichten wir. Von geflüchteten ukrainischen Frauen mit ihren Kindern; pallottinischen Mitbrüdern, die versuchen, im Krieg ihre Hoffnung zu behalten. Und von der Hilfe, die wir mit Ihren Spenden versuchen zu geben. Im Kind von Bethlehem wird Gott Mensch und schaut uns an. Mein weihnachtlicher Wunsch für Sie alle, dass sein Antlitz Ihre Welt wärmt und in allem Trostlosen das Leben aufblühen kann. Ihr P. Markus Hau SAC Provinzial
PALLOTTINER AKTUELL 3 Dem Himmelreich auf der Spur Viele Hunderte feierten mit den Pallottinern in Friedberg ein Fest der Begegnung und des Glaubens Es war mehr als ein Fest der Begegnung: Der Tag der offenen Tür in Pallotti-Haus, -Park und -Kirche brachte Hunderte von Menschen ins Gespräch untereinander und mit den Pallottinern. Und es wurde zugleich zum Aufruf, sich mit Glauben, Vertrauen und Einsatz den Krisen unserer Zeit zu stellen und den Ruf Gottes dabei zu hören. Dies betonte Provinzial Pater Markus Hau in seiner Predigt. »Der Himmel beginnt, wenn Menschen sich einbringen und von Gott rufen lassen«, legte Provinzial Pater Markus Hau im Festgottesdienst das Sonntagsevangelium von den Arbeitern im Weinberg aus. Die Menschheit sei an einem Scheidepunkt angelangt, zitierte Pater Hau Papst Franziskus: Entweder erreichten wir mehr Geschwisterlichkeit oder wir gingen dem Untergang entgegen. Pandemie, Ukraine-Krieg und Klimakatastrophe, dies alles seien unsere Prüfungen, so der Provinzial und fügte hinzu: »Nehmen wir sie an.« Denn es gehe um das Himmelreich. Der Glaube und das Vertrauen, dass der Himmel da ist und dass wir nicht untergehen, das brauche jeder, so Pater Hau. Und deshalb sei auch in der Kirchenkrise jeder Christ und jede Christin, also alle Laien, eingeladen, nach Gott zu fragen und ihn zu finden. Pater Hau wünschte sich, dass dies an diesem Fest der Begegnung erlebbar werde. Wie beseelt genießen Und in der Tat haben viele Menschen wie beseelt das Fest genossen. Die pallottinische Familie kam zusammen, alte Bekannte trafen sich nach langer Zeit wieder, und viele ließen sich von Pater Alois Mäntele durch die Räume der Pallottiner führen. Die Kinder eroberten die Hüpfburg, ließen sich am Missionsstand schminken oder schmiedeten Armbänder mit dem Unendlichkeitszeichen, dem Symbol der Pallottiner. Und auch Väter und Mütter setzten sich bei Goldschmiedin Anita Lingens an den Tisch und bearbeiteten das Metall. »Wir schmieden hier am Himmelreich«, sagte ein Vater. Wie Lebendigkeit botanisch aussehen kann, buchstabierte Pater Reinhold Maise, Missionssekretär und gelernter Gärtner, in seiner Parkführung durch. Er zeigte die Verbindungen zwischen unserem und dem organischen Leben auf, betonte, dass jede Pflanze zum Licht strebe und sich dabei nicht selbst behindere. »Die Lebensgesetze gelten für Menschen, Pflanzen und Tiere«, betonte Pater Maise. Währenddessen führte Rektor Pater Christoph Lentz durch die Pallotti-Kirche und hob hervor, dass hier, in der Kreisanordnung, Gemeinschaft erlebbar sein soll. »Pallotti wollte keine Hierarchie im Sinne von Höher- und Niedriger-Gestellten«, erklärte Pater Lentz. Daher habe man beim Kirchenumbau die Altarstufen abgeschafft und den ganzen Kirchenraum auf eine Ebene gesetzt. »Es soll ein Pallottiner zum Anfassen wie hier Pater Alois Mäntele (Mitte). Lesen Sie weiter auf Seite 4 »
PALLOTTINER AKTUELL 4 großes Miteinander sein«, sagte er und bestätigte damit auch die einladenden Worte des Provinzials. Wie zur weiteren Bestätigung sangen die Jakob-Singers mit allen Sangesfreudigen im Park »Kommt und wandelt in Gottes Licht«. Und der Pizzawagen »Mannanu« teilte dazu kostenlos Pizzen aus, weil auch die Liebe Gottes kostenlos sei, so die Philosophie. Dass auch sonst niemand hungern musste, dafür sorgte der Pallottiner-Koch Uli Schneider mit Bratwurst-Semmeln und Chili sin carne. Und ein Kuchenbuffet stand für den Nachmittagskaffee bereit. Ein Theaterstück beeindruckt Ein Höhepunkt des Tages war auch die zweimalige Aufführung des Theaterstücks »Abgerungen« über den Pallottinerpater Richard Henkes, der im KZ Dachau Typhuskranke gepflegt hatte und dabei selbst ums Leben kam. Wie als hätte der Schauspieler und Autor Boris Weber die Worte des Provinzials zu Beginn gehört, rief er ins Publikum: »Wollte ich mein Leben derart in den Dienst einer anderen Sache stellen?« In einer fiktiven Predigt des Pallottinerpaters beklagte er die Machtbesessenheit der Menschen und der Herrenmenschen des Nationalsozialismus und fragte, die Euthanasie anklagend: »Wer ist denn gesund? Derjenige, der den Menschen die Menschenwürde lässt.« Am Schluss des Stücks herrschte dann erst einmal Schweigen, Betroffenheit, Stille, bis begeisterter Applaus aufkam. Provinzial Pater Markus Hau war am Ende vom ganzen Fest beeindruckt, davon wie fast 800 Menschen miteinander in die Tiefe gingen, mit großem Interesse sich durch Kirche, Haus und auch durch das Archiv der Pallottiner führen ließen, in der Kapelle beteten, Kerzen anzündeten und Lieder sangen. Und auch davon, mit welcher Begeisterung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Provinzialats das Fest mitgestaltet hatten. Provinzial Pater Markus Hau (rechts) kam mit vielen Gästen ins Gespräch. Beim Team von »Mannanu« gab es kostenlose Pizza.
PALLOTTINER AKTUELL 5 5000 EURO FÜR DEN BAU VON BRUNNEN Ein tolles Ergebnis der Spendensammlung am Fest der Begegnung: Rund 5000 Euro kamen für das Projekt »Wasser ist Leben« zusammen. Mit dem Geld möchten die Pallottiner den Menschen in Afrika, Indien und Brasilien den Zugang zu Trinkwasser erleichtern. Durch den Bau von Brunnen wird nicht nur der Zugang zu sauberem Trinkwasser garantiert, sondern auch die Bildung der Jüngeren, da sie, statt Wasser zu schleppen, die Schule besuchen können. Hygienische Bedingungen werden verbessert und somit der Ausbreitung verschiedenster Krankheiten vorgebeugt. Die pallottinischen Mitbrüder in Brasilien und Afrika haben in den vergangenen vier Jahren mehr als 20 Brunnen gebaut. Weitere Brunnen sind in Planung, der Bedarf steigt durch veränderte Klimabedingungen im globalen Süden. Dazu gehörte auch, dass der Blick auf den afrikanischen Kontinent geweitet wurde, indem afrikanische Mitbrüder im Gottesdienst sangen und der ehemalige Missionssekretär Bruder Bert Meyer einen Bildervortrag über die Geschichte und die Gegenwart dieses vielschichtigen Kontinents und speziell über Malawi hielt. Dabei beleuchtete er auch die Rolle der Pallottiner in Kamerun. »Diese Begegnung wird nachhallen« Die Erkenntnis des Provinzials lautete am Ende: »Wir müssen etwas als Gegenstück in die Gesellschaft geben, sonst halten wir die Krisen nicht aus.« Pater Markus Hau ist sicher: Für die Erkenntnis Pallottis, dass alle Apostel und Apostelinnen seien, sei jetzt die Zeit reif. Er prophezeite: »Diese Begegnung wird nachhallen und sich multiplizieren.« Alexander Schweda Hunderte bevölkerten den Friedberger Pallotti-Park. Schauspieler Boris Weber machte betroffen mit seinem Theaterstück über den im KZ Dachau umgekommenen Pallottinerpater Richard Henkes.
6 PALLOTTINER VOR ORT Eine deutsch-polnische Geschichte Pallottiner blicken in Frankenstein auf die 100 Jahre des Missionshauses zurück Es ist eine hundertjährige Geschichte, die deutsche und polnische Pallottiner verbindet: Vor 100 Jahren wurde das Missionshaus in Frankenstein (Schlesien) im heutigen Polen von den deutschen Pallottinern gegründet. Diese Geschichte der deutschen und polnischen Pallottiner in Frankenstein veranlasste den Rektor des Hauses, P. Marek Chmelniak, das Jubiläum des Missionshauses gemeinsam mit der Herz-Jesu-Provinz zu feiern. Dazu waren aus Friedberg Provinzial P. Markus Hau und Provinzsekretär P. Martin Manus angereist. Ein Glasfenster in der Pallottinerkirche in Frankenstein erinnert an den seligen Pater Richard Henkes. Mit einem Festgottesdienst wurde das Jubiläum des 100-jährigen Missionshauses im schlesischen Frankenstein begangen. die Schüler der mittleren und oberen Klassen das Gymnasium besuchten. 1926 wurde die Schule des Missionshauses als gehobene Privatschule anerkannt. Bis heute ein Noviziat Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Ausweisung der deutschen Pallottiner aus dem Kreis Frankenstein zogen die polnischen Pallottiner in das Missionshaus ein. Der erste polnische Rektor war P. Konstantin Kibelius. Seit 1947 bis heute dient das Haus als Noviziat für die polnischen Pallottiner. Neben dem Noviziat befindet sich mittlerweile auch ein Exerzitien- und Gästehaus. Zum Festgottesdienst waren auch der Generalrektor P. Zenon Hanas und die Provinziale der beiden polnischen Provinzen, P. Zdzislaw Szmeichel (Posen) und P. Waldemar Pawlik (Warschau) angereist. In seiner Ansprache blickte der Generalrektor zurück auf die Geschichte des Hauses und brachte seine Dankbarkeit gegenüber den deutschen und den polnischen Pallottinern zum Ausdruck, die hier gewirkt hatten. Der Provinzial der Herz-Jesu-Provinz, P. Markus Hau, betonte in seinem Grußwort das Verbindende zwischen den beiden Etappen in der Geschichte des Hauses, der deutschen und der polnischen, das im Herz-Jesu-Fest zum Ausdruck komme. Mit einem festlichen Abendessen im großen Speisesaal des Missionshauses und der gemeinsamen Rekreation klang die Jubiläumsfeier aus. P. Martin Manus In den Tagen vor dem Jubiläum konnte P. Martin Manus bereits die Wirkungsorte des seligen P. Richard Henkes in Frankenstein, Katscher, Branitz, Strahovice und Ratibor besuchen. Dabei konnte er sich ein Bild davon machen, wie sehr P. Henkes in Schlesien verehrt wird. In der neu renovierten Pallottinerkirche in Frankenstein zeugt davon ein gelungenes Glasfenster mit dem Bild des Seligen. Die Aula des Missionshauses trägt den Namen Richard-Henkes-Saal. Zur Geschichte des Missionshauses: Schon 1919 hatten die Pallottiner das Gelände in der Silberberger Neustadt für den Neubau eines Missionsseminars erworben. Anfang 1923 erfolgte der erste Spatenstich. Unter äußerst schwierigen Bedingungen – die Inflation nahm im Jahr 1923 rasant zu – wurde der Neubau fertiggestellt. So konnte in der Osterwoche 1924 das neue Haus teilweise bezogen werden. Am Herz-Jesu-Fest wurde die Hauskapelle des Herz-Jesu-Missionshauses feierlich eingeweiht. Die Zahl der Gymnasiasten wuchs auf ca. 60 an, von denen die Hälfte im Haus unterrichtet wurde, während
7 PALLOTTINER VOR ORT Pallotti-Pfadfinder feiern Jubiläum Seit 50 Jahren engagiert sich der DPSG-Stamm in Olpe für die Jugend Der Pfadfinderstamm Vinzenz Pallotti Olpe der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) hat seinen 50. Geburtstag gefeiert. Ein Wochenende lang trafen sich über 150 Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Ehemalige und Angehörige aus Olpe auf dem Pfadfinder-Bundeszeltplatz in Westernohe (Westerwald), um das Jubiläum zu feiern. Sie reisten aus allen Teilen Deutschlands, teilweise sogar aus Österreich an. Zusammen mit Pallottiner-Patres feierte der Pfadfinderstamm Vinzenz Pallotti Olpe seinen Jubiläumsgottesdienst. raten P. Bernd Hartwig und P. Hubert Merschbrock gedacht. An dem Jubiläumswochenende wurde ein vielfältiges Programm für Alt und Jung geboten. Die Abende klangen romantisch mit Gitarre und Gesang am Lagerfeuer aus. Die Aktiven und Ehemaligen blickten auf die lange gemeinsame Stammesgeschichte zurück, die teilweise Generationen umspannt. Auf Bildern und Videos aus der 50-jährigen Geschichte des Stammes Vinzenz Pallotti erkannte etwa eine Pfadfinderleiterin ihren Vater in Pfadfinderkluft und mit einem Stammesbanner. Auch ihre Tochter ist heute bei den Olper Pfadfindern. Seit 1973 hat die DPSG Olpe ehrenamtlich über 150 Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche aus Olpe und Umgebung organisiert. Zum Stamm Vinzenz Pallotti Olpe zählen aktuell 74 aktive Kinder und Jugendliche, zwölf ehrenamtliche Leiterinnen und Leiter und zahlreiche Mitarbeiter, sowie eine große Zahl Ehemalige, die den Stamm nach wie vor aktiv unterstützen. Georg Hunold Es waren die Messdiener des damaligen Pallottihauses in Olpe, die sich 1973 entschieden, ihre Gruppenarbeit innerhalb der Pfadfinderschaft weiterzuführen. Am 1. April 1973 wurde der neue Stamm im Pallottihaus gegründet. Initiator war Pallottinerpater »Pit« Borinski, der der erste Kurat wurde. Andreas Watzek war der erste Stammesvorsitzende. Dieser freute sich bei der Jubiläumsfeier, dass das Engagement der Pfadfinder in Olpe bis heute so kontinuierlich und sehr erfolgreich fortgeführt wurde. Enger Kontakt mit Pallottinern Die religiöse und spirituelle Dimension des Stammeslebens wurde in der Vergangenheit sehr stark von den Pallottinern geprägt und gefördert. Aber auch nach dem Weggang der Patres aus Olpe blieb ein enger Kontakt zu den Pallottinern bestehen. Dies zeigte sich auch bei dem Festgottesdienst zum Jubiläum. Dieser wurde vom ehemaligen Kuraten P. Willy Sytko und den Pallottinerpatres Norbert Hannappel und Lothar Fox geleitet, die eigens aus Salzburg und Limburg angereist kamen. Dabei wurde besonders der verstorbenen Ku-
8 PALLOTTINER BUNT & BEWEGT Es waren verschiedene Gründe, die den brasilianischen Bischof Dom Sebastiao Bandeira Coelho (rechts) nach Deutschland führten. Unter anderem war es die Tatsache, dass der Pallottiner Sepp Wasensteiner als Generalvikar in dessen Diözese Coroatà/Präamazonien tätig ist. So hießen ihn auch dessen Bruder, Pater Jak Wasensteiner, sowie der Provinzial P. Markus Hau in Friedberg herzlich willkommen. Die Verbindungen der Diözese Coroatà nach Deutschland sind vielfältig. Zum einen war der erste Bischof von Coroatá ein Deutscher: Reinhard Pünder hatte das Bistum ab 1978 geleitet. Ebenso am Aufbau der Diözese hatte der Priester Klaus Wilmsen aus Essen mitgewirkt, der bei seinem letzten Urlaub verstarb. PALLOTTINER Zu Besuch PALLOTTINER Unsere Jubilare Professjubiläen: 40 Jahre: P. Hans-Peter Becker 50 Jahre: P. Wolfgang Held, P. Dr. Hubert Lenz 60 Jahre: P . Bruno Kremsler, P. Matthias Rummel, P. Konrad Barth, P. Klaus Klingenberg, P. Alois Schwarzfischer, P. Paul Großmann 65 Jahre: P . Dr. Karl Heinen, P. Herbert Heuel, P. Heinz-Heribert Rosenbaum, P. Heinz-Josef Schöder, P. Dr. Alfred Schuchart, P. Wolfgang Weiss, Br. Alfons Groß 70 Jahre: P . Willi Krause, P. Werner Maiworm, P. Otto Grupp, Br. Richard Ruppert Darum wollte Dom Sebastiao jetzt dessen Angehörige besuchen. Ende der 1980er-Jahre kam zwischen der Diözese Coroatá und der Friedberger Pallottinerprovinz ein Vertrag zustande mit dem Inhalt, über eine begrenzte Zeit hinweg eine missionarische Zusammenarbeit zu beginnen. Für den Bischof eine Verbindung, die von Anfang an von Partnerschaft geprägt war. Mission werde in Brasilien positiv verstanden, so Bischof Dom Sebastiao. Sie stehe für die Beteiligung des Volkes, für Gemeinschaft und Solidarität und sei ein Ausdruck des synodalen Weges. Priesterjubiläen: 25 Jahre: P . Dr. Jozef Zablocki, P. Jochen Ruiner, P. Klaus Schäfer 40 Jahre: P . Rüdiger Kiefer, P. Alois Kremshuber, P. Bernhard Küpper 50 Jahre: P . Hermann Weißinger 60 Jahre: P . Franz Kratzel, P. Robert Abele, P. Richard Altherr, P. Siegbert Buhleier, P. Klaus Walter, P. Dr. Werner Weicht 65 Jahre: P . August Grezinger, P. Paul Hafner, P. Bernhard Pieler, P. Gottfried Seifert Folgende Mitbrüder feierten 2023 ihre Profess- und Priesterjubiläen:
9 PALLOTTINER BUNT & BEWEGT Die Vinzenz Pallotti-Skulptur, die früher im Altarraum der Anfang 2021 profanierten Pallotti-Kirche in Rheinbach hing, hat eine neue kirchliche Heimat gefunden. Sie hat einen schönen festen Platz in der Taufkapelle der Rheinbacher Pfarrkirche St. Martin bekommen. An der Wand hinter dem Taufbecken ist sie für jeden und jede zugänglich. Viele Gemeindemitglieder in Rheinbach, die eine Verbindung zu Pallotti und der pallottinischen Gemeinschaft haben, freuen sich sehr über dieses Geschenk. Während die Statue an Ort und Stelle in Rheinbach weiter an das 85-jährige Wirken der Pallottiner erinnert, sind andere Teile der Kirchenausstattung weit gereist an ihre neuen Bestimmungsorte im Kosovo, Nigeria und Kamerun. Klinikpfarrer Pallottinerpater Dr. Josef Zablocki (rechts) wurde in der Kapelle des Marienkrankenhauses Bergisch-Gladbach verabschiedet. Gut zehn Jahre war er unter anderem in der Verantwortung als Leiter der Katholischen Klinikseelsorge an den GFO-Kliniken (Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe) tätig. Vizeprovinzial Pater Björn Schacknies dankte seinem Mitbruder für dessen Dienst an den Kranken, Angehörigen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. In seiner Dankesrede hob Schacknies die besonderen Qualitäten von Pater Zablocki hervor, Menschen dort abzuholen, wo sie stehen. Das sei ihm schon aufgefallen, als Zablocki noch als Schulseelsorger PALLOTTINER Ein Geschenk PALLOTTINER Wer geht? am Vinzenz-Pallotti-Kolleg in Rheinbach tätig war. Die Herausforderung, als Klinikseelsorger rund um die Uhr erreichbar und ansprechbar zu sein, sei aufgrund abnehmender Priesterzahlen kaum noch zu leisten. So wird voraussichtlich erst einmal kein Pallottiner die Stelle nachbesetzen können. Am Vorabend fand die Verabschiedung im Vinzenz Pallotti Hospital in Bensberg mit über hundert Gottesdienstbesuchern statt. Pater Zablocki übernimmt eine neue Aufgabe in Düsseldorf. P. Roman Fries
10 PALLOTTINER DIE WELT BEWEGEN MIT SPENDEN Eine Woche lang war ich als Missionssekretär in Polen und vor allem in der Ukraine, um selbst und direkt der Not der Menschen zu begegnen und um nach Möglichkeiten zu schauen, wie wir weiterhin unterstützend helfen können. Mit der Missionssekretärin der Pallottinerinnen in Polen, Sr. Ludwika Jastrzebska, habe ich vereinbart, dass wir unter anderem die Freizeitaktivitäten fördern werden, die sie für Kinder aus der Ukraine anbieten. Mit ihnen fahren sie in den Ferien immer wieder nach Danzig an die Ostsee. In Oltarzew bei Warschau möchten die Mitbrüder ein therapeutisches Zentrum einrichten, in dem traumatisierte Frauen, Kinder und Männer aus der Ukraine psychologische Hilfe zur Aufarbeitung der schlimmen Kriegserfahrungen bekommen können. Denn um die Folgen und Auswirkungen des Krieges ins Leben integrieren zu können, braucht es professionelle Unterstützung. Auch dieses Vorhaben möchten wir mittragen. Mitbrüder bleiben bei den Menschen In der Ukraine leben und arbeiten 19 Pallottiner. Sie engagieren sich an verschiedenen Orten vor allem in der Pfarrseelsorge. In Bilohirja, einem kleinen Ort zwischen Kiew und Lemberg, leitet ein Mitbruder zusammen mit drei Benediktinerinnen ein Waisenhaus. Und P. Vyacheslaw Grynevych, Oberer der Pallottiner in der Ukraine, ist zugleich auch Direktor von Caritas Spes Ukraine, der Hilfsorganisation der römisch-katholischen Kirche in der Ukraine. Die Mitbrüder sind es, die mitten im Der Krieg ist allgegenwärtig Die aufrechte Haltung der Menschen in der Ukraine beeindruckt Missionssekretär Pater Maise Als im Februar 2022 der Krieg in der Ukraine begonnen hat, haben wir Pallottiner einen Spendenaufruf gestartet und um Hilfe für die Menschen in der Ukraine gebeten. Die Resonanz ist großartig: 603.000 Euro sind bis jetzt dafür bei uns im Missionssekretariat in Friedberg eingegangen. Unsere Förderinnen und Wohltäter haben dadurch Haltung gezeigt und deutlich gemacht, dass ihnen die Menschen in der Ukraine nicht gleichgültig sind. Allen Spenderinnen und Spendern dafür nochmals ein herzliches Vergelts Gott! In Bilohirja besuchte Missionssekretär P. Reinhold Maise (rechts) zusammen mit dem Oberen der ukrainischen Pallottiner, P. Vyacheslaw Grynevych (hinten Mitte), ein Waisenhaus. Kriegsalltag, in all der Zerstörung und Angst vor erneuten Angriffen, bewusst bei den Menschen bleiben. Ihnen bieten wir nach wie vor unkomplizierte und schnelle Hilfe an. Vor allem im Winter, den zweiten seit Kriegsbeginn, wissen sie vor Ort am besten, was Not tut und wie ihr zumindest ein wenig abgeholfen werden kann. Für psychologische Traumata-Aufarbeitung vor allem in der Ukraine selbst gibt es hohen Bedarf: In Zusammenarbeit mit Caritas Spes Ukraine möchten wir Pallottiner Deutschland als Kooperationspartner die Einrichtung eines solchen Therapie-Zentrums in Lemberg finanzieren. Es soll in einem Gebäude entstehen, das von den Mitbrüdern zuerst für die Ausbildung von Postulanten und dann als Gäste- und Exerzitienhaus genutzt wurde. Seit meiner Rückkehr aus der Ukraine werde ich immer wieder gefragt, wie es denn war? Darauf kann ich keine eindeutige Antwort geben. Weiter in den Osten als bis Kiew bin ich
11 PALLOTTINER DIE WELT BEWEGEN MIT SPENDEN Eine Ukrainerin in Moschun zeigte P. Reinhold Maise ihr nur notdürftig gesichertes zerstörtes Dach. In einem Kiewer Vorort hat sich P. Reinhold Maise in den Trümmern dieses Wohnblocks ein Bild von den Kriegszerstörungen gemacht. nicht gereist. Das Leben im westlichen Landesteil scheint weiterzugehen. Überall sind Baukräne zu sehen. Was zerstört ist, wird sofort wieder aufgebaut. Die Mähdrescher ernten die Weizenfelder weiter ab und die verblühten Sonnenblumen warten darauf, bis sie an der Reihe sind. Alles scheint friedlich. Doch der Schein trügt: An den Einfallsstraßen nach Kiew hinein sind nach wie vor die Kontrollpunkte und Straßensperren zu sehen. Sie bleiben stehen, denn sie könnten jeden Moment wieder gebraucht werden. In der Stadt selbst sind mitten im pulsierenden Leben der Hauptstadt Zeichen des andauernden Krieges zu entdecken: Transparente der Gefallenen von Mariupol. Bilder mit unzähligen Namen an einer endlos scheinenden »Memorial Wall«, einer Erinnerungswand mit den Getöteten seit 2014. Was fühlt ein junger Mann, der in Uniform und Rucksack vor dieser Wand steht und intensiv in die Gesichter der Gefallen schaut? Ausgebrannte Panzer und Schützengräben in einem Dorf im Norden von Kiew. Dort Einschusslöcher in den Fassaden, zerstörte und ausgebrannte Häuser und Wohnungen. Minenräumdienste in unmittelbarer Nähe. Und dann an einem Massengrab in Butscha zu stehen und den Worten einer Frau zu lauschen, die das Grauen miterlebt hat und deren Sohn derzeit im Osten an der Front ist – all das macht mir deutlich: Krieg, Angst, Leid, Tod – sie sind in diesem Land und im Leben einer jeden Ukrainerin und eines jeden Ukrainers allgegenwärtige Realität. Dass es in der Nacht nach meiner Abreise aus Kiew dort wieder Luftalarm gab und später in Lemberg ein Lager der Caritas mit 300 Tonnen Hilfsgütern durch einen Drohnenangriff völlig zerstört wurde, hinterlässt bei mir ein beklemmendes Gefühl. Der Krieg ist immer und überall gegenwärtig. Ich hatte Glück, dass es ruhig blieb, als ich vor Ort war. Sie glauben an die Zukunft Was ich als starken Eindruck mitgenommen habe aus der Ukraine, ist die aufrechte Haltung der Menschen. Sie wirken nicht niedergedrückt, erdrückt. Sie stehen aufrecht und sind bereit, von Neuem zu beginnen, ihren Weg weiterzugehen. Wie Igor und Natalia es tun. Zu Beginn des Krieges im Frühjahr 2022 war ihr Dorf im Norden von Kiew wochenlang in der Frontlinie. Ihr Haus wurde schwer beschädigt. Mit der Hilfe der Caritas haben sie begonnen, es wieder aufzubauen. Trotz der furchtbaren Angst, die sie durchlebt haben, glauben sie an die Zukunft für sich und ihre Kinder. Das war in ihren Augen zu sehen und in ihrem Lachen zu spüren, als ich mich von ihnen verabschiedet habe. Missionssekretär P. Reinhold Maise
12 PALLOTTINER INTERNATIONAL Neuer Präsident für die afrikanischen Oberen Auch Provinzial P. Hau traf seine Mitbrüder in Ruanda Die höheren Oberen der afrikanischen Pallottiner haben in Kigali in Ruanda den Regionaloberen von Ostafrika, Pater John Onna, zu ihrem neuen Präsidenten gewählt. Alle zwei Jahre findet dieses Treffen der pallottinischen Einheiten in Afrika statt. Dazu gesellten sich auch Generalrektor P. Zénon Hanas und Provinzial P. Markus Hau. Aufbruch in Nigeria Die junge Gemeinschaft bekommt weiter Zuwachs Die junge pallottinische Gemeinschaft in Nigeria kann sich über weiteren Zuwachs durch sieben Novizen freuen. Auch einen nigerianischen Neupriester galt es zu feiern. Damit bestätigt sich die Aufbruchsstimmung, die Missionssekretär P. Reinhold Maise bei einem Besuch im Vorjahr bei seinen Mitbrüdern in dem westafrikanischen Land gespürt hat. Bei dem mehrtägigen Treffen ging es unter anderem darum, eine afrikanische Ausbildungsordnung anzunehmen, die die besonderen Herausforderungen für pallottinisches Leben in Afrika behandelt. Ein weiteres Thema war die Missbrauch-Präventionsordnung und deren Umsetzung in den verschiedenen Ländern. no Celestine Chinecherem, Akase Elijah Melchizedek, Enemuo Kizito Chidubem, Ihuoma Gerald Chukwuemeka, Nwafor Pius Ekenedirichukwu, Anyor Tordue Sixtus und Nwanneka Solomon Chinedu. Begleitet werden sie von P. Jude Chukwuma Elui, der gerade das Amt des neuen Novizenmeisters übernommen hat. Ihm steht dabei P. Benstan Uyanwa zur Seite. Nur zwei Tage später wurde Pallottiner-Pater Sunday Paul C. Onwuegbuchulam in der Kathedrale Maria Mater Ecclesiae der Diözese Ahiara zum Priester geweiht. Neben ihm weihte Erzbischof Lucius Ugorji noch sechs weitere Kandidaten aus der Diözese. Am folgenden Sonntag feierte Pater Paul seine erste Erntedankmesse als Priester in seiner nigerianischen Heimatgemeinde. Er wird nach Südafrika zurückkehren, wohin er entsandt wurde, um seinen pastoralen Dienst fortzusetzen. Die Pallottiner in Nigeria bekommen Verstärkung durch diese sieben Novizen. Zusammen mit Festgästen freute sich Pater Sunday Paul C. Onwuegbuchulam (Vierter von links) über seine Priesterweihe. Die Teilnehmer tauschten sich außerdem über die Entwicklung in den verschiedenen Ländern sowie über die Möglichkeiten der Kooperation aus. Gefeiert wurde außerdem das 50-jährige Jubiläum der Pallottiner in Ruanda. Das nächste Treffen findet 2025 in Tansania statt. In einer symbolischen Geste überreichte der Provinzdelegierte P. Cosmas C. Onwukwe jedem Novizen ein Stück des unendlichen Kreuzes der Gesellschaft, das sie auf ihrem Weg begleiten wird. Die Namen der Novizen: Obia-
PALLOTTINER KULTUR 13 Durch das rote Glasbild in der Pallotti-Kirche scheinen Sonnenstrahlen auf die Skulpturen vom Emmausgang. Peter und Angelika Klein im Gespräch mit dem Rektor des Friedberger Pallotti-Hauses, Pater Christoph Lentz (links), über die Kreuzigungsgruppe. Für den heutigen altkatholischen Priester Klein war es eine Art Rückkehr zu seinen Anfängen als Geistlicher bei den Pallottinern. Der Rektor des Pallotti-Hauses, P. Christoph Lentz, hieß den ehemaligen Pater herzlich willkommen: »Für mich bist Du Pallottiner mit Leib und Seele.« Noch etwas haben die beiden gemeinsam. So wie Bildhauer Klein den antiken Eichenbalken neues Leben eingehaucht hat, weiß auch Pater Lentz als gelernter Schreiner, dass Holz lebt: »Es wächst, atmet, lässt Wasser fließen, blutet, bekommt Narben und stirbt.« Selbst totes Holz könne noch zu Verkündigungszwecken dienen wie während der Ausstellung als Kunst in der Pallotti-Kirche. Die ausgestellten Skulpturen haben alle eine Vorgeschichte, wie Bildhauer Klein bei seiner Einführung erklärte. Denn die dafür verwendeten Balken waren schon einmal verbaut oder wurden anderweitig genutzt. Dass sie sich in einen ganzen Zyklus verwandeln würden, war so nicht geplant. »Der Weg zur Ausstellung war gesäumt mit Zufällen«, erinnerte sich Klein. Entstanden sind die Werke ab 2021. In der Corona-Zeit hat der Künstler eine neue freiere Art des Schaffens für sich entdeckt. Nach und nach hat sich das Werk weiterentwickelt. Zusätzliche Stationen kamen dazu. Eigentlich waren sie für einen anderen Ort gedacht. Doch dann war die Kreuzigungsgruppe dafür zu massiv geraten. »Ob er nicht etwas anderes hätte?«, wurde der Bildhauer gefragt. »Ich hätte etwas anderes gehabt, aber ich wollte es nicht anders«, erzählte Klein. Der ideale Ort für die Ausstellung Umso erleichterter war der Künstler, wie gut sich seine Werke in die Friedberger Pallotti- Alten Balken neues Leben eingehaucht Skulpturenzyklus in der Friedberger Pallotti-Kirche war so nie geplant Eine aus groben Holzbalken gestaltete Kreuzigungsgruppe zog zwei Monate lang die Blicke in der Friedberger Pallotti-Kirche auf sich. Die Szene war Teil der Ausstellung »Mysterium Salutis – Bilder zur Heilsgeschichte«. Holzbildhauer Peter Klein stellte zusammen mit seiner Frau Angelika Klein die zehn Stationen seines erstmals ausgestellten Skulpturenzyklus vor. Kirche einfügten: »Es ist der ideale Ort für diese Ausstellung.« Gerade die Kreuzigungsgruppe als zentrales Werk kam vor der hohen weißen Wand mit dem Ewigkeitszeichen gut zur Geltung. Einige aus dem aufmerksamen Publikum meinten, das Werk sei wie geschaffen für diesen Platz. Der Zyklus umfasst die Stationen Morgenröte, Geburt, Heilige Familie, Ecce Homo, Kreuzweg, Kreuzigungsgruppe, Die Frauen am Grab, Emmaus, Mater Ecclesiae und Die drei Marien. Angelika Klein führte bei der Vernissage in die jeweiligen Stationen ein. Kirchenmusiker Ansgar Kirchgäßner ergänzte Kunst und Wort mit meditativen Improvisationen am Flügel. Dass es Zufälle waren, die zu diesem Gesamtkunstwerk über den christlichen Glauben geführt haben, wollte Peter Klein selber nicht so ganz stehen lassen: »Man kann auch sagen Fügung, Geschenk oder Gnade. Nicht der Künstler kommt groß raus, sondern der Schöpfer.« Andreas Schmidt
14 PALLOTTINER IM GEDENKEN Im Gedenken P. Paul Hafner geb. 09.04.1931 gest. 14.08.2023 Es war ein Kennzeichen von Pater Hafner, einerseits Veränderungen zu beklagen, sie andererseits auch einzufordern. In seinem langen Leben hat sich schließlich viel verändert. Schon früh war sein voller Einsatz in der elterlichen Landwirtschaft im Taubertal erforderlich wegen des Kriegsdienstes seines Vaters. So begann er als Spätberufener sein Gymnasialstudium bei den Pallottinern und schloss sich ihnen an. Nach der Priesterweihe 1958 wurde er von 1959 bis 1962 Erzieher im Schülerheim Freising, danach bis 1965 Spiritual zunächst im St. Paulusheim in Bruchsal und bis 1972 in St. Bernhard Schwäbisch Gmünd. Anschließend wirkte er bis 1978 als Vizerektor im Studienheim München. Wohler als in der Großstadt fühlte sich Pater Hafner bis 1986 im Bayerischen Wald als Rektor im Missionshaus Hofstetten in Falkenstein. Von 1986 bis 1997 war er Männerseelsorger im Bistum Eichstätt, danach kehrte er bis 2010 nach München zurück. Nach einer Zwischenstation im Noviziat in Salzburg hat Pater Hafner ab 2012 seinen Lebensabend auf der Seniorenstation in Immenstaad-Hersberg verbracht. P. Dr. Hugo Schmitt geb. 27.08.1938 gest. 22.08.2023 Er war ein Professor, der ganz praktisch anzupacken wusste, bis hin zum Bau eines Ziegenstalls in Kamerun. Nach der Gymnasialzeit bei den Pallottinern schloss er sich ihnen an. Schon vor seiner Priesterweihe 1966 zeigte sich seine Liebe zur Philosophie. Nach dem Promotionsstudium in der Schweiz lehrte Pater Schmitt an der Hochschule in Untermerzbach Philosophiegeschichte und Erkenntniskritik. 1980 wurde er Professor, 1984 Rektor der Philosophischen Hochschule. In der Folgezeit wurde er mit vielen weiteren Aufgaben eingedeckt. Zu den Talenten des Professors zählte das Bogenschießen. Der Bogen begleitete ihn auch, als Pater Schmitt 1991 nach Yaounde in Kamerun aufbrach. Dort lehrte er unter anderem an der Philosophischen Hochschule der Ordensgemeinschaften und war vielseitig aktiv. »Sein Einsatz als Rektor, Prediger, Einkäufer, Hausmeister, Professor, Seelsorger, Sprachforscher, Regens, Dolmetscher, Aushilfspriester … ist unbeschreiblich«, schrieb ein Mitbruder. Erst 2013 folgte die Rückkehr nach Deutschland und eine Seelsorger-Tätigkeit in Hofstetten. Seinen letzten Lebensabschnitt hat Pater Schmitt ab 2020 in die Seniorenstation am Hersberg verbracht.
PALLOTTINER AKTUELL 15 14.01.2024 9 6264 Altenkunstadt, Villa des Klosters, Geistlicher-Rat-Quinger-Str. 6 19.01.2024 9 6103 Hallstadt, Caritas Seniorenzentrum, Hans-Wölfel-Str. 2 21.01.2024 96173 Oberhaid, Pfarrheim, Untere Str. 1 03.02.2024 9 6138 Burgebrach, Edith Stein Haus, (nahe der Kirche) 20.02.2024 97437 Haßfurt, Pfarrheim, Pfarrgasse 8 26.02.2024 9 7072 Würzburg, Rita Schwestern, Friedrich-Spee-Str. 32 02.03.2024 91359 Leutenbach, Pfarrheim, Am Pfarrgarten 6 07.03.2024 97688 Bad Kissingen, Pfarrheim, Hartmannstr. 2 09.03.2024 9 6145 Sesslach, Marktcafe Sesslach, Flenderstr. 40 10.03.2024 96117 Memmelsdorf, Pfarrheim, Poststr. 10 12.03.2024 9 6215 Lichtenfels, Pfarrheim, Konrad-Adenauer-Str. 20 13.03.2024 96199 Zapfendorf, Pfarrheim, Herrngasse 2 16.03.2024 96250 Ebensfeld, Jugendheim, Kirchgasse 7 17.03.2024 9 7421 Schweinfurt, Pfarrzentrum St. Kilian, Friedrich-Stein-Str. 30 19.03.2024 96106 Ebern, Kath. Pfarrzentrum, Pfarrgasse 4 Einkehrtage Frühjahr 2024 Allein sein – Einsam sein P. Scheer und Br. Budéus »Ob Hoffnung ist – hängt von uns ab« Provinzial Pater Markus Hau ernennt die neuen Hausleitungen Bei den Pallottinern war »Rektorenwechsel«. Provinzial Pater Markus Hau stellte die neuen oder wiederernannten Hausleitungen der Herz-Jesu-Provinz vor. Darüber hinaus ernannte Provinzial Hau auch die neue Leitung der Delegatur in Nigeria. Ernennungen für Bruchsal, Wien und Salzburg standen noch aus. Die Amtsdauer der Leitung der örtlichen Kommunitäten beträgt drei Jahre. Provinzial Pater Markus Hau dankte von Herzen allen, die bereit sind, als Rektoren, Vizerektoren und Räte Verantwortung in den Niederlassungen zu übernehmen und freute sich auf eine gute Zusammenarbeit: »Hoffnung kann entstehen, das gemeinsame Leben als Provinz fruchtbar werden, wenn es uns gelingt, in einen Dialog zu treten, der einander besser verstehen lernt.« Weiter sagte der Provinzial: »Ob Hoffnung ist – hängt von uns ab, wie sehr wir uns in Bewegung bringen lassen, weiter gehen, damit Neues werden kann.« Die Rektoren und Räte der örtlichen Kommunitäten ab Mitte 2023: Friedberg: Rektor P. Christoph Lentz, Vizerektor P. Jakob Wasensteiner, Räte P. Peter Hinsen, Br. Jürgen Luitz, P. Reinhold Maise Freising: Rektor P. Christian Stumpf, Vizerektor Br. Klaus Schneider, Rat Br. Bruno Khumburani Mukhupa Hersberg: Rektor P. Hans-Peter Becker, Vizerektor P. Bernhard Weis, Räte P. Michael Pfenning, Br. Helmut Riedel, beratend P. Franz Kratzel Hofstetten: Rektor P. Norbert Lauinger, Vizerektor P. Markus Reck Limburg: Rektor P. Alexander Holzbach, Vizerektor P. Wilhelm Landwehr, Räte P. Bernhard Küpper, Br. Hans-Gerd Stüer, P. Ludger Zewe Nord-Ost: Rektor P. Rüdiger Kiefer, Vizerektor P. Leo Wiszniewsky Vallendar – Vinzenz-Pallotti-University: Rektor P. Norbert Possmann, Vizerektor P. Antonius Schröers, Räte P. Hubert Lenz, P. Michael Remigius Antony, P. Paul Rheinbay, beratend P. Helmut Scharler Vallendar – Wasserburg: Rektor P. Jörg Gattwinkel, Vizerektor P. Dirk Gottwald, Räte P. Vincent Elochukwu Obi, P. Alban Rüttenauer, beratend P. Alexander Diensberg Westfalen: Rektor P. Jürgen Heite, Vizerektor Br. Matthias Terhorst Delegaturrat von Nigeria: Delegat P. Onwukwe, Cosmas Chidiebele, Räte P. Ugwuegulem, Peter Ndubuisi, P. Ifeji, Paul Maduka, P. Nwafor, Godson Chimalu
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Waagrecht 1 Nik. von der Flühe war einer 12 alles in Ordnung (engl.) 14 Bankansturm 15 griech. Buchstabe 16 nördl. Währung 17 alttest. Priester 18 Hoch mitten in Sizilien 20 gestreichelt, immer gespannt (Musik) 22 von da Abflug von Berlin 24 kurz: im Dienst 25 Leuchten beim Sofa 28 beim Skat oft auf contra! 29 beides wichtig: ernst und … 31 Nation. Militär. Vertreter in Amerika (Abk.) 32 in England etwa 2,55 cm 34 Vornehmtuer 37 gibt’s im Winter und im Sommer 39 Zeder in Paris 40 Leopard in der Mongolei 43 befällt gestresste Person 45 europ. Norm (kz) 46 klebrig 48 trinkt man in der Bretagne 49 Stichwort griechisch 50 überragt von der Wartburg 52 bekannteste Hansestadt (Kennz.) 54 griech. Vorsilbe für „gut“ 55 Schleswig (kz) 56 die Lorelei grüßt ihn 58 Schreiner wissen es: … und Feder 60 Goldsucher graben danach 62 unser täglich … gib uns heute 64 Eilauftrag (Abk.) 65 Bob-Klasse 66 bestellte Waren warten auf sie 69 Schülersprache dieses Gottesfaches 70 liegt am Lech (Kennz.) 71 Insel dichterisch 73 Worms, Mainz und Köln haben einen 75 der 5. hebr. Buchstabe 76 Verspätung von 15 min erlaubt (lat. kz) 77 Schlaf unter der Schneedecke! Senkrecht 1 Manche nehmen sich alle … 2 in froher … 3 mündet in Passau 4 durchhaltestark 5 hieß früher Noe 6 Kunstrichtung 7 Widersacher 8 „ich“ in Rom 9 da wird gefeiert 10 nennt sich so, wenn gleiche Mode gewählt wird 11 Gehirnströmeuntersuchung (Abk.) 12 Stadt und Land an der Hunte (kz) 13 schmerzlicher Gläubigenschwund 17 LENDE weit gefehlt 19 Arm des Baumes 21 Städter in Freiburgs Nähe 23 speist die Niagarafälle 26 südlichster Kanton 27 Klosterleiter, fast wie Abt 30 das „schnelle“ Essen 33 gesund für die Haut 35 Oberbürgermeister (Abk.) 36 Trauerdenkmal bei Weimar 38 Wiedergutmachung 41 Werbung: saubere Wäsche: … in der Tube 42 schützt sich wie ein Kaktus: Tier 44 Rinteln (Kennz.) 47 fertig gebraten 51 Schweizer Logo 53 gedörrte Frucht im Brot (südd.) 57 im Umbau (kz) 59 verfasste „100 Gedichte ohne Vaterland“ (Östr. Schriftsteller 1988 gest.) 61 Landstriche (veraltet) 62 CH-Hauptstädter 63 aus Oliven gepresst 67 „o …ye winds over the ocean“ 68 geballte Faust in England 72 am 15.7.2021 wurde sie Unglücksflut 74 Do-re-…-fa-so 76 Mitte von 8 Die Lösung des Rätsels senden Sie bitte bis zum 1. Februar 2024 an: Redaktion »Pallottis Werk« Vinzenz-Pallotti-Str. 14 86316 Friedberg oder redaktion@pallottiner.org 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Waagrecht 1 eine Jahreszeit 7 Sonne in 1. Waagr. 12 passt zum Festkaffee 17 eine solche Rakete 19 speist die Donau bei Ulm 21 Jesu Gewand hatte keine 22 Insel vor Athen (neugriech.) 23 Bestien 25 Hamburgs Sonderzone 26 das kleinere … 27 längst ausgestorbener Vogel 28 Volksbücherei (kz) 29 Handmähgerät 30 Superlativ 31 Zweig weist auf Weihnachten hin 33 spanischer Artikel 34 verschobener Frauenname 36 eine Jahreszeit 37 Justizminister 1969 (Horst) 39 Emsland (kz) 40 Erbfaktoren 43 Rumänien (kz) 44 auch Sülze genannt 46 jap. Kleingeld mit S 47 jetzt aber! 49 noch Fach in der Schule? 52 aufs Trockene kommen 54 das seiende (lat.) 55 in der Wüste Lichtblick 56 Kraftwerk bei Luxemburg 57 ganz nahe bei Ebersberg (Bayern) 60 in ihr gehen wir 61 elektr. Schaltkreisegruppe (Abk.) 62 als Philosoph sehr be-kannt 63 und lateinisch? 66 afrikan. Sprachfamilie (Nigeria) 69 Tecklenburg (kz) 70 Schweizer Siegel 72 mit Konrad gings wieder aufwärts 75 nur Männer dazu geladen Senkrecht 1 Lenker 2 lauter tönende Pfeifen 3 in Bayern ein Frühlingsfestakt 4 Unheilszeichen (Bibel) 5 franz. Revolution Slogan 6 auf Kontra (Skat) 8 umbrische Heilige 9 fast wie der siebte Monat 10 sie muss viel üben 11 eine Jahreszeit 13 reicher … aus Amerika 14 Feldgrenze 15 Luthers Anschläge 16 auch Attila 18 Zuckerrohr flüssig 20 Recklinghausen (kz) 24 nun in London 29 klingt abends köstlich 31 Milch in Cornwall 32 Bayrische Stadt und See 35 romanischer Dom hat eine 36 bei jeder heiligen Messe 38 Ein… Fabeltier 41 Abschlussergebnis 42 Mutter der Gottesmutter 44 … Kahn 45 Pökelgewürz 46 hart wie Krupp 48 Ülzen (kz) 50 er – sie – … 51 ich in Rom 52 gut zu sehen 53 brauchen in Dover 56 Veronika auf der Alm 58 Jesus im Koran 59 holländisches Kennzeichen 62 Robert der Bakteriologe 64 die »Turner« 65 Platz von 62 senkrecht 67 … an die Freude 68 Lesezeichen 69 erste zweistellige Zahl (engl) 71 fünfter hebräischer Buchstabe 73 Anfang vom Ende 74 Umlaut Die Lösung des Rätsels senden Sie bitte bis zum 1. November 2023 an: Redaktion »Pallottis Werk« Vinzenz-Pallotti-Str. 14 86316 Friedberg oder redaktion@pallottiner.org 12 1 5 2 4 9 10 13 14 11 15 16 3 6 7 8 SOMMER FRUEH TORTE TRAEGER I LLER NAHT EGINA UNTI ERE K I E Z U E B E L MOA VB SENSE ELATIV W MISTEL E L R UET A WINTER N E H M K E P E L G E N E A R O E ASPIK SEN NUN RELI G ION STRANDEN E N S O A S E V I A N D E N A KIRCHSEEON S O H L E D T L K A N T E T E H O I B O I T T E CH ADENAUER HERRENABEND Auflösung Heft 3/2023 WASSERKRAFTWERKE 12 1 5 2 4 9 10 13 14 11 15 16 3 6 7 8 Rätsel Wir verlosen: 25 kleine, aber feine Buchpreise!
RkJQdWJsaXNoZXIy MjY4MzQ=