Pallottis Werk 2023 / 1

5 PALLOTTINER VOR ORT Ein Übungsort für das Zusammenleben In Oberschwaben wollen Patres die Interkulturalität konkret leben Das neue Schwerpunktthema der Pallottiner, die Interkulturalität, soll in Weingarten in Oberschwaben ganz konkret gelebt werden. In ein dort zuletzt leerstehendes Pfarrhaus ziehen ein indischer und ein deutscher Pallottiner ein. Ein afrikanischer Mitbruder soll das interkulturelle Seelsorger-Trio später vervollständigen. Mit dabei ist Pater Michael Pfenning. Er war bis vor Kurzem Vize-Provinzial der Pallottiner und hat in der Provinzleitung mit dem damaligen Provinzial P. Helmut Scharler seit 2020 das Konzept der Interkulturalität für die Provinz und die Vinzenz-Pallotti-University mitentwickelt. Sein aus Indien stammender Mitbruder Ashok Mascarenhas hat bereits am Standort Friedberg eine interkulturelle Studentengemeinschaft betreut. Nun ziehen sie in das Pfarrhaus in der südwestlichen Vorstadt von Weingarten bei der Kirche St. Maria. Zusammen mit dem Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, sind die beiden Pallottiner-Patres nach längerer Suche in Weingarten fündig geworden. »Wir wollen interkulturelles Lernen miteinander einüben und fruchtbar machen«, erklärt Pater Pfenning. Der pallottinische Schwerpunkt interkulturelles Zusammenleben passt gut zu Weingarten. Im Integrationszentrum arbeiten die Stadt, die Caritas, die Diözese und die Franziskanerinnen von Reute sowie die örtlichen Kirchengemeinden zum Wohle von Migranten und Geflüchteten eng zusammen. Studierende aus unterschiedlichen Kontinenten – besonders viele aus Indien – sind an den Hochschulen eingeschrieben. Seelsorge für Pilger und Studenten Pater Pfenning soll in die Pilgerseelsorge der Wallfahrt zum Heiligen Blut eingebunden werden und Menschen aus der Stadt und der ganzen Region in ihren Freuden und Nöten professionell begleiten. Die ökumenische Hochschulseelsorge soll einer der Arbeitsbereiche von Pater Mascarenhas werden. Als Pfarrvikar wird er Teil des Pastoralteams der drei katholischen Kirchengemeinden in Weingarten sein. Das Konzept der Diözese und der Ordensgemeinschaft für die kleine Weingartener Kommunität ist nach vorne gerichtet. So wie die drei Geistlichen sich auf einen gemeinsamen Weg machen, so sollen sich auch die Aufgaben in Stadt und Dekanat entwickeln. Mit den Pallottinern soll gut zwölf Jahre nach dem Weggang der letzten Benediktiner die Zukunft Weingartens als spiritueller Ort in der Region gestärkt werden. So der Wunsch der Diözese. Die Benediktiner hatten hoch über Weingarten auf dem Martinsberg in der barocken Basilika und der Benediktinerabtei residiert. Alexander Schweda Für die Patres Ashok Mascarenhas (links) und Michael Pfenning wird Weingarten in Oberschwaben ein neues interkulturelles Zuhause.

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