Pallottis Werk 2023 / 1

11 PALLOTTINER FREUNDE UND FÖRDERER Pater Edward Fröhling ist Flughafenseelsorger am Airport in Frankfurt und neuer deutscher UnioPräsident. Verändern, entwickeln und vernetzen Was sich Pater Fröhling als neuer Unio-Präsident vorgenommen hat Es ist die Ursprungsidee von Vinzenz Pallotti gewesen: Eine Gemeinschaft zu gründen, die den Glauben unter den Menschen neu verbreitet und Liebe entzündet: die Vereinigung des Katholischen Apostolates, die so genannte Unio. Sie hat in Deutschland mit Pater Edward Fröhling einen neuen Präsidenten, der Flughafenseelsorger am Airport in Frankfurt ist. Er sieht die Vereinigung vor allem in einem Prozess der Veränderung und Entwicklung. Die Veränderung ist der Unio ins Stammbuch geschrieben. Kaum hatte Pallotti sie gegründet, musste er sie schon wieder auflösen. Seine alle einbeziehenden Vision war in der Kirche des 19. Jahrhunderts nicht zu verwirklichen. Lebendig blieben nur, getrennt voneinander, die Gemeinschaften der Schwestern sowie der Priester und Brüder, also die Gemeinschaften der Societas Apostolatus Catholici (SAC). Doch die Idee der Unio lebte weiter, so dass nach langem Ringen und der Erarbeitung eines zeitgemäßen Status im Jahr 2003 die Unio Apostolatus Catholici (UAC) als Vereinigung päpstlichen Rechtes anerkannt und neu gegründet wurde. »Wir sind damit der Ursprungsvision Pallottis ein Stück weit nähergekommen«, sagt Pater Fröhling. Und wo steht die Unio heute 20 Jahre nach ihrer Neugründung? Derzeit nimmt in Deutschland die Zahl der Mitglieder stetig ab. Das Problem: Während Pallottis Idee der Zusammenarbeit und der Erneuerung der Kirche viele begeistert, gelingt es schwer, dafür lebendige und lebensfördernde Strukturen zu entwickeln. Gemeinschaft und Spiritualität zu leben, werde immer schwieriger, je verstreuter die Mitglieder und Gruppen über die Republik verteilt sind, weiß Pater Fröhling. Austausch online ermöglichen »Eine Möglichkeit des Austausches, die wir verstärkt ausprobieren wollen, sind OnlineTreffen, die trotz Entfernung ein gegenseitiges Kennenlernen und einen Austausch miteinander ermöglichen«, sagt der 48-jährige Seelsorger. Lernen konnte man dabei von den Erfahrungen einer der »jüngsten« Unio-Gruppen: MitMission setzt sich aus jungen Leuten zusammen, die bei den »Missionar*innen auf Zeit« (Pallotti-MaZ) mitgemacht haben. »MitMission hat uns inspiriert, solche Online-Formate auch für die Gesamtvereinigung auszuprobieren. Und das klappt erstaunlich gut und wird von allen als etwas Wunderbares erlebt«, erzählt Pater Fröhling. »Bei unseren letzten Online-Treffen nahmen 35 bis 40 Mitglieder teil. Solche Initiativen ergänzen und verändern unsere Art, Unio zu leben.« Die Entwicklung der Unio werde in Richtung Vernetzung gehen, glaubt Fröhling. Dem dient neben den Online-Formaten auch die ebenfalls von MitMission entwickelte Idee der »Begleitungstandems«, bei denen sich in »Verbindungen auf Zeit« zwei Personen zum Austausch und als verbindliche gegenseitige BegleiterInnen zusammenfinden. All das wird die Begegnung von Angesicht zu Angesicht nicht ersetzen. Aber: »Man kann die echte Begegnung dann richtig feiern, wenn sie zuvor medial vorbereitet wurde«, glaubt Pater Fröhling. Alexander Schweda EINE GEMEINDE OHNE KIRCHTURM Der Arbeitsplatz des deutschen Unio-Präsidenten, Pater Edward Fröhling, ist eine ziemlich große Gemeinde ohne Kirchturm: Der Frankfurter Airport. Dort wurde das 50-jährige Bestehen der ökumenischen Flughafenseelsorge mit einem Gottesdienst und Empfang im Besucherzentrum gefeiert. Dabei lag der Blick auf der wichtigen Arbeit, die das 50-köpfige Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen rund um Pallottinerpater Fröhling und die evangelische Pfarrerin Bettina Klünemann leistet. Seelischer Beistand ist oft nötig, weil es viele Krisen am Flughafen gibt.

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