Pallottis Werk 2022 / 2

PALLOTTIS WERK // 2022-02 8 PALLOTTINER VOR ORT »Mit Grüßen beginnt die Seelsorge« Als Flughafenseelsorger half Pater Maader gestrandeten Reisenden Sabine Schremb ist voller Vorfreude auf »50 Jahre Flughafenseelsorge in Frankfurt«. Sie hofft, dass dieses Jubiläum im Sommer nachgefeiert werden kann. Am eigentlichen Termin im März war dies durch Corona bedingt nicht möglich. Mehr als 20 Jahre dieses halben Jahrhunderts hat Sabine Schremb als Sekretärin des Teams diese besondere Seelsorge mitgestaltet. Sogar 30 Jahre war Pater Walter Maader dabei. Seit 1972 hat der Pallottiner die Flughafenseelsorge aufgebaut und ausgestaltet. Darüber hat er das viel beachtete Buch »Höhenflüge und Bruchlandungen« geschrieben. Seine frühere Tätigkeit lässt Pater Maader bis heute nicht los. Davon zeugen viele Erinnerungen in seinem Zimmer an der Hochschule in Vallendar, wo er jetzt wohnt. Davon zeugen seine Erzählungen von damals, wenn er gelegentlich vor Gruppen und Interessierten von seiner Arbeit berichtet. So im vergangenen Jahr in Wiesbaden. Unter den Zuhörern war der Leiter des bene-Verlages. Der war begeistert und sagte: Daraus muss ein Buch werden. Inzwischen haben es schon viele Menschen gelesen. Das Echo sei überwältigend, sagt der gebürtige Würzburger Maader. Ihn erreichen Mails, Briefe und Anrufe. Das Buch liest sich spannend, weil geschickt geschrieben. Es zeichnet einen zweifachen Rückblick auf Flugzeuge. Die ersten erlebte Walter Maader in seiner Kindheit, als Bomber seine Heimatstadt in Schutt und Asche legten. Das Aufwachsen in einer gläubigen Familie und Umgebung in der Nazizeit, das schlimme Kriegsende, die kaufmännische Ausbildung und dann noch die Möglichkeit Priester zu werden, das alles hat ihn stark geprägt. Daraus konnte er seine zweite Begegnung mit Flugzeugen gut gestalten. Eine völlig neue Aufgabe 1964 schon war die Idee aufgekommen, am neu zu bauenden Frankfurter Flughafen eine Kapelle zu errichten. Während der Bauarbeiten betreute katholischerseits Pater Johannes John besonders die ausländischen Arbeiter. Als der Flughafen dann fertig war, fühlte sich Pater John vom Neuaufbau einer eigentlichen Flughafenseelsorge, die die Reisenden und die Tausende von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Blick haben sollte, überfordert. Der Limburger Bischof übertrug diese Aufgabe dem damaligen Kaplan der Pallottinerpfarrei St. Marien in Limburg. Nach sieben Jahren als Kaplan stand Maader nun vor einer völlig neuen Aufgabe, für die es in Deutschland keine Vorbilder gab. Er schnupperte ein wenig im Ausland. Auch dort beeindruckte der Pater sofort, so dass er ab 1975 zwanzig Jahre Generalsekretär der Konferenz der Internationalen Flughafenseelsorger wurde. Maader erinnert sich gerne an diese Zeit, die mit Grüßen begann. »Mit Grüßen beginnt die Seelsorge«, schreibt er in seinem 190-Seiten-Buch. So lernte er, der damals immer noch den Habit trug, die Leute kennen und die Leute ihn. Vertrauen wuchs. Netzwerke entstanden. Der bodenständig-fromme Mann konnte gestrandeten Reisenden helfen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit ihren beruflichen oder familiären Problemen zu ihm kamen, Trauernden nach Unglücken oder Anschlägen zur Seite stehen. Beeindruckt haben ihn In seinem Buch erinnert sich Pater Walter Maader an seine 30 Jahre als Flughafenseelsorger in Frankfurt.

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