Pallottis Werk 2022 / 2

PALLOTTIS WERK // 2022-02 PALLOTTINER AKTUELL 3 Eine Zuflucht bei den Pallottinern Kriegsflüchtlinge kommen in Appartements und Gästehaus unter Die deutschen und österreichischen Pallottiner haben keinen Moment gezögert, als es darum ging, Flüchtlinge aus der Ukraine unterzubringen. Schon bald nach Ausbruch des Krieges wurden Unterkünfte in Mering, Frankfurt, Limburg und Salzburg zur Verfügung gestellt. Ein Beispiel, wie die Pallottiner schnell und unbürokratisch bei der Herbergssuche geholfen haben, findet sich in der bayerischen Markgemeinde Mering. Dorthin machten sich vom etwa zehn Kilometer entfernten Provinzialat in Friedberg Provinzökonom Pater Rainer Schneiders und Liegenschaftsleiter Udo Nadler auf den Weg, um alles vorzubereiten. 24 Flüchtlinge aus der Ukraine – vor allem Frauen und Kinder – hatten eine weitaus weitere Strecke hinter sich. Allein die abschließende Fahrt direkt aus ihrem Heimatland dauerte über 30 Stunden. Ihr Ziel war zunächst Augsburg. Der dortige Lions Club hatte dies ermöglicht. Zuvor hatten die Helfer aus Augsburg Medikamente, 20 Dieselgeneratoren sowie Lebensmittelpakete mit zwei Reisebussen und einem Transporter an die rumänisch-ukrainische Grenze geschafft. Finanziert und organisiert wurde diese Aktion vom Lions Club Augsburg Elias Holl und dem Rotary Club Friedberg sowie Unternehmen und Privatpersonen. Am Rückweg war Platz in den Bussen. So konnten 134 Frauen, Kinder und alte Menschen nach Auskunft des Lions Clubs direkt aus der Ukraine abgeholt werden. Die älteste Mitfahrerin war eine 87 Jahre alte Frau, der Jüngste ein 20 Tage alter Säugling. In Augsburg angekommen wurden die Geflüchteten zunächst in einem Hostel in der Innenstadt gebracht und dann auf Unterkünfte verteilt. Matratzen und Kochgeschirr gekauft Zum Lions Club hatten die Pallottiner in Friedberg Kontakt und konnten für einen Teil der Neuankömmlinge Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Denn in Mering standen noch neun von 16 möblierten Ein-Zimmer-Appartements leer, die im vergangenen Jahr im Mutterhaus der Theresienschwestern entstanden waren. Verwaltet werden diese Appartements von den Pallottinern. Auf die Schnelle sorgten Provinzökonom Schneiders und Liegenschaftsleiter Nadler für die nötige Ausstattung. Sie kauften unter anderem Matratzen und Kochgeschirr. Am späten Abend dann holte Pater Schneiders 17 Flüchtlinge aus dem Augsburger Hostel ab, die sieben Zimmer bezogen. Am nächsten Tag kamen schließlich noch sieben weitere Personen dazu, die sich auf die restlichen zwei Zimmer verteilten. Die Theresienschwestern in Mering, wo die ukrainischen Flüchtlinge untergekommen sind, hatten ihr Mutterhaus 2021 in Appartements umbauen lassen, da ihre Zahl immer kleiner wird. Die Verwaltung dieser Liegenschaft übertrugen sie aus Altersgründen der Gemeinschaft der Pallottiner, die zur gemeinsamen pallottinischen Familie gehört. 16 Appartements sind dort zur Vermietung entstanden. Die Schwestern wohnen im Haus Maria. Ebenfalls dort untergebracht ist das Caritas-Seniorenzentrum St. Theresia. Auch andernorts stellten die Pallottiner weiteren Wohnraum für Flüchtlinge aus der Ukraine zur Verfügung: In einem Frankfurter Haus brachte die Caritas Geflüchtete in sechs möblierten Appartements unter. In Limburg stellte die dortige Kommunität der Pallottiner das alte Pfarrhaus zur Verfügung. Und auch im Salzburger Gäste- und Bildungshaus ist Platz, um ukrainische Flüchtlinge aufnehmen zu können. Alexander Schweda Provinzökonom Pater Rainer Schneiders (rechts) und Liegenschaftsleiter Udo Nadler richteten in Mering Appartements für Flüchtlinge aus der Ukraine her.

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