Pallottis Werk 2021 / 2

14 PALLOTTIS WERK // 2021-02 PALLOTTINER IM GEDENKEN Im Gedenken Bruder Berthold Erfort geb. 01.09.1933 gest. 03.01.2021 Interessiert, fleißig und freundlich hat Bruder Berthold Erfort das Missionshaus der Pallottiner in Limburg über Jahr- zehnte geprägt. Der Auf- und Ausbau der dortigen Seniorenstation zu einem lebenswerten Ort ist zum großen Teil sein Werk. Bruder Erfort konnte sich ein Leben lang begeistern: vor allem für die Menschen, um die er sich kümmerte, aber auch für Rosen und Vögel. Der Saar- länder schloss sich zunächst den Mari- enbrüdern in Schönstatt an. 1953 folgte der Wechsel zu den Pallottinern nach Limburg. Passend zu seiner Ausbildung als Schreiner arbeitete Bruder Erfort zu- nächst in der Schreinerei des Mutterhau- ses. Zwischenzeitlich sollte er eigentlich in der Seniorenstation des Missionshau- ses nur aushelfen. Weil er sich fürsorg- lich und gerne um die alten- und pflege- bedürftigen Mitbrüder kümmerte, ließ er sich zum Krankenpfleger ausbilden. Bis 1993 leitete Berthold Erfort daraufhin die Seniorenstation. Als Ausgleich zu seiner Arbeit begann er schon in den 60er Jah- ren mit der Vogelzucht. Ein kleines Reich von Volieren entstand. Das Fürsorgliche blieb bis zuletzt sein Markenzeichen. We- nige Wochen vor seinem Tod ging Bruder Erfort seiner alten Leidenschaft nach: dem Veredeln von Pflanzen. Drei Kirsch- bäume pflanzte er am Friedhof der Ge- meinschaft, um den Ort zum Blühen zu bringen. Dort wurde er bestattet. Pater Dr. Heinrich Hamm geb. 16.06.1931 gest. 15.02.2021 Mit Pater Heinrich Hamm verlieren die Pallottiner einen äußerst kreativen Mit- bruder. Er hinterlässt seinen Mitbrüdern neben zwei Pallotti-Biografien auch Lie- der und Texte zu Pallotti und zumAposto- lat der Gemeinschaft. Es gab eine große Fangemeinde, die seine Kreuzworträtsel in der Zeitschrift Pallottis Werk schätzte. Als Theologe stand er mitten in der Welt. Die Pallottiner kannte er aus der Jugend- arbeit seiner Heimatpfarrei St. Marien in Limburg. Ihnen schloss er sich 1960 an. Nach der Priesterweihe 1963 engagierte er sich zunächst als Religionslehrer und in einem Exerzitienhaus. Ab 1969 stu- dierte er in Freiburg zunächst Volkswirt- schaft und dann Soziologie. Das Thema der Arbeitsplatzsicherung in Industrie- ländern beschäftigte ihn intensiv seit Anfang der 1970er Jahre. Nach seiner Promotion lehrte Pater Heinrich Hamm ab 1976 an der Philosophisch-Theologi- schen Hochschule Vallendar (PTHV) das Fach »Christliche Gesellschaftslehre«. Unterbrochen wurde seine Hochschul- Lehrtätigkeit gut ein Jahr lang durch einen Auslandseinsatz in Südafrika als geistlicher Leiter von Ordensfrauen. 1980 erfolgte die Rückkehr nach Deutschland zum PTHV. 1983 wurde er zum Professor ernannt. 2001 trat Heinrich Hamm in den Ruhestand. Seine letzte Lebenszeit ver- brachte er im Seniorenheim St. Josef in Vallendar. Pater Otmar Steinebach geb. 18.08.1940 gest. 04.01.2021 Er suchte das Gespräch mit den Men- schen – herzlich und offen im Dialog. Das Charisma von Pater Otmar Steinebach war es, Menschen im Glauben miteinan- der zu verbinden. Aus dem Westerwald kam er mit zwölf Jahren auf das Internat der Pallottiner in Rheinbach, wo er das Ab- itur machte. 1966 wurde er in Augsburg- Hochzoll zum Priester geweiht. Sein Inter­ esse an Literatur ließ Pater Steinebach zunächst Lektor im Limburger Verlag der Pallottiner werden. Als Seelsorger in Hamburg-Rahlstedt entdeckte Pater Stei- nebach seine Begabung, Menschen mit- einander zu vernetzen und zu begleiten. Er wechselte nach Limburg ins Missions- haus, um die Fördererbetreuung zu über- nehmen. Pater Steinebach hielt Einkehr- tage, besuchte Wohltäter und Förderer, begleitete Schwesterngemeinschaften und gab Exerzitien. So kam er in Kontakt mit vielen Menschen und gab etwas von seiner Begeisterung weiter, Pallottiner zu sein. Gleichzeitig ging er dabei über sei- ne Grenzen. In den 80er Jahren begab er sich in Therapie, um seine Tabletten- und Alkoholabhängigkeit behandeln zu lassen. Aus seiner Schwäche wurde eine Stärke, weil Pater Steinebach offen mit seiner Erkrankung umging. So konnte er anderen in ihrer Gefährdung beistehen. 2009 gründete er die kleine Olper Hausge- meinschaft im »WohnGut« und leitete sie als Rektor. Nach kurzer schwerer Krank- heit starb er in Wiesbaden.

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