Pallottis Werk 2021 / 1

PALLOTTIS WERK // 2021-01 15 PALLOTTINER IM GEDENKEN kam er zu einer Art »Kloster auf Zeit« an die Philosophisch-Theologische Hoch- schule der Gemeinschaft nach Vallendar. Zugleich absolvierte er den Würzburger Theologie-Fernkurs. So wuchs in ihm der Wunsch, Pallottiner zu werden. Nach dem Noviziat legte er am 7. Okto- ber 1990 seine erste Profess in Unter- merzbach ab. 1990 wurde er in die Pfar- rei Christkönig in Mülheim geschickt und 1992 durch Weihbischof Franz Grave in Mülheim zum Ständigen Diakon geweiht. Fortan übernahm er diakonale Dienste in der Pfarrei, wo er fast 25 Jahre blieb und unzählige Taufen, Hochzeiten, Gesprä- che und auch Beerdigungen übernahm. 2014 zog er auf die Seniorenstation ins Missionshaus in Limburg. In den 30 Jah- ren als Pallottiner war es für ihn kein Spa- gat, Familie mit seinen Kindern und Ge- meinschaft mit den Pallottinern zu leben. P. Josip Ivić geb. 28.09.1954 gest. 21.12.2020 Josip Ivić ist in Bosnien, in Tramosnica Donja, in der Gemeinde Gradačac gebo- ren. Seine Heimat war seit dem Zweiten Weltkrieg wieder Teil von Bosnien und Herzegowina und somit Teil des sozia- listischen Jugoslawiens. Nach dem Bos- nienkrieg (1992 bis 1995) wurde dieses Gebiet in die Föderation Bosnien und Herzegowina eingegliedert. Josip ist in einer muslimisch geprägten Umgebung aufgewachsen. In Zagreb lernte er die kleine Pallottiner- gemeinschaft kennen, die erst wenige Jahre zuvor den Anfang einer Grün- dung gewagt hatte. Josip wollte diese Gemeinschaft näher kennenlernen und zog in die Niederlassung St. Bernhard in Schwäbisch Gmünd, um Deutsch zu lernen. 1975 begann er das Noviziat. Am 7. Dezember 1980 wurde er durch den Augsburger Weihbischof Manfred Müller in der Pallottikirche in Friedberg zum Dia- kon geweiht. Die Priesterweihe erhielt er am 28. Juni 1981 in der Kathedrale von Djakovo. Anschließend ging er nach Rom, wo er das Licentiat in Fundamentaltheologie an der päpstlichen Universität Gregoria- na 1983 abschloss. Nun war er gerüstet für die Pastoral in Kroatien. Die ersten Jahre wirkte er in Vinkovci, zunächst als Kaplan, dann ab1984 bis 1995 als Pfarrer, wo der Neubau der Pfarrkirche zu bewäl- tigen war. Doch gleich am Anfang des Ju- goslawien-Krieges 1991 wurde die Kirche durch Panzerkanonen schwer getroffen. P. Josip wurde Verantwortung in der De- legaturleitung der kroatischen Pallottiner übertragen, von 1984 bis 1987 als Dele- gaturrat, und danach als Delegat. Und er blieb im Amt bis zu seinem Lebensende. Zugleich wirkte er als Rektor in Zagreb, als Kaplan und Novizenmeister in Zapre- sic und als Hausrektor in Vinkovci. Viele Jahre war er Lektor an der Hochschule der Jesuiten in Zagreb. Nach einem Schlaganfall ging er ins Seniorenheim in Vinkovci. P. Josef Hermann Roth geb. 07. 06.1928 gest. 24.12.2020 In ländlichen Verhältnissen wurde Pater Josef Hermann Roth in Hefigkofen, Kreis Friedrichshafen, geboren. Sein Wunsch, Priester zu werden, wurde in der Militär- zeit gestärkt. Noch als Novize ging er nach Brasilien in die St.-Pauls-Provinz und legte dort am 21. September 1951 die erste Profess ab. Seine Studien ab- solvierte er in Brasilien und am 5. De- zember 1954 wurde er in Londrina zum Priester geweiht. Weil er das Klima in Brasilien nicht gut vertrug, kam er 1960 nach Deutschland zurück. Zunächst wurde er von Friedberg aus als Aushilfspriester eingesetzt, bis er 1960 für ein Jahr Kaplan in Kissing wurde. Es folgten Stationen in Unterglau- heim im Dekanat Höchstädt, im Kranken- haus in Freising und im Studienhaus der Pallottiner in München. Dort übernahm er die Kanzlei und Seelsorgedienste. 1981 wurde er zum Verwalter des Hau- ses ernannt. Häufige Ortswechsel zum Teil über die halbe Welt hinweg prägten das Leben von P. Josef Roth. Immer wieder fing er von vorne an, lebte sich in neue Umge- bung ein. Das fiel ihmmit seiner beschei- denen Art nicht schwer. Schon früh gab er seinen Führerschein freiwillig ab und stieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel um. Auskunft über die Zugstrecken und Fahrpläne der Deutschen Bahn waren von ihm bis ins hohe Alter zu bekommen. 1982 machte er einen Buchhalterkurs und stieg in die Arbeit in der Provinzver- waltung in Friedberg ein. 1996 wechselte er nach Mering zu den Theresienschwes- tern und in das Altenheim St. Theresia. Im Jahr 2000 wurde ihm eine Sabbatzeit gewährt, die ihn ins Noviziat in Unter- merzbach zurückführte, wo er bis zur Auflösung des Herz-Jesu-Heimes 2009 blieb. Als seinen Alterssitz wählte er Freising. Im Jahr 2016 bat er um seine Versetzung nach Limburg, weil er immer mehr Hilfe brauchte.

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