Pallottis Werk 2018 / 4

4 PALLOTTIS WERK // 2018-04 PALLOTTINER AKTUELL » Aus der Sammlung in die Sendung « Seit einem Jahr gibt es das pallo inische »Coenacel« in Konstanz Nach langer, kontroverser Diskussion macht die Provinzversammlung 2016 den Weg frei. P. Fritz Kretz ist glücklich. Ein lang gehegter Traum des ehemaligen Kaplans, Erziehers, Novizenmeisters, Provinzials und Generalrektors geht in Erfüllung: Auch die deutsch-österreichische Pallottiner-Provinz bekommt ein »Coenakel«. Der lateinische Begriff meint das Ober- gemach in Jerusalem, in dem sich das Pfingstgeschehen ereignete. Für Vin- zenz Pallotti war dieses »Pfingstbild« immer prägend für sein Bild von Kirche. Die pastorale Aktivität kann nur gelin- gen, wenn sie aus der Sammlung und dem Gebet kommt. Der erfahrene Seel- sorger Fritz Kretz warb immer wieder für seine Idee, in einer der pallottinischen Niederlassungen ein solches »Coena- cel« zu gründen, einen Ort der Stille und des kontemplativen Gebetes, der Media- tion, der Anbetung und des Gottesdiens- tes. Und er suchte Zustimmung und Ge- fährten für sein Vorhaben. Nach dem Beschluss von 2016 war es im November 2017 soweit. Das » Coe- nacel « öffnete in Konstanz seine be- scheidene Pforte. Bewusst wurde der Anfang klein gehalten. Die nicht zuletzt durch ihre Universität und ihre günstige Lage für Wirtschaft und Tourismus so lebendige Bodensee-Stadt bot sich für das Experiment an. Hier hat die Gemein- schaft seit fast hundert Jahren ein Haus direkt im Schatten der Münsterkirche. In diesem Haus » St. Joseph « wurden nach dem Wechsel von P. Vinzenz Vollmer, der hier lange Jahre in verschiedenen Seel- sorgestätigkeiten wirkte, in das Haus St. Vinzenz Pallotti in Immenstaad, einige Zimmer frei. Es gab Raum für eine Ka- pelle, ein Gesprächszimmer, Wohnmög- lichkeit für drei Patres und für zwei Gäs- tezimmer. Treppenhaus und Flure wurden von Pe- ter Klein im Geist der Spiritualität des Hauses eingerichtet. So schmückt etwa den Eingangsbereich ein Triptychon, das das Programm des »Hauses der Stille und des Gebetes« andeutet: Gott wird Mensch. Alle (ob Hirte oder König) sind gerufen, Jesus Christus zu folgen. Darin besteht das Apostolat aller. Der Blick fällt auch auf ein Pfingstbild. Wie Treibgut sind die Jüngerinnen und Jünger im » Obergemach « versammelt; sie werden erfüllt vom Heiligen Geist und sie brechen auf. Im » Coenacel « sind sie sich der Gengenwart und der Liebe Gottes bewusst geworden. Diese Erfahrung bringen sie hinaus in die Welt, in den Raum ihres alltäglichen Lebens. Die Holzschnitte im Treppenhaus hin- auf zur Kapelle verweisen z.B. auf den Patron des Hauses, den Hl. Joseph. Hören auf die Stimme Gottes, des Herzens und der Menschen: P. Reinhold Maise Bitten, Dank und Klage werden ins Gebet genommen und vor dem Tabernakel niedergelegt.

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