Die Stadt Weingarten liegt im Süden Deutschlands, im Landkreis Ravensburg (Baden-Württemberg).

Übungsort für Interkulturalität

Zwei Pallottiner ziehen ins oberschwäbische Weingarten

Unser Schwerpunktthema, die Interkulturalität, hat einen neuen konkreten Ort bekommen: In das leerstehende Pfarrhaus am Wallfahrtsort Weingarten in Oberschwaben ziehen im Februar nächsten Jahres ein indischer und ein deutscher Mitbruder, die noch einen afrikanischen Mitbruder dazuholen. Zusammen will unsere kleine Kommunität Interkulturalität leben und Seelsorge am Wallfahrtsort anbieten.

Pater Michael Pfenning war bis vor kurzem Vize-Provinzial der Pallottiner und hat in der Provinzleitung mit dem damaligen Provinzial Pater Helmut Scharler seit 2020 das Konzept der Interkulturalität für die Provinz und die Vinzenz-Pallotti-University mitentwickelt. Sein aus Indien stammender Mitbruder Pater Ashok Mascarenhas betreut bisher am Standort Friedberg eine interkulturelle Studentengemeinschaft. Nun ziehen sie im Februar 2023 in ein derzeit leerstehendes Pfarrhaus in der südwestlichen Vorstadt von Weingarten bei der Kirche St. Maria.

Der Entscheidung ging ein längerer Suchprozess voraus, an welchem Ort so eine Kommunität Frucht bringen könnte. Zusammen mit dem Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, sind die beiden in Weingarten fündig geworden. „Wir wollen interkulturelles Lernen miteinander einüben und fruchtbar machen“, erklärt Pater Pfenning.

Wallfahrt zum Heiligen Blut

Der Bischof, die Verantwortlichen der Diözese für Orden, Pastorale Konzeption und Pastorales Personal sowie die Provinzleitung entschieden sich bewusst für die oberschwäbische Stadt Weingarten als Sitz der Kommunität. Mit der Wallfahrt zum Heiligen Blut bestehe dort bereits ein besonderer spiritueller Ort. Pater Pfenning soll in die Pilgerseelsorge eingebunden werden und Menschen aus der Stadt und der ganzen Region in ihren Freuden und Nöten professionell begleiten.

Gerade der pallottinische Schwerpunkt des interkulturellen Zusammenlebens passt gut zu Weingarten. Im Integrationszentrum arbeiten die Stadt, die Caritas, die Diözese und die Franziskanerinnen von Reute sowie die Kirchengemeinden beim Thema Migranten und Geflüchtete eng zusammen. Studierende aus unterschiedlichen Kontinenten – besonders viele aus Indien – sind an den Hochschulen eingeschrieben. Die ökumenische Hochschulseelsorge soll daher einer der Arbeitsbereiche von Pater Mascarenhas werden. Als Pfarrvikar wird er Teil des Pastoralteams der drei katholischen Kirchengemeinden in Weingarten sein.

Konzept ist nach vorne gerichtet

Das Zusammenleben und Zusammenwirken unserer drei Patres aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen wird durch einen Supervisor begleitet, um den Lebensalltag, das kulturelle Einkuppeln in die deutsche Gesellschaft und Kirche, reflektierend zu erleichtern, heißt es im Konzept. Auch eine ständige Vertiefung der deutschen Sprache für unsere zwei ausländischen Patres gehört zum Begleitprogramm dieser Gemeinschaft.

Das Konzept der Diözese und der Ordensgemeinschaft für die kleine Weingartener Kommunität ist nach vorne gerichtet, heißt es vonseiten der Diözese. So wie die drei Geistlichen sich auf einen gemeinsamen Weg machen, so sollen sich auch die Aufgaben in Stadt und Dekanat entwickeln. Unsere drei Patres wollen gut zwölf Jahre nach dem Weggang der letzten Benediktiner die Zukunft Weingartens als spirituellen Ort in der Region stärken. Diese hatten hoch über Weingarten auf dem Martinsberg in der barocken Basilika und der Benediktinerabtei residiert.

Zu den Personen
Pater Michael Pfenning (63) stammt aus Deilingen. Während seiner Krankenpflegeausbildung kam er über die Mitfeier der Ostertage in der Niederlassung Hersberg am Bodensee in Kontakt mit den Pallottinern. Die Gemeinschaft faszinierte ihn so sehr, dass er in den Orden eintrat, 1982 die erste Profess ablegte und 1987 die Priesterweihe erhielt. Pfenning bekleidete von 2013 bis 2022 das Amt des Vize-Provinzials. Zuvor war er Stadtpfarrer in Friedberg und fünf Jahre Rektor in der Niederlassung in Freising. Außerdem wirkte er als Heimleiter, Erzieher und Jugendpfarrer.

Pater Ashok Mascarenhas (39) ist in Mangalore in Indien aufgewachsen. Seit einem Jahr lebt er in Deutschland. Davor war er auch schon drei Jahre in Kanada. Seine Motivation, nach Deutschland zu kommen, hängt mit dem deutschsprachigen ungarischen Pallottinerpater Anton Nenzl zusammen, der selbst als junger Student nach Indien ging und dort als Missionar wirkte. Nenzl habe sein Interesse an der deutschen Sprache und Kultur geweckt, erklärt Mascarenhas. Derzeit begleitet er in Friedberg eine interkulturelle Kommunität.

Die Patres Ashok Mascarenhas (links) und Michael Pfenning (rechts)

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Bericht: Alexander Schweda
Fotos: GDMpro S.R.O (Weingarten), Bruder Bert Meyer (Die Patres Ashok Mascarenhas (links) und Michael Pfenning (rechts))

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