Im Gedenken

Pater Bruno Mader SAC verstarb mit 88 Jahren

Am Montag, dem 13. März 2017, starb im Malteser-Krankenhaus in Bonn unser Mitbruder P. Bruno Mader SAC. Er war 88 Jahre alt, fast 63 Jahre Pallottiner und 59 Jahre Priester.

Am 20. Februar 1929 in Neuwistritz, Kreis Habelschwert, Grafschaft Glatz, Erzdiözese Prag, als Sohn des Landwirts Paul Mader und seiner Frau Hulda, geboren, wächst er  dort in der Geborgenheit seiner Familie mit fünf Geschwistern auf. Ab 1936 besucht er die Volkschule und wechselt 1943 zur Handelsschule in Glatz. 1944 beginnt er eine kaufmännische Lehre, wird aber vor Kriegsende noch als Nachrichtenhelfer eingezogen. Im März 1946 muss die Familie ihre schlesische Heimat verlassen. Das scheint für ihn keine wirkliche Katastrophe gewesen zu sein, denn jetzt sieht er die Möglichkeit, seinen lang gehegten Berufswunsch anzugehen. Bruno Mader war gerne Messdiener. Früh  hegt er den Wunsch, Priester zu werden. Die Wirren des Krieges verunmöglichen das. Zum Kriegsende ist er zu Hause. Pfarrer ist zu dieser Zeit P. Wilhelm Muth, der ihm jetzt Lateinstunden gibt. Der vermittelt ihn im April 1946 auf das Bischof-Vieter-Kolleg der Pallottiner in Limburg. Hier lernt er die Gemeinschaft tiefer kennen, die ihm durch P. Muth und einen entfernten Verwandten, P. Max Klar, bekannt war.

Nach dem Abitur 1952 auf dem Städtischen Gymnasium Limburg tritt er in das Noviziat der Gemeinschaft in Olpe ein. Hier legt er am 25. April 1954 die erste Profeß ab. Die ewige erfolgt am 25. April 1957 in Vallendar. Nach seinem Philosophie- und Theologiestudium wird er am 20. Juli 1958 in der Wallfahrtskirche von Bischof Carl Maria Splett, ehemals Bischof von Danzig, zum Priester geweiht.

Die hohe Begabung, die P. Mader schon im Noviziat attestiert wurde und seine Fähigkeit, etwas zu vermitteln – er kümmerte sich in Olpe um die Griechisch-Anfänger – veranlassten die Oberen, ihn für den Schuldienst am Vinzenz-Pallotti-Kolleg in Rheinbach vorzusehen. So studiert er bis 1966 an der Universität Münster Mathematik und Philosophie. Von 1966 an ist er Referendar am Gymnasium in Opladen. Er wohnt in dieser Zeit bei den Pallottinerinnen in Bensberg-Refrath. 1968 tritt er seinen Dienst in Rheinbach an und unterrichtet  Mathematik, Philosophie und zeitweise auch Religion. Mader kann planerisch denken und organisieren. Bei der Einführung der differenzierten Oberstufe in Nordrhein-Westfalen übernimmt er als Studiendirektor die Koordination. In der Hausgemeinschaft ist er mehrere Amtsperioden Mitglied der Hausleitung und einmal Vizerektor.

Nach seiner Pensionierung 1993 betreut er das Malteser-Krankenhaus St. Martin in Rheinbach. Bis 2004 ist er auch in der Altenseelsorge tätig im katholischen „Marienheim“ und im evangelischen „Haus am Römerkanal“. All die Jahre kümmert er sich mit Kompetenz und Fleiß um die Bibliothek des Rheinbacher Hauses. Das war für ihn mehr als ein Hobby. Die Allgemeinbildung (Wissenschaft, Kunst, Natur, Literatur) und die spirituelle Bildung der Mitbrüder waren ihm ein großes Anliegen. Studium und Gebet gehören auch für ihn zur Vorbereitung jedes Gottesdienstes und jeder Predigt in Rheinbach und Umgebung.

Die nachlassenden Kräfte in den letzten Jahren nahm P. Mader gelassen und scheute sich nicht, den Rollator als Hilfe anzunehmen. Dass er in stationäre Behandlung musste und starb, kam überraschend. Er selbst war darauf wohl vorbereitet, denn er bat die Ärzte in Bonn, nichts zu unternehmen, was das Leben „künstlich“ verlängere.

Bruno Mader war ein nüchterner Mensch, eher still und zurückhaltend. Dabei war er nicht ungesellig. Er liebte die Gemeinschaft, ohne Wortführer zu sein. Doch sein Urteil war geschätzt. Ungehalten war er, wenn er hinter hehren Worten eher Eitelkeit oder persönliche Vorteilsuche vermutete. Er war mit Freude Pallottiner und pflegte gerne den Kontakt zu seiner Familie. Geschwister-Besuche am Niederrhein gehörten zu seinem Urlaub ebenso wie Aufenthalte mit seiner Schwester in den Pallottiner-Niederlassungen am Bodensee oder im Bayerischen Wald. Gerne pflegte P. Mader auch die Kontakte innerhalb der Unitas-Studentenverbindung, der er in Münster beigetreten war. Der besonnene Lehrer bereicherte auch das Leben der Schulgemeinde durch seine Schulgottesdienste, die Studienreisen und seinen Einsatz beim jährlichen Kollegsfest. Zusammen mit „Fritten-Rudi“ (P. Rudi Hoppe) war er für die Pommes-Bude zuständig.

Was für die Zeit in der Schule galt, galt erst recht in der Zeit der Seelsorge. P. Mader verstand sein Lehrer-sein immer als Apostolat und priesterliches Tun. Das hat er mehrfach betont. Es erfüllte ihn aber neu, den kranken und alten Menschen ein gutes Wort zu sagen. Nie aufdringlich, immer einladend und höflich.

Auch die Oberen schätzten seine Fähigkeiten. So war P. Mader in den Jahren nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil in der Vorbereitung vieler Provinzversammlungen tätig.

In P. Bruno Mader verlieren wir einen Mitbruder, der fleißig war, pflichtgetreu, hilfsbereit und fromm. Sein bescheidenes Leben und seine eher zurückhaltenden Worte wirkten glaubhaft. Und darum auch seine Verkündigung. Wir wissen ihn nun in der Ewigkeit Gottes geborgen. (Hz)

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