Vorbild im Glauben - Pallottiner-Bischof Heinrich Vieter

Bischof Heinrich Vieter (1853-1914)

Am Mittwoch, den 18. März 2009, feierte Papst Benedikt XVI. im Rahmen seiner Kamerun-Reise in der Basilika „Maria, Königin der Apostel“ in Yaoundé zusammen mit Bischöfen, Priestern, Ordensleuten, Laien und Vertretern anderer christlicher Gemeinschaften eine Vesper. Dabei befand er sich ganz in der Nähe des Grabes von Heinrich Vieter, Pallottiner und erster Bischof von Kamerun. Die Geschichte der katholischen Kirche in diesem Land lässt sich ohne die Verdienste dieses Mannes und seiner Mitbrüder, die damals Pionierarbeit leisteten, nicht erzählen.

Am 13. Februar 1853 im westfälischen Cappenberg geboren, erlernt Heinrich Vieter das Schreinerhandwerk und kommt in seinen Gesellenjahren durch viele Städte Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. In Köln lernt er den Gesellenverein Adolf Kolpings kennen, dem er ein Leben lang verbunden bleibt. Über Bern verschlägt es ihn nach Rom. Dort lernt er erstmals die Pallottiner kennen und sein langgehegter Wunsch, Priester zu werden, wird wahr: Nach dem Noviziat im norditalienischen Masio und dem Studium an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom empfängt er am 8. Mai 1887 die Priesterweihe.

Er wird Rektor in Masio, 1889 für ein Jahr Missionsoberer der Pallottiner in Brasilien. Die Propaganda Fide in Rom (heute: Kongregation für die Evangelisierung der Völker) übertrug am 4. März 1890 die Mission in Kamerun als Apostolische Präfektur an die Pallottiner, Heinrich Vieter war der erste Apostolische Präfekt. Am 8. Dezember 1890 weihte er das Land Maria, der Königin der Apostel. Trotz widriger Umstände, trotz Krankheit und ständigem Geld- und Personalmangel gründet er mit seinen Mitbrüdern und den Pallottinerinnen immer neue Missionstationen, um den Menschen in Kamerun Jesus Christus zu verkünden. Nicht ohne Grund nennt man bis heute die Pallottiner in Kamerun die „Väter des Glaubens“.

Unermüdlich im Einsatz für den Glauben

Seele und Motor des Projekts war Pater Heinrich Vieter, der am 22. Januar 1905 im Limburger Dom zum ersten Bischof von Kamerun geweiht wurde. Auch in seinem neuen Amt war er sich nicht zu schade, als Schreiner beim Aufbau der Stationen mitzuarbeiten. Von seinem pastoralen Weitblick zeugt die Synode, die er im September 1905 in der Metropole Duala abhielt. Die Statuten für die Seelsorge in Kamerun wurden dort gemeinsam erarbeitet. Was auffällt, ist sein Blick auf die Mitarbeit der Katechisten und Lehrer, also der Laien. Es entspricht ganz und gar der Gedankenwelt Vinzenz Pallottis, dass Kirche nur leben kann, wenn alle Getauften ihrer Verantwortung innerhalb der Kirche gerecht werden.

Von den Strapazen seiner Arbeit, den Firmreisen im Missionsgebiet und den „Betteltouren“ durch Deutschland erschöpft war er in großer Sorge um die Zukunft der Mission. Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges stirbt er am 7. November 1914 in Yaoundé. Die Lehrer und Katecheten waren die wichtige Brücke zu den französischen und englischen Missionaren. Sie hielten Gottesdienste, hielten das Leben der Gemeinden aufrecht.

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