Auch aus diesem Heft:

Ehen werden im Himmel geschlossen, sagt man, und vergisst, dass sie auf der Erde gelebt werden müssen, auf dem Boden der Wirklichkeit.

Ich will dich lieben, achten und ehren

Bis der Tod uns scheidet. Dieser Satz kommt den meisten Menschen in den Sinn, wenn Sie über die Trauformel bei der Eheschließung denken. Doch neben diesem Satz gehören noch andere Versprechen dazu. Es lohnt sich über jeden Satz nachzudenken.

Ein in die Jahre gekommener Ehepaarkreis einer Pfarrei hatte mich zu einem Gesprächsnachmittag eingeladen. Das Thema hieß: Ist die Ehe noch zeitgemäß? Zustande kam es dadurch, dass einige in der Gruppe von den Beziehungen ihrer Kinder erzählt hatten und enttäuscht darüber waren, dass diese nicht kirchlich heiraten wollten oder eine Heirat generell ablehnten.

Die Ehepaare in diesem Kreis hatten schon 30 und mehr Jahre in einer Ehe gelebt, und in ihrer Jugendzeit war eine kirchliche Heirat die Normalität. Natürlich gab es im Bekanntenkreis auch Ehen, die gescheitert sind, aber alle waren sich darin einig, dass ein Eheversprechen grundsätzlich auf das ganze Leben angelegt sein sollte. Und das war der Inhalt unseres Gespräches.

Den Blick auf die eigenen Ehejahre werfen

Wir wollten den Blick nicht auf ihre Kinder und ihre Vorstellung von Beziehung richten, sondern das Eheversprechen, das sie sich damals bei ihrer Heirat gegeben hatten, hervorholen und mit den Erfahrungen von ihren eigenen langen Ehejahren neu interpretieren. Was haben sie damals, als sie jung und verliebt waren, als das ganze Leben noch vor ihnen lag, sie sich stark und unsterblich fühlten eigentlich, versprochen? Die nachfolgenden Gedanken stammen aus dem Gespräch dieses Nachmittages:

Vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meine Frau/ als meinen Mann:

Du bist der Mensch, dem ich am engsten verbunden sein will, ich nehme dich an, wie du bist. Gott ist unser Zeuge, wir gehören zusammen, weil Gott zu uns gehört und uns segnet. So wie du bist, bist du in Ordnung. Der Satz fällt mir heute manchmal schwer, es ist für mich eine Herausforderung, dein Verhalten immer zu akzeptieren. Trotzdem, ich mag mich sehen lassen mit dir, alle sollen wissen, dass du zu mir gehörst.

Ich verspreche dir die Treue in guten wie in bösen Tagen:

Ich stehe zu dir, ganz gleich, wie du dich weiterentwickelst, ich gehe nicht weg, wenn du dich veränderst, wenn ich mich verändere, ich lasse dich nicht hängen, wenn dir Schlimmes passiert, wenn du in Schwierigkeiten bist, wenn du tust, was meine Wertvorstellungen verletzt. Alltag ist anstrengend, ich bleibe, auch wenn mir Interessanteres begegnet. Die Verantwortung in bösen Tagen ist manchmal zu schwer und ich frage mich, muss das sein? Aber ohne böse Tage wird das andere, das Gute, nicht geschätzt.

Ich verspreche dir die Treue in Gesundheit und Krankheit:

Mit dir will ich alt und gebrechlich werden, ich möchte dir in schmerzlichen Situationen treu bleiben, auch wenn mich dein Jammern und dein Selbstmitleid nervt, ich mute mich dir zu, wenn ich krank bin, und ich trage deine Last, auch wenn schwere Krankheiten deine Persönlichkeit vernichten. Ich fürchte mich aber, denn kann ich dieses Versprechen immer halten, ich bin nicht sicher, ob die Treue mich eines Tages überfordert.

Ich verspreche dir die Treue, bis der Tod uns scheidet:

Wie lange ist das? Wer kann das mit 20 oder 25 Jahren ermessen? Du sollst es immer mit mir aushalten können, ich binde mich an dich, solange ich lebe. Eine Vertrautheit und ein sich trauen, dass uns nichts trennen kann. Vielleicht kommt aber der Tod unserer Liebe, was dann? Gehört zu Vertrauen auch Ehrlichkeit und Wahrheit? Es kann kommen was mag, versprochen ist versprochen, nichts und niemand soll mich daran hindern! Mit Gottes Hilfe schaffen wir das!

Ich will dich lieben achten und ehren alle Tage meines Lebens:

Ich will dir immer gut sein. Ich will dir einen großen Raum in meinem Herzen geben, mit allen Macken und Spinnereien, so wie du bist. Ob ich das jeden Tag kann, wenn ich überarbeitet, launisch bin und einen schlechten Tag habe? Hoffentlich überfordern wir uns dabei nicht. Ich will dich beachten, dich sehen, deine Wünsche und Vorstellungen ernstnehmen. Du brauchst nicht stark sein, ich achte dich auch in deinen Schwächen und deiner Hilflosigkeit. Ich will dich achten, auch wenn wir heftig streiten, du etwas tust, was mir nicht gefällt. Auch wenn ich dich nicht verstehe. Ich bin mir nicht sicher, ob das im ganzen Alltagstrubel immer geht. Ich will nie deine Würde verletzen und ich will alle Verletzungen verzeihen und es wieder gut machen.

Ehren heißt für mich wertschätzen, ich rufe mir deine guten Seiten, das was ich an dir liebe, ins Gedächtnis, wenn unsere Tage böse sind. Du bist es mir wert. Ich will dich als ein Geschenk Gottes sehen. Wir wollen nicht vergessen, dass jeder ein Abbild Gottes ist, das soll unsere Liebe, unsere Achtung und unsere Ehrfurcht prägen.

Wir haben die Gedanken auf große Plakate geschrieben und standen nach dem intensiven Austausch nachdenklich davor. Jemand sagte: „Hätte ich gewusst, was ich da versprochen habe, dann hätte ich nicht den Mut dazu gehabt.“ Und andere sagten: Ja, wenn wir aber sehen, wie uns dieses gemeinsame Leben gelungen ist, dann sind wir stolz darauf, dass wir es gewagt haben. Und für uns war dabei auch unser Glaube wichtig. Wir hoffen bis heute, dass Gott uns dabei begleitet.

Gertrud Brem

Bild: Pixabay

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