Ostern - Fest der Verwandlung

Wir feiern den Grund unseres Glaubens, die Auferstehung Jesu von den Toten

Es ist ein Fest der Verwandlung: An Ostern feiert die Christenheit den Grund des Glaubens – die Auferstehung Jesu von den Toten. Wahrer Mensch und wahrer Gott, eines Wesens mit dem Vater stirbt Jesus am Kreuz, wird er zum Leben auferweckt und verwandelt sich wie die Raupe in den Schmetterling. Und dabei nimmt er die ganze Menschheit mit hinein in diese Verwandlung. Ein Grund zum Feiern!

Welch eine Entwicklung: Eine Raupe verpuppt sich in ihrem Kokon. Sie bleibt dort und wartet. Im Dunkeln. Schwer. Und dann die Verwandlung: Der Körper löst sich fast völlig auf, verflüssigt sich und formt sich zum Schmetterling um, der mit seinen bunten Flügeln aus der abgestorbenen Hülle zum Licht emporstrebt. Erhaben und ganz leicht!

Die Kirchenväter haben daher den Schmetterling als Symbol für die Verwandlung vom Tod zum Leben genommen. Basilius der Große (330 bis 379) vergleicht den Schmetterling mit der Auferstehung Jesu und versucht so zweifelnden Christen in Cäsarea dieses Phänomen zu erklären.: „Denkt an die Verwandlung dieses Tierchens, und erkennt darin einen deutlichen Fingerzeig“, schrieb er.

Ein Schmetterling im Kruzifix

Der Schmetterling wird außerdem im Altgriechischen mit demselben Wort bezeichnet wie die Seele. Für die Ägypter symbolisierte er die Wiedergeburt, für die alte Kirche aber die Auferstehung. Paulus schreibt in seinem ersten Brief an die Korinther „Wir werden alle verwandelt werden.“ Als Motiv in der darstellenden Kunst tritt der Schmetterling vor allem im Barock und in der Romantik auf, meist verziert er Grabmäler.

Auch die Schweizer Ärztin und Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross (1926 bis 2004) tröstet sich mit diesem Bild, wenn sie sagt: „Wenn wir den Körper ablegen, werden wir frei sein von Schmerzen, Angst und allem Kummer. Wie ein bunter, schöner Schmetterling dürfen wir heimkehren zu Gott.“

Eine besonders berührende Geschichte um das Symbol des Schmetterlings gibt es aus Regensburg: Im ehemaligen Schottenkloster von Regensburg hing ein gotisches Kruzifix, das vermutlich um 1320 in Paris hergestellt worden war. Da es schon ziemlich verwittert war, wurde es 1991 restauriert – und es entpuppte sich eine sensationelle Entdeckung: Der Restaurator entdeckte am Hinterkopf des Gekreuzigten eine grüne Schnur. Als er daran zog, öffnete sich eine Luke zu einem kleinen Hohlraum, in dem ein Lederbeutel lag. Ihn musste der Künstler hineingelegt haben. Und in dem Beutel kam ein bunter Schmetterling zum Vorschein, eine feuervergoldete Emaille-Arbeit aus Silber. Der Künstler hat auf den Flügeln des Schmetterlings die Kreuzigung Jesu dargestellt. Der Schmetterling als Symbol der Auferstehung. Und der Gekreuzigte hatte diese im Augenblick des Todes schon im Hinterkopf.

Impuls: Alexander Schweda
Bilder: Liliboas iStock (Schmetterling); nilanka Adobe Stock (cocoon); zwiebackesser Adobe Stock (Kruzifix); Thaut Images Adobe Stock (Forsythien)

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